"Spielverderber – wie Wettbetrüger den Fußball manipulieren": Die dunkle Seite der Sportwetten





Die Dokumentation 'Spielverderber' zeigt, wie Wettbetrüger den Fußball manipulieren und enthüllt die Verflechtungen von Sportwetten und Fußballvereinen.
Wo es um viel Geld geht, entsteht meist automatisch kriminelle Energie. So im Bereich Sportwetten, mit denen global betrachtet Billionen umgesetzt werden. In Asien, wo der Sportwettenmarkt weitgehend unreguliert wuchert, kann man schon mal zehn bis 20 Millionen Dollar auf eine Partie setzen. Vielleicht nicht auf einmal, aber mit sukzessiven Wetten. Die Dokumentation "Spielverderber – wie Wettbetrüger den Fußball manipulieren" beleuchtet die dunklen Seiten des milliardenschweren Sportwettenmarkts.
Durch Interviews mit Insidern, Ermittlern und Experten wird in dem Film aufgezeigt, wie leicht Spiele manipuliert werden können und wie selbst renommierte Fußballvereine ungewollt zur Stärkung des illegalen Wettmarktes beitragen. Der 45 Minuten lange Beitrag von Benjamin Best und Maike-Marie Elger für die "Sportschau"-Redaktion beim WDR stellt die Frage, ob der moderne Fußball durch die Macht des Wettmarkts seine Integrität und Fairness endgültig verliert. In der ARD-Mediathek kann man ihn bereits ab Dienstag, 22. Oktober, 23 Uhr sehen.
Benjamin Best, der sich seit Jahren journalistisch mit dem Sportwetten-Geschäft beschäftigt, zeigt, mit welchen Methoden Manipulateure an Spieler herantreten und wie sie mithin ihre Ziele erreichen. Gerade im Jugend- und Amateurbereich, wo wenig verdient wird, seien die Ziele besonders "weich". Wetten auf Jugend-Spiele oder Ligen unterhalb der 3. Bundesliga sind in Deutschland verboten, nicht jedoch in Asien.
Seit 2021 ist der Sportwettenmarkt hierzulande reguliert. Wer Wetten anbieten will, benötigt eine Lizenz, und die erhält man nur dann, wenn man bestimmte Wettformen ausschließt. Doch es sind gerade die fiebrigen Live-Wetten – während ein Spiel im Gange ist – oder auch leichter zu manipulierende Ereignisse, welche die Wettenden interessieren. Fördert man mit dem Verzicht auf "verrückte Sachen" den asiatischen Markt? Müssen wir die Nähe zwischen Wettanbietern und dem Sport selbst kritischer betrachten? Und wie ist es eigentlich möglich, dass man bis zu einer halben Million Euro auf deutsche U19-Jugendspiele setzen konnte, die vor Ort von gerade mal 75 Zuschauern verfolgt wurden? Brisante Fragen. Der Film holt Experten, aber auch verurteilte Täter vor die Kamera, die über Tricks und Kniffe des Geschäfts auspacken.
Spielverderber – wie Wettbetrüger den Fußball manipulieren – Fr. 25.10. – ARD: 23.00 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH