Aufwachsen ohne Smartphone - Ist eine Kindheit ohne Tiktok und Co. möglich?
Heute 14.12.2025 • 19:10 - 19:40 Uhr
Info, Dokumentation
Lesermeinung
NZZ Format
Aufwachsen ohne Smartphone – Ist eine Kindheit ohne Tiktok und Co. möglich?
John mit Smartphone

Copyright: SRF/NZZ Format
Vergrößern
John mit Smartphone.
Vergrößern
Originaltitel
Aufwachsen ohne Smartphone - Ist eine Kindheit ohne Tiktok und Co. möglich?
Produktionsland
CH
Produktionsdatum
2025
Info, Dokumentation

Aufwachsen ohne Smartphone - Ist eine Kindheit ohne Tiktok und Co. möglich?

Immer mehr Länder diskutieren über Handyverbote an Schulen oder haben sie bereits eingeführt. Aktuelles Beispiel: Italien. Einige Eltern setzen dies bereits selbst durch. Auch in der Schweiz finden das viele gut. Eine Mutter und ihre Tochter erzählen über ihre Erfahrungen. "Handys sind einerseits sehr nützlich, aber sie rauben Kindern auch Zeit. Zudem braucht es eine gewisse Reife, um sie gefahrlos nutzen zu können", meint Eléonora. Die Waadtländer Mutter hat sich entschieden, ihrer zwölfjährigen Tochter Mathilde erst mit 14 ein eigenes Handy zu erlauben. Wie viele andere Eltern macht sich Eléonora Sorgen um die Suchtgefahr der Sozialen Netzwerke, aber auch um die oft idealisierten oder irreführenden Darstellungen der Welt und der Gesellschaft, die diese Plattformen vermittelten. Ebenso geht es ihr um die problematischen Inhalte im Netz, die meist mit nur wenigen Klicks zugänglich sind. Wenn Mathilde erreichbar sein muss, geben ihre Eltern ihr ein Nokia-Handy. Um mit ihren Freundinnen zu kommunizieren, schreibt sie E-Mails. Das Mädchen selbst erlebt die Entscheidung ihrer Eltern mit gemischten Gefühlen. In ihrer Klasse haben neben ihr nur zwei andere kein Smartphone. Damit haben sie auch keinen Zugang zur WhatsApp-Gruppe der Klasse, in der beispielsweise Informationen vor Tests geteilt werden. Ein Problem, findet Mathilde. Dennoch fühle sie sich nicht ausgeschlossen, da sie ihre Freunde ja jeden Tag sehe, sagt sie. Sie findet es jedoch "ein bisschen nervig", wenn alle Jugendlichen in einer Gruppe am Handy sind und nicht miteinander reden. "Beim Spiel 'Schere, Stein, Papier' arbeitet unser Gehirn viel mehr, als wenn wir durch Instagram scrollen", findet Mathilde. Enge Freunde verstünden die Familie, sagt die Mutter. Andere Leute hingegen bezeichneten die Entscheidung gegen ein Smartphone für die Zwölfjährige als übertrieben oder zu starr. Eléonora glaubt, diese Personen wollten wohl eher ihre eigene Entscheidung rechtfertigen, ihrem eigenen Kind bereits ein Handy zu geben. Das beobachtet auch Alexandra Berchtold, Gründerin des Vereins "Smartphone-freie Kindheit Schweiz". Viele Eltern wollten ihrem Kind kein Handy geben, täten es dann aber trotzdem, weil sie dächten, dass das auch andere Eltern machen würden. Sie möchte den Eltern die Botschaft vermitteln, dass ihre Kinder nicht von der Gesellschaft ausgeschlossen sind, nur weil sie kein Smartphone haben, und dass viele Kinder im Alltag gut ohne Handy leben können. Im Oktober 2024 hat sie den Verein gegründet, der für ein Smartphone erst ab 14 Jahren plädiert. Mittlerweile zählt er bereits fast 500 Familien. Dieser Trend gegen Smartphones für Kinder und Jugendliche oder auch gegen die Nutzung sozialer Medien bis zu einem bestimmten Alter lässt sich in anderen Teilen der Welt ebenfalls beobachten. So haben mehrere Länder bereits Beschränkungen für die Nutzung sozialer Medien eingeführt oder planen dies. Australien hat die Nutzung von TikTok, Instagram und Snapchat für Personen unter 16 Jahren verboten. Frankreich verspricht Regelungen für unter 15-Jährige. Die niederländische Regierung riet Eltern gerade, Kindern unter 15 Jahren die Nutzung sozialer Medien zu verbieten. Und gerade erst hat Italien entschieden, dass Handys ab dem neuen Schuljahr auch in den oberen Klassen im Unterricht verboten sind. Bislang war die Nutzung generell schon bis zu einem Alter von etwa 15 Jahren untersagt.

