Der Kommissar und der See - Narrenfreiheit
21.05.2025 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Kriminalfilm
Lesermeinung
Transfrau Kaja Johansen (Ilonka Petruschka) und Ex-Kommissar Robert Anders (Walter Sittler) lernen sich zufällig in einem Lindauer Restaurant kennen. Am nächsten Morgen ist Kaja Johansen tot.
Vergrößern
Kaja Johansen (Ilonka Petruschka) fragt Tom Schäfer (Josef Heynert) nach einem freien Platz im Restaurant. So lernt sie den pensionierten Robert Anders kennen - und leider später am Abend noch eine Horde betrunkener Faschings-Aktivisten.
Vergrößern
Renate Eberle (Hedi Kriegeskotte, links), die Mutter der Toten, schaut mit Ermittlerin Annika Wagner (Nurit Hirschfeld) ein Bild von Kajas Hochzeit an.
Vergrößern
Annika Wagner (Nurit Hirschfeld), und Martin Keller (Dominik Maringer) ermitteln im Mordfall einer Transfrau, die einst Lindau als Mann verließ und als Frau wiederkehrte. Wen hat sie dabei so vor den Kopf gestoßen, dass sie sterben musste?
Vergrößern
Die Ermittelnden Martin Keller (Dominik Maringer, links) und Annika Wagner (Nurit Hirschfeld), treffen Robert Anders (Walter Sittler, zweiter von rechts) und seinen Freund Hannes Buck (Gerhard Wittmann), der den pensionierten Kommissar zur Aufnahmeprüfung bei den "Schellengeistern" gedrängt hat.
Vergrößern
Ermittlerin Annika Wagner (Nurit Hirschfeld, zweite von links), und ihr Kollege Martin Keller (Dominik Maringer) sprechen mit Renate Eberle (Hedi Kriegeskotte), der Mutter der Toten.
Vergrößern
Originaltitel
Der Kommissar und der See
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
Altersfreigabe
12+
Fernsehfilm, Kriminalfilm

Grimmige Fastnacht

Von Eric Leimann

In seinem zweiten Fall ermittelte Walter Sittler als pensionierter Kommissar Robert Anders während der Fastnachtszeit: Der an den Bodensee zurückgekehrte Schweden-Ermittler muss in "Der Kommissar und der See – Narrenfreiheit" den Mord an einer Transfrau aufklären. Das Zweite wiederholt den Krimi nun.

Nein, man wollte Ermittler Robert Anders, gespielt von Walter Sittler, beim ZDF einfach nicht gehen lassen. Als die erfolgreiche Krimireihe "Der Kommissar und das Meer" (2007 bis 2021) vor vier Jahren endete – das Produzieren in Schweden war den Machern zu teuer geworden und der Kommissar gleichzeitig ein bisschen in die Jahre gekommen -, strickte man ihm ein neues Rentnerdasein am Bodensee. In Lindau lebt der pensionierte Kriminaler nun alleine in seinem traumhaft schönen Elternhaus. Selbstredend auf einem Grundstück am Wasser, in der ohnehin schon unverschämt pittoresken Inselstadt Lindau. Allerdings musste noch eine Kriminalhandlung her, in die der fitte Anders irgendwie eingebunden wurde. Nach der Premiere 2022 gelang dies im Folgejahr auch dem zweiten Film "Der Kommissar und der See – Narrenfreiheit", der 6,8 Millionen Zuschauenden lockte und nun im Zweiten wiederholt wird.

Robert Anders ist immer noch nicht so recht in der alten Heimat angekommen. Sein Freund Hannes Buck (Gerhard Wittmann) will ihn überreden, bei seinem Faschingsverein, den "Schellengeistern", mitzumachen. Eine archaische, rein männliche Vereinigung, die ihre Auftritte mit Peitschen und finsteren Masken inszeniert. Robert Anders lernt die "Schellengeister" von ihrer unangenehmen Seite kennen, als sich eines Abends die Transfrau Kaja Johansen (Ilonka Petruschka) an seinen Tisch in einem Lindauer Restaurant setzt. Man kommt miteinander ins Gespräch, versteht sich gut – doch Kaja wird beim Gehen von betrunkenen "Schellengeistern" übel angemacht und beleidigt. Am nächsten Morgen findet man Kajas Leiche in einem bekannten Stadtbrunnen.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Natürlich fällt der Verdacht der jungen Kriminalkommissarin Annika Wagner (Nurit Hirschfeld) schnell auf die Macho-Karnevalisten. Und auch Pensionär Anders, der vom Ermitteln nicht lassen kann, hat plötzlich ein gesteigertes Interesse daran, in die eigene Welt der "Schellengeister" hineinzuriechen und sich dem Aufnahme-Ritus zu stellen.

