Im Jahr 1212 machten sich zahlreiche Kinder auf den Weg nach Jerusalem. Es ist die wohl bedeutendste Jugendbewegung des Mittelalters. Doch wieviel Wahrheit steckt hinter der Sage? "Echtes Leben – Dokumentation: Der Kreuzzug der Kinder" geht dieser Frage auf den Grund.
Vor 800 Jahren sollen sich tausende Kinder versammelt haben, um die Welt zu verändern. Oder besser gesagt: um zur heiligen Stadt Jerusalem zu pilgern und diese von den Muslimen zu "befreien". Heute spricht man vom "Kreuzzug der Kinder". ARTE widmete sich Anfang des Jahres mit einer zweiteiligen Dokumentation der bedeutendsten Jugendbewegung des Mittelalters. Das Erste zeigt den Film von Martin Papirowski im Rahmen der Reportagereihe "Echtes Leben" erneut an einem Stück.
Initiator und Anführer der Bewegung war der Kinderprophet Nikolaus. Der Kölner Junge verkündete am Ostertag 1212, Gott habe ihm in einer Vision gesagt, sie sollten einen Kreuzzug wagen. Ohne Waffen, ohne Eltern, ohne Proviant und sogar ohne festes Schuhwerk machten sich die Kinder und Jugendlichen auf den mehrere tausend Kilometer langen Weg, zunächst über die Alpen, dann bis zum Mittelmeer. Gott werde sie schützen, waren sie sich sicher. Doch gab es dieses abenteuerliche Vorhaben tatsächlich? Oder handelt es sich bei dieser unglaublichen Geschichte doch um einen Mythos?
Mithilfe von mehreren Expertinnen und Experten, darunter Historiker und Kinderpsychologen, arbeitet Regisseur Martin Papirowski die Vergangenheit auf, liest in Stadtchroniken und zeichnet das Geschehen mit Spielszenen nach. Wer waren die Kinder? Was war ihre Motivation? Und wieweit sind sie mit ihrem abenteuerlichen Vorhaben letztlich gekommen?
Der Kreuzzug der Kinder – Mo. 29.11. – ARD: 23.35 Uhr