Berühmteste Näherin der Welt, Verkörperung des Pariser Chics - so lauten die bekannten Klischees. Gabrielle "Coco" Chanel war aber auch eine unerbittliche Kämpferin, die kein Mittel scheute, wenn es darum ging, ihr Imperium aufzubauen. Die Dokumentation erzählt die Geschichte einer Frau, die sich gegen ihre Zeit, ihre Stellung in der Gesellschaft, ihre Teilhaber und nicht zuletzt ihre Zeitgenossen durchzusetzen suchte. Eine komplexe Persönlichkeit mit eisernem Charakter, getrieben von dem Verlangen nach Kompensation für erlittene soziale Benachteiligung.
In größter Armut geboren, kämpfte sie darum, Unabhängigkeit und Freiheit zu erringen - und zu bewahren. Dafür waren ihr alle Mittel recht, selbst die unfairen und gewissenlosen. Mehr als einmal setzte sie ihren guten Ruf aufs Spiel, insbesondere durch ihren Kontakt zu den Nazi-Behörden während des Zweiten Weltkriegs. Sie war Modeschöpferin, Mäzenin und Geheimagentin, floh wegen Kollaborationsvorwurfs ins Ausland und verlebte ihre letzten Tage als "unwürdige" alte Dame. Im Laufe ihres Lebens erfand sich Coco Chanel immer wieder neu und wob derart an ihrem eigenen Mythos, dass ihr sogar noch zu Lebzeiten ein Broadway-Musical gewidmet wurde. Sie war eine Kämpferin und Zeugin einer im Untergang begriffenen Welt, in der sie am Lebensende allein und verbittert zurückblieb.
Ausgehend von Archivmaterial und oft unveröffentlichten Dokumenten, vermittelt die Dokumentation neue Einblicke in das bewegte Leben einer faszinierenden und letztendlich doch unzureichend bekannten Persönlichkeit, weit entfernt vom gängigen Storytelling.