Big Manni
01.05.2019 • 20:15 - 21:45 Uhr
TV-Film, TV-Komödie
Lesermeinung
Arbeitsfoto: Regisseur Niki Stein beim Dreh der Geburtstagsparty
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Irene Brenner (Nina Gnädig) setzt bei einer Präsentation den ersten Horizontalbohrer in Gang.
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Schon als Kind gelingt es Manni (David Peters), seine Miniaturautos äußerst vorteilhaft einzutauschen, bei Thomas Bärlach (Felix Barner) zum Beispiel, der ihm später als Kriminalkommissar wiederbegegnen wird.
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Manfred Brenner (Hans-Jochen Wagner) feiert Geburtstag mit seiner Frau Irene (Nina Gnädig) und den 300 engsten Freunden. Natürlich sind auch Armin Pfortner (Jürgen Hartmann), Minister Rettinger (Patrick von Blume) und Banker Stoschek (Robert Schupp) dabei und lassen sich von dem enormen Aufwand beeindrucken.
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Manfred Brenner (Hans-Jochen Wagner) hat gerade einige Schwierigkeiten mit dem Finanzamt und den Banken. Gerade deshalb elektrisiert ihn der Gedanke geradezu, aus dem Horizontalbohrsystem ein neues Geschäftsfeld zu machen.
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Bei einem spontanen Besuch in Manfred Brenners (Hans-Jochen Wagner) Büro bringt Bankier Stübinger (Ferdinand Grözinger) zu Manfreds Überraschung seinen Kollegen Stoschek (Robert Schupp) von der Landesbank mit, der geradezu begierig scheint, die Brennersche FlowTex mit Krediten zu unterstützen.
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Seine ersten Geschäfte im Erwachsenenalter macht Manni (Hans-Jochen Wagner) im Autohandel mit gebrauchten Sportwagen und amerikanischen Straßenkreuzern.
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Arbeitsfoto: Hans-Jochen Wagner, der die Titelfigur Manfred Brenner spielt. Im Hintergrund: Der Kameramann ist Michael Schreitel.
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Stüberle (Ferdinand Grözinger) von der Schwarzwaldbank ist überaus stolz, einen so erfolgreichen Fisch wie Manfred Brenner (Hans-Jochen Wagner) an Land gezogen zu haben. Er kann ja nicht ahnen, dass sein spontaner Besuch den Unternehmer erst mal in die Klemme bringt.
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Felix Eitner als Kommissar Bärlach.
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Damit die Geldgeber Stoschek (Robert Schupp) und Stüberle (Ferdinand Grözinger) die Horizontalbohrer auch mal in Betrieb sehen, wurden sie von Brenner (Hans-Jochen Wagner) und Pfortner (Jürgen Hartmann) zu einer Baustelle gefahren, die in Wirklichkeit gar nicht von FlowTex bearbeitet wird.
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Der erste Horizontalbohrer der Firma FlowTex hat erfolgreich seine Fähigkeiten demonstriert. Manfred Brenner (Hans-Jochen Wagner) ist stolz und erwartet nun einen schnellen Zuwachs an Aufträgen für sein Unternehmen.
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In geschäftlichen Dingen neigt Markus Brenner (Ben Braun) dazu, das zu tun, was sein älterer Bruder für ihn plant.
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Rüdiger Rettinger (Patrick von Blume), MdL, hat ein kleines, etwas heikles Anliegen an Staatsanwalt König (Bernd Gnann), das er unauffällig auf dem Golfplatz besprechen will.
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Armin Pfortner (Jürgen Hartmann) hat jahrelang an der Entwicklung eines Horzontalbohrsystems gearbeitet, der Tiefbauarbeiten überflüssig machen soll. Bisher konnte er aber noch niemanden von der Idee überzeugen.
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Manfreds (Hans-Jochen Wagner) Rücken hält die Belastungen nicht mehr aus. Banker Stoscheks (Robert Schupp) Zuwendung ist diesmal nicht finanzieller, sondern ungewohnt handfester Natur.
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Markus Brenner (Ben Braun) wird in das Firmenkonglomerat seines Bruders einbezogen, allerdings nicht in alles eingeweiht.
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So ganz heimisch fühlt Manfred Brenner (Hans-Jochen Wagner) sich auf dem Golfplatz noch nicht. Aber Landesbanker Stoschek (Robert Schupp) hat ihn eingeladen und dann gibt es auch noch den ein oder anderen Politiker, von dem gesehen zu werden auch nicht schaden kann.
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Manfred Brenner (Hans-Jochen Wagner) in seinem Büro in Ettlingen.
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Manfred (Hans-Jochen Wagner) mit seiner Frau Irene (Nina Gnädig), auf die er sehr stolz ist und die er aus allen geschäftlichen Querelen heraushält.
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2019
TV-Film, TV-Komödie

Aus einem grellen Ländle

Von Eric Leimann

Die Realsatire mit dem Schwarzwälder "Tatort"-Kommissar Hans-Jochen Wagner zeichnet den Skandal um die badische Firma FlowTex nach. Ende der 90-er flog der größte Wirtschaftsbetrug auf, den die BRD bis dahin gesehen hatte: Fünf Milliarden D-Mark Schaden waren entstanden.