Seltsam blasse Ermittler

Thematisch durchaus mutiger als das Debüt ist der zweite Film der aufs Bodensee-Bilderidyll setzenden Reihe geraten: Es geht um den schwierigen Lebensweg eines Mannes aus Lindau, der im falschen Körper geboren wurde – und irgendwan als Frau zurückkehrt. Trans-Aktivistin Ilonka Petruschka, 50, spielt diese Rolle in den ersten Minuten und in einigen Rückblenden des 90-Minüters mit beeindruckender Tiefe und Präsenz. Auch die norwegische Schauspielerin Lise Rosom Olsen hat als Kajas Frau Linn in der zweiten Hälfte des Films einen starken Auftritt. Leider können die restlichen Figuren – sowohl die Faschingstruppe wie auch die Ermittler – in Sachen szenisches Charisma nicht ganz mithalten. Walter Sittler sieht zwar immer noch blendend aus und fügt sich prima in die ästhetische Landschaft, doch seine Figur bleibt in ihrem eigenen Krimi ebenso wie die übrigen Ermittler seltsam blass und uninspiriert.

Fast scheint es so, dass die schönen Landschaftsaufnahmen den "festen Teil" des Figurenensembles ein bisschen dominieren. Oder bietet das Drehbuch (Myriam Utz, Andreas Karlström) im zweiten "Der Kommissar und der See"-Film von Regisseur Felix Karolus den Ermittlern nicht genug Profil? Trotzdem überzeugt der klassisch gestrickte ZDF-Krimi unterm Strich – mit tollen Bodensee- und Lindau-Bildern, reizvollen Locations, interessanten Nebenfiguren und einem Plot, der den schwierigen Weg einer Transition aus Perspektive der Betroffenen und ihres verstörten Kleinstadt-Umfelds betrachtet.

Nach dem dritten Film "Der Kommissar und der See – In besseren Kreisen", der im vergangenen Dezember etwa 5,91 Millionen Zuschauende lockte, ist auch der vierte Fall des Sittler-Krimis bereits abgedreht. Unter dem Arbeitstitel "Das fremde Kind" geht es in der kommenden Folge unter anderem um die Erpressung eines Ingenieurs. Ein Ausstrahlungstermin steht noch nicht fest.

Der Kommissar und der See – Narrenfreiheit – Mi. 21.05. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das beste aus dem magazin

Die Nummer gegen Kummer gibt Kindern und Jugendlichen vor allem in den Ferien Halt.
Gesundheit

Guter Rat am Telefon

Die Sommerferien beginnen, doch nicht alle Kinder sind sorgenfrei. Die Nummer gegen Kummer bietet von Montag bis Samstag kostenlose, anonyme Beratung für Kinder und Jugendliche.
Dr. Andreas Hagemann ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Geschäftsführer der Hagemann Privatklinik Gruppe GmbH.
Gesundheit

Unerklärliche Schmerzen? Es könnten Depressionen sein

Chronische Schmerzen ohne organische Ursachen sind häufig. Eine Depression kann die Ursache sein, die sich hinter körperlichen Beschwerden versteckt.
Duran Duran mit Drummer Roger Taylor (ganz links) begeistern nach wie vor ihre Fans.
HALLO!

„Wir sind immer noch Freunde und machen Musik zusammen“: Roger Taylor von Duran Duran

2028 werden sie ihr 50. Bandjubiläum feiern und im Juni kommen sie für zwei Termine nach Deutschland: Duran Duran. Gründungsmitglied Roger Taylor spielt bei der englischen Band das Schlagzeug. prisma hat mit dem 65-Jährigen gesprochen.
Das ist die „Prä-Expositions-Prophylaxe“.
Gesundheit

Was ist die PrEP?

PrEP bietet HIV-negativen Menschen Schutz vor einer Infektion. Regelmäßige Einnahme und ärztliche Begleitung sind entscheidend für den Erfolg.
Professor Dr. Ulf Dittmer ist Direktor des Instituts für Virologie und Leiter des Westdeutschen Zentrums für Infektiologie der Universitätsmedizin Essen.
Gesundheit

Wie gefährlich ist HIV heute noch?

Die Diagnose HIV ist für viele ein Schock. Doch dank moderner Therapien nähern sich HIV-positive Menschen der Lebenserwartung Nicht-Infizierter an. Wichtig sind eine frühe Diagnose und zuverlässige Medikation.
Susan Sideropoulos spricht mit prisma über ihre neue Show "That's My Style".
HALLO!

Susan Sideropoulos: "Ich bin keine Shopping-Queen"

Ex-GZSZ-Star Susan Sideropoulos moderiert die neue ZDF-Sendung „That’s My Style“, in der Mode-Experten und Stylisten Kunden bei der Suche nach dem perfekten Outfit helfen.