Unter Gartenzwergen: Die ARTE-Dokumentation "Der Schrebergarten", die der Sender in Erstausstrahlung zeigt, blickt auf die Entwicklung der Kleingarten-Bewegung zurück und beleuchtet Unterschiede zwischen deutschen und französischen Gartenfreunden.
Großes Glück im kleinen Garten: Lange galten sie als piefige Wohlfühloase ordnungsliebender Kleingärtner, deren rigide Vereinsregeln und Vorschriften so manchen Außenstehenden schmunzeln ließen. Die neue ARTE-Dokumentation "Der Schrebergarten", die der Kultursender in Erstausstrahlung zeigt, unterschlägt allerdings nicht, dass heutzutage immer mehr naturliebende Großstädter, darunter auch typische "Hipster", die Miniaturlandschaft hinter Zäunen und oft in Gesellschaft von Gartenzwergen für sich entdecken. Über eine Million Kleingärten gibt es allein in Deutschland. Doch auch in Frankreich wird fleißig gegartelt – allerdings mit signifikanten Unterschieden, die Regisseurin Katherina Lörsch herausarbeitet.
Sie nähert sich ihrem Thema soziologisch und historisch. Woher kommt die Sehnsucht nach dem privaten Grün? Warum muss man vor allem als deutscher Kleingärtner oft so viele Anweisung über die Größe der Laube, die Höhe der Hecke oder die Art der Pflanzungen berücksichtigen? Und natürlich gibt es auch ein Kapitel über die beliebten Wichtel, denen heute so viel Kleinbürgerliches anhaftet, die ursprünglich aber auf ein Hobby der blaublütigen Oberschicht zurückgehen.
"Die Figuren wurden ursprünglich für die Garten- und Parkanlagen des Adels hergestellt", sagt Sven Berrar, der eine der größten Gartenzwerg-Sammlungen Deutschlands besitzt. "Schließlich wurden sie auch bei der bürgerlichen Schicht bekannt und beliebt. Als die Manufakturen auf die Nachfrage reagierten und dazu übergingen, kleinere Zwerge für kleinere Gärten herzustellen, verlor der Adel das Interesse."
Im Anschluss lässt ARTE direkt um 21.05 Uhr die ebenfalls neue Eigenheim-Doku "Trautes Heim, Glück allein" folgen.
Der Schrebergarten – Do. 30.03. – ARTE: 20.15 Uhr