Dass der schöne Schein oft weiter trägt als ein Ritt auf harten Fakten, davon hat selbst Otto Normalverbraucher schon gehört. Spätestens seit der Bankenkrise oder zuletzt dem Dieselskandal. Als man noch Vertrauen in die Seriosität von Wirtschafts- und Finanzwelt hatte, genauer gesagt in der BRD der 90-er, widmete sich der Unternehmer Manfred Schmider in Ettlingen bei Karlsruhe einer kühnen, clever klingenden Idee. Seine Firma FlowTex baute ab 1994 neuartige Horizontalbohrer, die wie von Geisterhand unterirdisch Leitungen verlegen sollten. Ohne dass man Straßendecken und Böden hierfür aufreißen musste. Das Problem war nur: Die Methode funktionierte nicht wirklich gut. Unternehmer Schmider – der im Film "Big Manni" Brenner heißt und vom Schwarzwälder "Tatort"-Kommissar Hans-Jochen Wagner dargestellt wird – hatte daraufhin eine im wahrsten Sinne des Wortes "blendende" Idee. Er verkaufte über 3.000 dieser Bohrmaschinen zu einem Stückpreis von 1,5 Millionen D-Mark an Financiers, ließ in Wahrheit aber nur weniger als 300 produzieren,

Die Methode des jovialen, Dialekt sprechenden Power-Unternehmers aus dem Ländle glich einem betrügerischen Schneeballsystem. FlowTex verkaufte fingierte Bohrsysteme an Leasinggesellschaften und Banken, danach leaste er die Maschinen wieder zurück. Damit "Manni" die Raten für nicht existente Maschinen bezahlen konnte, wurden immer mehr Phantom-Maschinen an die Geldgeber verkauft. Während der Betrugsschaden immer größer wurde, führte der Unternehmer ein Leben auf großem Fuß. Von seinem Versailles-artigen Haus über den Hügeln Karlsruhes schwebte er zweimal täglich per Helikopter in sein nur zehn Kilometer entferntes Büro. Banken, Steuerbehörden und Politiker, die sich im Glanze von "Big Manni" sonnten, schauten nicht so genau hin – und freuten sich über die Goldgräberstimmung in der Region.

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Größte Hochstapler-Geschichte der 90-er

Der Fall flog 1999 auf. Es war der größte Wirtschaftsskandal der Bundesrepublik Deutschland bis dahin. Wie soll man eine derart unfassbare Geschichte in einen Film verpacken? Die Drehbuchautoren Johannes W. Betz ("Die Spiegel-Affäre") und Jürgen Rennecke entchieden sich für einen satirischen Ansatz. Wobei man wohl gar nicht so viel erfinden und überhöhen musste, weil das Originalgeschehen schon schräg genug gewesen sein muss. Wortreich befeuert von schwäbischem und badischem Idiom erquickt sich das Ensemble um Charakter-Darsteller Hans-Jochen Wagner am Aufbruch in einen immer größeren Wohlstand, dem Leben in Saus und Braus oder zumindest der Aussicht, durch die Nähe zu "Big Manni" demnächst daran teilzunehmen. Einzig und allein Kommissar Bärlach (Felix Eitner) zweifelt am ehemaligen Schulkollegen Manni und verbeißt sich in dessen Fall.

Während das Drehbuch detailreich unterschiedliche Geschäftsideen, Betrugsmodelle und Recherchen von Mannis Gegnern beleuchtet, kommen die Charaktere bei Regisseur Niki Stein ("Rommel") fast ein bisschen kurz. Als Zuschauer folgt man den kolportagehaften Darstellungen bass erstaunt, kann dabei aber kaum Empathie für das Personal dieses 90-Minüters aufbringen. Irgendwie bleibt auch bei der filmischen Umsetzungen dieser grotesken Hochstapler-Geschichte vieles beim schönen Schein. Dabei lässt das Zusehen ein Vertrauen in die Menschheit wieder mal um ein Jota schwinden. Trotzdem bleibt die Groteske "Big Manni" in all ihrer Grellheit irgendwie sehenswert. Einfach, weil die Geschichte so unglaublich ist. Selbst dann, wenn man sich vor diesem fast durch die Bank weg unsympathischen Personal hin und wieder gerne fremdschämend abwenden möchte.

Die wahre Geschichte des Manfred Schmider erzählt im Anschluss um 21.45 Uhr die Dokumentation "Big Manni – Big Money". Martina Treuter, Cordelia Marsch und Stefan Tiyavorabun haben diese 30 nonfiktionalen Filmminuten ebenfalls für den SWR gedreht. Bleibt eben alles im Ländle.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Darsteller

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Felix Eitner

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