Im 17. "Usedom-Krimi", den die ARD nun zur Primetime wiederholt, muss Hauptkommissarin Ellen Norgaard (Rikke Lylloff) den Mord an einer Fernsehmoderatorin aufklären. Unglücklicherweise hatte sie selbst eine Affäre mit deren Ehemann ...
Die moderne Arbeitswelt hält auch in diesem "Usedom-Krimi" von 2022 Einzug: "Spurensicherung kommt erst morgen", schimpft Rainer Witt (Till Firit) im 17. Film der Reihe mit dem Titel "Gute Nachrichten", den die ARD nun zur besten Sendezeit am Donnerstagabend wiederholt: "Da ist jeder zweite krank oder im Home Office. Der Rest hat Feierabend." Dabei bräuchte er die Kolleginnen und Kollegen dringend vor Ort: Soeben hat die Gartenbauunternehmerin Britta Hausmann (Stephanie Gossger) ihre Auftraggeberin, die prominente Fernsehmoderatorin Sandra Berger-Gomez (Loretta Stern, in einigen Rückblenden zu sehen), tot in ihrem Ferienhaus gefunden. Die Blutlache unter dem Kopf des Opfers lässt keinen Raum für Zweifel: Berger-Gomez wurde erschlagen. Nur von der Tatwaffe fehlt jede Spur.
Hauptkommissarin Ellen Norgaard (Rikke Lylloff) ist schockiert, als sie im Haus der Verstorbenen erkennt, um wen es sich handelt, und kurz darauf der Ehemann der Toten am Tatort eintrifft: Es handelt sich um den ebenfalls berühmten TV-Moderator Jonas Gomez (Nikolai Kinski). Mit ihm hatte sie einst eine Affäre, aus der letztendlich ihr Sohn Jesper hervorging. Auf dem Präsidium verschweigt Ellen ihre Verbindung zu Jonas, ihrer Freundin Karin Lossow (Katrin Sass) – der Tante ihres Kollegen Rainer – aber vertraut sie sich an.
Mehr noch: Sie bittet Karin, gemeinsam mit Rainers aufgeweckter Tochter Merle (Elsa Krieger) Ermittlungen für sie anzustellen. Vor allem der Greifswalder Kunsthändler Schwenkers (Thomas Douglas), der kurz vor dem Tod von Berger-Gomez in deren Ferienhaus gesehen wurde, könnte sich womöglich an Ellen erinnern, würde sie ihm selbst einen Besuch abstatten. Doch es dauert nicht lange, da droht Ellens Tarnung aufzufliegen ...
"Gute Nachrichten" ist ein spannender Whodunit-Krimi, gewürzt mit familiären Problemen und einem überraschenden Ende. Hauptfigur Karin Lossow stellt wieder einmal ihre Qualitäten als Nanny unter Beweis: Mit rührender Geduld kümmert sie sich um den kleinen Jesper: Sie lassen am Strand Drachen steigen und essen selbstgebackene Kekse. Doch auch den Umgang mit ihrer Großnichte Merle meistert sie routiniert: "Die Dreharbeiten mit Elsa Krieger waren großartig", schwärmte Hauptdarstellerin Sass, damals 65, zur Erstausstrahlung des Films im Herbst 2022: "Du gehst ja immer davon aus, wie du selbst in dem Alter warst – und ich war bis zur Schauspielschule ein Kind, bin es manchmal heute noch." Bei der Kinderdarstellerin Elsa sei dies jedoch anders: "Ich habe zugehört, als Elsa ein kurzes Interview gegeben hat, und sie hat mich mit ihrer Reife sprachlos gemacht", zeigte sich die Schauspielerin beeindruckt: "Elsa sagte Sachen wie 'man schlüpft in eine Rolle', das habʼ ich im ersten Studienjahr noch nicht gesagt. Sie ist schon besonders!"
6,83 Millionen Menschen sahen bei der Erstausstrahlung des 17. Films der Reihe zu. Der letzte neue "Usedom-Krimi" – Fall 22: "Schlepper" – war im letzten November im Ersten zu sehen. Zwei neue Folgen wurden im April abgedreht und werden voraussichtlich im Herbst dieses Jahres ausgestrahlt.
Gute Nachrichten – Der Usedom-Krimi – Do. 01.08. – ARD: 20.15 Uhr