Die rbb-Produktion mit dem latent verhaltensauffälligen, gern mal schlecht gelaunten, aber fast immer nahezu genialen Talk-Verhörmeister Kurt Krömer geht mit sechs neuen Folgen in eine neue Runde.
Es braucht schon ein gehöriges Maß an Mut und Selbstvertrauen, sich freiwillig hinter Schloss und Riegel zu begeben. Auf der Bühne der berühmt-berüchtigten rbb-Talkshowreihe "Chez Krömer", die sich mit sechs neuen Folgen zurückmeldet, wirkt der Gastgeber des Abends im Verwahrraum-Ambiente oft wie ein übellauniger Kerkermeister. Und die sprunghaften Befragungen durch Kurt Krömer wirken nicht selten wie ein Verhör.
Umso erstaunlicher, dass sich immer neue Gäste finden, die sich der im Vorfeld komplett unberechenbaren Situation freiwillig ausliefern. Wer genau kommen wird, gab der Sender im Vorfeld nicht bekannt. Krömer auszuhalten, erfordert Gelassenheit. Und man muss es ertragen können, eben nicht das letzte Wort und die Lacher auf seiner Seite zu haben. Möglich machen seine Kunst die meist verstörende Fragetechnik und die gespielte Naivität, der man keinesfalls herablassend begegnen sollte.
Die härteste Waffe, die Krömer allerdings zückt, ist eine im allgemeinen Fernsehbetrieb eher unübliche: Der auf vielen Kleinkunstbühnen geschulte Alleinunterhalter, der erst im März öffentlich bekannt machte, dass er schon länger mit einer Depression zu kämpfen hat, kann Stille und lange Gesprächspausen aushalten. Seine Gesprächspartner irritiert das oft sehr.
Die sechs neuen Folgen strahlt rbb jeweils dienstags um 22.15 Uhr im Wochenrhythmus aus. Bereits einen Tag vorher sind sie jeweils ab 18.00 Uhr in der ARD-Mediathek und bei YouTube zu sehen.
Chez Krömer – Di. 02.11. – RBB: 22.15 Uhr