Reboot bei RTLup

"Verbotene Liebe – Next Generation" läuft jetzt auch im Free-TV

Nach 20 Jahren war 2015 Schluss für "Verbotene Liebe". Nun feiert die Serie ihr Comeback. Nachdem das Reboot bereits 2020 bei TVNOW (nun RTL+) zu sehen war, zeigt RTLup die zehn Folgen nun auch im Free-TV.

Ach, was war in 20 Jahren nicht alles verboten – bei der "Verbotenen Liebe"? Natürlich Beziehungen unter engen Verwandten. Die Älteren erinnern sich: Das war einmal der Ur-Plot. In den Jahren 1995 bis 2015 folgten weitere Paare, die zusammenkommen wollten, aber nicht durften. Sie durchschritten ein dornenreiches Feld anderer Gründe: Mal war man sexuell anders orientiert, gehörte einer unangemessenen Schicht an oder war ganz schnöde anderweitig vergeben. Dabei erreichten die Plots selbstredend nie mehr die Tragik der ersten Staffel, in der sich die Liebenden Jan Brandner (Andreas Brucker) und Julia von Anstetten (Valerie Niehaus) als Zwillinge herausstellten.

An jene Dynamik erinnert nun die Einführung der neuen "VL"-Charaktere, die in Person des Modeimperiums-Erben Alexander Verhoven (Frederik Götz) und der alleinerziehenden Mutter Josefin Reinhard (Sina Zadra) am Düsseldorfer Flughafen fast ebenso zusammenstoßen, wie vor 25 Jahren das erste verbotene Paar. Klar, die zehn Folgen à 45 Minuten, die unter dem Titel "Verbotene Liebe – Next Generation" ab 13. Dezember, montags bis freitags, 18.10 Uhr, bei RTLup zu sehen sind, müssen natürlich den Retro-Gedanken pflegen. Dazu gehört nicht nur, dass die Serie (die vorab bereits bei RTL+ abrufbar war) zum Großteil in gehobenen Kreisen spielt, sondern auch, dass bekannte Gesichter von früher übrig gebliebene Fans erfreut.

Zuallererst wäre da Wolfram Grandezka als Ansgar von Lahnstein zu nennen. Doch nicht nur der Kultbösewicht des soapigen Unterhaltungs-TV ist wieder mit von der Partie, sondern auch Chef-Intrigantin Clarissa von Anstetten (Isa Jank) oder auch Männer-Model Oliver Sabel (Jo Weil). Natürlich musste reichlich Logik gebogen werden, damit die neue Story in die – ebenso oft holprig angepassten – alten Handlungsstränge integriert werden. Doch was wäre eine Langzeit-Soap mit realistischem Plot? Richtig, eine Unmöglichkeit des Fernsehens – denn Logik und lange Lebensdauer schließen sich bei der allgemeinen Ereignisdichte des Genres eigentlich aus.

"Verbotene Liebe – Next Generation" erzählt vom internationalen Modehaus Verhoven, dem Patriarch Robert Verhoven vorsteht. Gespielt wird er von Altstar Heinz Hoenig. Gemeinsam mit seiner Frau Eva (Stephanie Japp) hat der sehr wohlhabende Unternehmer drei Kinder: den gut aussehenden, langhaarig gelockten Havard-Absolventen Alexander (Frederik Götz), der die Firma in Richtung Nachhaltigkeit und Ökologie umbauen will. Außerdem die designende Schwester Livia (Livia Matthes) sowie den schwulen Exzentriker Paul (Lennart Betzgen), das Nesthäkchen der Truppe. Natürlich haben alle drei ihre Last mit dem despotisch strengen Vater, der keinerlei Macht abgeben will. Als designierter Nachfolger trägt jedoch Alexander den härtesten Kampf aus.

Persiflage der einfach nur kühn?

Eigentlich ist er mit der lasziven Bobbi (Asli Melisa Uzun) zusammen, doch die Flughafen-Begegnung mit der jungen, alleinerziehenden Mutter Josefin Reinhard (Sina Zadra) trifft den Beau wie der Blitz. Er findet die Adresse des netten Mädchens von nebenan heraus und lädt sie zum mondänen Firmen-Jubiläum seiner Familie ein. Dort taucht noch ein anderer auf, der – nachdem er nicht auf der Gästeliste stand – der Türsteherin verrät, dass sein Name auf dem Anwesen der Familie Verhoven quasi ins Wappen eingemeiselt wäre: Es ist Ansgar von Lahnstein (Wolfram Grandezka). Doch nicht genug der Altlasten mit faszinierend bösartigen Schwingungen: Auch Clarissa von Anstetten (Isa Jank), die mit dem Verhoven-Clan wirtschaftlich eng verbandelt ist, plant einen neuen Coup, nachdem sie zu Beginn der ersten Folge sterbenskrank einen großen Abgang mit Stil versprochen hat.

Wie man sich denken kann: Das Zusammenführen alter Handlungsstränge, die vorwiegend durch das Mitwirken entsprechender Alt-Charaktere definiert werden, mit dem neuen Plot, kommt nicht ohne kühne Behauptungen aus. Lange Zeit scheint der hochwertig mit schicken Luftbildern, vielen Außenaufnahmen und ordentlichen Schauspielern ausgestattete Serien-Reboot seine Sache recht gut zu machen. An den ewigen alten Drama-Plots führt zwar kein Weg vorbei, aber das Ganze wird ordentlich glaubhaft abgeliefert. So lange, bis zum Finale der ersten Folge ein Ereignis die Firmenfeier erschüttert, das Altes und Neues mit einem Ruck zusammenbringen soll. Nun beginnt ein Märchen, das entweder als Persiflage auf alte Soap-Klischees gelesen werden will oder andernfalls als ein recht kühnes Modell zur Verbindung der alten mit der neuen Serien bezeichnet werden muss.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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