Das beste aus dem magazin

Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als "Doc Esser" in TV und Hörfunk sowie als Buchautor.
Gesundheit

Adventszeit: Genießen mit gesunder Gelassenheit

Die Weihnachtszeit muss nicht ungesund sein. Mit ein paar einfachen Tipps kann man die Adventszeit genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Entscheidend ist, was man das ganze Jahr über macht.
Oliver Mommsen vor einem Weihnachtsbaum.
HALLO!

Oliver Mommsen über seine Rolle in "Eine fast perfekte Bescherung"

Im Weihnachtsfilm „Eine fast perfekte Bescherung“ müssen die Anwohner eines Berliner Viertels an Weihnachten ihre Wohnungen verlassen, weil eine Weltkriegsbombe entschärft wird. In einer Turnhalle findet sich eine bunt gemischte Truppe zusammen, die nun mit dieser Situation umgehen muss. Oliver Mommsen spielt Pfarrer Klaus Meier. Mit prisma hat er über den Film und über Weihnachten gesprochen
Carsten Henn lehnt an einer Wand.
HALLO!

Carsten Henn: „Wein ist ein bodenständiges Produkt“

Bestsellerautor Carsten Henn ist thematisch breit aufgestellt. Neben seinen Bestsellern wie „Der Buchspazierer“ und „Sonnenaufgang Nr. 5“ hat er sich einen Namen als Verfasser kulinarischer Kriminalromane gemacht. Da blitzte seine Liebe für den Wein schon hier und da auf. In seinem neuen Weinbuch schenkt der renommierte Weinjournalist und Weinbauer sein fundiertes fachliches Know-how nun einzigartig praktisch und unterhaltsam ein: Mit 66 wohldosierten und klug ausgewählten Fragen nimmt er seine Leser in „Simply Wine“, erschienen bei ZS, mit in die Welt des Weins. prisma hat mit ihm über sein neues Buch gesprochen.
Doc Julia Fischer
Gesundheit

Wenn der Harndrang zum Rätsel wird

Ständiger Harndrang, Schmerzen, keine klare Diagnose: Wenn die Blase Probleme macht, beginnt oft eine jahrelange Suche nach Ursachen. Warum Ärzte manchmal ratlos sind und was hilft, wenn Beschwerden chronisch werden.
Eine Grafik mit Händen zum Thema Aids.
Gesundheit

Aidshilfen rufen zu Solidarität auf

Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember macht seit 1988 auf HIV und Aids aufmerksam. Mit dem Motto "Gemeinsam. Gerade jetzt." rufen deutsche Organisationen zu Solidarität auf.
Markus Oelze mit rosa Hemd
Gesundheit

Wechselwirkungen mit Medikamenten: Vorsicht bei diesen Lebensmitteln

Ein Apotheker erklärt, welche Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und Medikamenten zu beachten sind. Besonders Milch, Alkohol und Grapefruitsaft können problematisch sein.