Aquaman
24.05.2021 • 20:15 - 23:05 Uhr
Spielfilm, Fantasyfilm
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Originaltitel
Aquaman
Produktionsland
USA, AUS
Produktionsdatum
2018
Altersfreigabe
12+
Kinostart
Do., 20. Dezember 2018
Spielfilm, Fantasyfilm

Herrscher von Atlantis

Von Christopher Diekhaus

Sechster Teil der lose zusammenhängenden DC-Filmreihe, der einiges fürs Auge bietet. Handlungstechnisch fischt die Free-TV-Premiere jedoch in vertrauten Superheldengewässern.

Während das Marvel Cinematic Universe, die lose zusammenhängende, auf Comicfiguren basierende Filmreihe der Marvel Studios, bislang oftmals bei Kritikern und Publikum gleichermaßen Anklang fand, konnten sich viele Rezensenten oftmals nicht mit dem von Warner Bros. verantworteten DC-Superheldenkosmos anfreunden. Größtenteils positive Besprechungen erhielt zwar der im Sommer 2017 veröffentlichte Blockbuster "Wonder Woman", auf den allerdings der eher ernüchternde Bombast-Streifen "Justice League" folgte. Mit "Aquaman" erreichte 2018 der sechste Beitrag des DC-Universums die Leinwände, nun zeigt ihn ProSieben erstmals im Free-TV. Horrorexperte James Wan ("Conjuring 2") inszeniert den Film als wilden, stellenweise recht unterhaltsamen Abenteuerritt.

Der Prolog entführt den Zuschauer ins Jahr 1985 und beschreibt das Zusammentreffen des Leuchtturmwärters Tom Curry (Temuera Morrison) mit Atlanna (Nicole Kidman), der Königin des Unterwasserreiches Atlantis, die ihm quasi vor die Füße gespült wird. Ohne zu zögern, liest er sie auf und bringt sie in sein Haus, um ihre Wunden zu verarzten. Schon bald verlieben sich die beiden und bekommen schließlich einen Sohn, dem sie den Namen Arthur geben. Das familiäre Glück geht jedoch in die Brüche, als sich Atlanna nach dem Auftauchen eines Soldatentrupps gezwungen sieht, in ihre Heimat zurückzukehren.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Dieser Muskelmann strahlt etwas aus

Mehrere Jahrzehnte später ist der kleine Arthur zu einem stattlichen Mann (nun gespielt von Jason Momoa) herangewachsen, der nicht nur ein hervorragender Kämpfer ist, sondern auch mit Meereswesen kommunizieren kann. Dass ihm eigentlich der Thron von Atlantis zusteht, interessiert den Draufgänger nur wenig. Seinem Schicksal muss er sich dennoch stellen, da sein Halbbruder Orm (Patrick Wilson) um jeden Preis die Armeen der sieben Unterwasserreiche vereinen und gegen die an Land lebenden Menschen in den Krieg führen will. Mithilfe der unerschrockenen Prinzessin Mera (Amber Heard) und seines Lehrmeisters Vulko (Willem Dafoe), eines engen Vertrauten seiner toten Mutter, stellt sich Arthur alias Aquaman den unheilvollen Plänen in den Weg.

Seinen ersten längeren Auftritt feierte der Titelheld im Giganten-Treffen "Justice League", dem fünften Film der DC-Reihe, und ließ dort bereits sein kernig-einnehmendes Charisma aufblitzen. In seinem eigenen Soloabenteuer kommt die Ausstrahlung des Muskelmannes nun noch mehr zur Geltung und gehört sicher zu den Stärken einer Spektakelshow, die mitunter heillos überkandidelt ausfällt. Handfeste Kitschanflüge gibt es ebenso zu bestaunen wie gruselige Seemonster und krachende Kampfpassagen, in denen Überwältigung das oberste Gebot zu sein scheint. Glücklicherweise färbt der kreativ verantwortliche Wan seine häufig dick auftragende Inszenierung immer mal wieder ironisch ein, was den Over-the-top-Modus um einiges erträglicher macht.

Amber Heard setzt Akzente

Wie so oft beim Superheldentreiben ist die aus altbekannten Versatzstücken gebaute Story (Drehbuch: David Leslie Johnson-McGoldrick und Will Beall) letztlich nur ein Vorwand, um den Protagonisten und seine Verbündeten auf eine actionreiche, an exotische Schauplätze führende Reise zu entsenden. Arthurs Entwicklung von der Verweigerung bis zur endgültigen Annahme seines Schicksals wird oberflächlich abgehandelt. Standardmotive wie Rache und Machtstreben spielen eine Rolle, taugen aber nicht zur Schärfung der Charakterprofile. Ähnliches gilt für die obligatorische Liebesgeschichte, die sich das Etikett "Malen nach Zahlen" vollauf verdient. Umso erfreulicher ist es, dass die von Amber Heard schlagkräftig und gewitzt verkörperte Mera abseits der formelhaften Romanze handfeste Akzente setzen darf.

