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"Woodstock: Drei Tage, die eine Generation prägten" – faszinierende Zeitreise

14.09.2022, 08.29 Uhr

Anders als der Konzertfilm "Woodstock" von 1970 richtet dieser Dokumentarfilm den Fokus auf die Besucher des legendären Festivals. Faszinierende Bilder und eine tolle Zeitreise.

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Woodstock: Drei Tage, die eine Generation prägten
Dokumentarfilm • 14.09.2022 • 23:50 Uhr

Im August 1969 kommen knapp eine halbe Million junger Menschen auf einer Farm im Bundesstaat New York zusammen, um drei Tage lang zu feiern und Musik zu hören. Einige der bekanntesten Bands ihrer Zeit traten auf. Wegen der chaotischen Organisation und rund dreimal so vielen Besuchern wie erwartet wurde das Mammut-Event irgendwann zum "freien Konzert" erklärt. Woodstock wurde zum Gründungsmythos einer neuen Generation, ihrer Kultur und Weltsicht. So weit, so bekannt. Michael Wadleighs knapp dreistündiger Konzertfilm "Woodstock" erzählte 1970 das Konzert vor allem "on stage". Doch es wurde damals weit mehr Bildmaterial produziert, als in "Woodstock" zu sehen war. Der Oscar-nominierte Dokumentarfilmregisseur Barak Goodman ("Scottsboro: An American Tragedy", 2001) sichtete Tonnen von Rohmaterial, die vor allem das Publikum zeigen. Man spricht von rund 100 Stunden Bewegtbild. Über Jahre und mit großer Beharrlichkeit überredete Goodman den Rechteinhaber Warner, ihm Einblicke in die alten Filmrollen zu gewähren.

Schließlich bekam er die Erlaubnis, einen ganz neuen Film aus dem Archivmaterial zu machen. Dafür spürte Goodman Organisatoren und Besucher des Festivals aus aller Welt auf. Er montierte ihre Erinnerungen und Gedanken zum damaligen Event zu einem faszinierenden, 95 Minuten langen Dokumentarfilm. 2019 – 50 Jahre nach Woodstock – ließ er dessen Besucher zu Wort kommen. Auf der Bildebene – und es sind großartig gefilmte Dokumentar-Aufnahmen – bleibt er dabei konsequent im Sommer 1969, wodurch man sich dem Geist und Zauber der Hippiezeit ganz nahe fühlt.

"Woodstock – Drei Tage, die eine Generation prägten" entstand als Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk. Aufgrund einer früheren Ausstrahlung befindet sich der Film bereits seit längerem in der ARD-Mediathek und kann dort noch bis 14. November gestreamt werden. Auch als "positiver Gegenentwurf" zur vor kurzen bei Netflix gestarteten Mini-Dokuserie "Trainwreck: Woodstock 99" über das Jubiläums-Festival 30 Jahre später, das vor allem von Gewalt, Wut und Ignoranz geprägt war, ist Barak Goodmans ein interessanter "Vergleichsfilm".

Woodstock: Drei Tage, die eine Generation prägten – Mi. 14.09. – BR: 23.50 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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