Mehrheitlich überzeugend sind die Impressionen der Unterwasserwelt und das skurrile, markante, mannigfaltige Kostümbild, für das Kym Barrett verantwortlich war. Ins Auge sticht zudem die äußerst agile, manchmal gar halsbrecherische Kameraarbeit von Don Burgess, dem es wiederholt gelingt, den Zuschauer in das Geschehen regelrecht hineinzusaugen. Etwa bei einem aus nächster Nähe eingefangenen Sturz von einer Klippe oder einer Verfolgungsjagd in einem beschaulichen sizilianischen Dorf.

Für 2022 ist eine Fortsetzung eingeplant. Nach aktuellem Stand kehrt der Herrscher von Atlantis im Dezember kommenden Jahres zurück. Mit Amber Heard? An Jason Momoas Seite findet sich laut "Forbes" dann angeblich Emilia Clarke, bekannt aus "Game of Thrones". Diese Gerüchte wurden bislang nicht bestätigt.

Aquaman – Mo. 24.05. – ProSieben: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Der Trailer zu "Aquaman"

Darsteller

Blond und sexy: Amber Heard.
Amber Heard
Lesermeinung
Schauspieler Willem Dafoe.
Willem Dafoe
Lesermeinung
Der schwedische Schauspieler Dolph Lundgren.
Dolph Lundgren
Lesermeinung
Die US-amerikanisch-australische Schauspielerin und Filmproduzentin Nicole Mary Kidman ist am 20. Juni 1967 in Honolulu, Hawaii geboren worden.
Nicole Kidman
Lesermeinung
Die gute Fee von Hollywood: Julie Andrews.
Julie Andrews
Lesermeinung
Weitere Darsteller

Top stars

Das beste aus dem magazin

Harald Lesch im Interview.
HALLO!

Harald Lesch: "Ein kapitalistisches Weltbild hingegen gefährdet unsere Lebensbedingungen"

Harald Lesch bringt seit Jahren dem TV-Publikum unsere faszinierende Welt und wissenschaftliche Erkenntnisse näher. Im Interview spricht der Astrophysiker unter anderem über kommende Generationen, seine Lehrtätigkeit in München und wie Religion und Wissenschaft für ihn zusammenpassen.
Das „phaeno“ in Wolfsburg.
Reise

Wenn Architektur eine Stadt verändert

Viele Museen sind von außen genauso imposant wie von innen. Ein gutes Beispiel ist das Guggenheim-Museum, das in Bilbao zu einem wirtschaftlichen Boom geführt hat. Doch nicht nur die nordspanische Stadt profitiert vom „Bilbao-Effekt“.
Dr. Julia Fischer moderiert montags die SWRGesundheitssendung „Doc Fischer“, ist Buchautorin („Medizin der Gefühle“) und medizinische Expertin in Talkshows wie „hart aber fair“ (ARD). Als Host des neuen ARD Gesund Youtube-Kanals erklärt sie anschaulich medizinische Themen.
Gesundheit

Demenz verhindern – durch die richtige Prävention

Die Diagnose Demenz ist ein Schock für Betroffene. Doch mindestens ein Drittel aller Fälle könnte verhindert werden – mit der richtigen Prävention. Dr. Julia Fischer gibt in der Arzt-Kolumne Informationen und Ratschläge zum Thema.
Claudia Michaelsen ist als "Polizeiruf 110"-Kommissarin zu sehen.
HALLO!

Claudia Michelsen: "Es geht um zunehmend verloren gehende Empathie"

"Polizeiruf"-Kommissarin Claudia Michelsen spricht im Interview über ihre Figur, Moral in Krimis und ihre kommenden Projekte.
Stefan Fink ist Leiter einer Apotheke in Weimar 
und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen 
Apothekerverbands.
Weitere Themen aus dem Magazin

Haarausfall – was hilft?

Stefan Fink ist Fachmann für das Thema Haarausfall. In der Arzt-Kolumne gibt der Apotheker Tipps für eine Behandlung.
Michael Kaeshammer ist ab Mitte Mai auf Deutschland-Tournee.
Weitere Themen aus dem Magazin

Michael Kaeshammer: „Wenn man nichts zu sagen hat, kann man nichts Echtes kreieren“

Michael Kaeshammer füllt in Nordamerika große Säle und hat im kanadischen TV sogar seine eigene Kochshow namens „Kaeshammer‘s Kitchen“. Seine Musik, natürlich vom Jazz beeinflusst, vereint Pop, Blues und Rock’n‘Roll - und überzeugt nicht zuletzt durch Kaeshammers einzigartigen und mitreißenden „Crossover Style“. Mit seinem neuen Album „Turn It Up“ möchte der gebürtige Offenburger, der in jungen Jahren ausgewandert ist, auch in Deutschland den Durchbruch schaffen. prisma hat mit dem Musiker gesprochen.