Die Jagd nach Gaddafis Milliarden
20.04.2021 • 21:45 - 23:20 Uhr
Info, Dokumentation
Lesermeinung
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Originaltitel
The Hunt for Gaddafi's Billions
Produktionsland
GB, NL
Produktionsdatum
2020
Info, Dokumentation

Echter Thriller um Kisten voller Bargeld

Von Andreas Schoettl

Er galt als reichster Diktator Afrikas: Muammar al-Gaddafi. Sein geschätztes Vermögen: 150 Milliarden US-Dollar. Doch wohin ist das Geld verschwunden? Eine Spurensuche! Sie führt in die Welt der Spione, Spezialeinheiten und politischen Insider.

Sein Ende war blutig. Als Muammar al-Gaddafi am 20. Oktober 2011 von Rebellen aus der Betonröhre eines trocken liegenden Kanals bei Sirte in Libyen geschleift wurde, zeigte sein geschundener Körper eindeutige Zeichen von Misshandlungen. Die Bilder gingen damals um die Welt. Auch im Film von Misha Wessel und Thomas Blom sind sie kurz zu sehen. Das ehemalige Staatsoberhaupt von Libyen endete wie eine Ratte. Erschlagen, getreten! Nichts deutete mehr darauf hin, dass es sich bei ihm um den damals reichsten Diktator Afrikas gehandelt hatte.

Gaddafis geschätztes Vermögen belief sich auf sagenhafte 150 Milliarden US-Dollar. Es stammte aus dubiosen Öl- und Waffengeschäften sowie aus Investitionen in Hotels oder Luxuswohnungen beispielsweise in London. Doch nach Gaddafis gewaltsamem Tod blieb es in dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Libyen größtenteils verschwunden. Der Diktator hatte Bargeld gleich kistenweise sowie Gold und Diamanten außer Landes geschaffen. Als hätte er eine Vorahnung gehabt.

Wessel und Blom verfolgen in ihrer investigativen wie fesselnden ARTE-Dokumentation die Spur eines mysteriösen Bargeldbetrags in Höhe von 12,5 Milliarden Dollar. Das Geld war bereits im Dezember 2010 – knapp ein Jahr vor Gaddafis Tod – in einer Nacht- und Nebelaktion von Libyen nach Südafrika geschafft worden. Fortan versickerten die Scheine gleich bündelweise. Das südafrikanische Militär soll sich bedient haben. Verdeckte Kanäle führen zum ANC. Gaddafi pflegte als Staatsoberhaupt Libyens stets sehr gute Beziehungen zur Regierungspartei.

Schüsse in Kopf und Oberkörper

"Jeder scheint die Existenz des Geldes zu leugnen, denn jeder will es für seine eigenen Zwecke nutzen", heißt es von Insidern. Einer von ihnen: Erik Goaied. Der Berater tunesischer Abstammung mit besten Beziehungen zum ehemaligen Gaddafi-Regime ist es auch, der "Die Jagd nach Gaddafis Milliarden" ins Rollen brachte. Im Zuge eines geplanten Waffendeals zwischen Südafrika und der neuen Regierung Libyens wurde das verschwundene Geld plötzlich wieder zum Thema. Doch Goaieds Suche danach, der den Journalisten Wessel und Blom bereitwillig Rede und Antwort stand, führt zunächst nicht zu einem sagenhaften Schatz. Vielmehr biegt sie in einen spannenden Krimi. Sie führt in die Welt der Spione, Spezialeinheiten und politischen Insider. Und unter anderem zu George Darmanovic.

Bei einem Treffen in Belgrad in Serbien bestätigte der Agent den Filmemachern, dass die 12,5 Milliarden US-Dollar, von denen angeblich niemand wusste, tatsächlich in Südafrika angekommen waren. "Lastwagen kamen, vieles ging an den ANC", so Darmanovic. Für seine Behauptungen wollte er Beweise und Fotos vorlegen. Doch zu dem geplanten weiteren Treffen kam es nicht mehr. Der Agent wurde ermordet – auf offener Straße in Belgrad. Ihm wurde einmal in den Oberkörper und einmal in den Kopf geschossen. Ein Ermittler berichtet: "Es gab sicher viele Menschen, die froh waren, dass George tot war und all die Geheimnisse mit ins Grab nahm."

Die Jagd nach Gaddafis Milliarden – Di. 20.04. – ARTE: 21.45 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das beste aus dem magazin

Francis Tobolsky.
HALLO!

Francis Tobolsky: "Wir sind nicht so leicht unterzukriegen"

Wucan aus Dresden gehören zu den deutschen Bands der Stunde. Stilistisch kaum einzuordnen, färbt die Wucht und Faszination ihres emotionalen Vortrags auf viele Musikliebhaber ab. Mit Sängerin Francis Tobolsky sprach prisma über das neue Album „Axioms“.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt 
und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als „Doc Esser“ in TV, 
Hörfunk und als Buchautor.
Gesundheit

Welche Impfungen sind jetzt wichtig?

Im Herbst ist der richtige Impfschutz von großer Bedeutung, um vor Grippe, Corona und anderen Infektionen zu schützen. Besonders Risikogruppen sollten auf Auffrischungen achten. Welche Impfungen jetzt wichtig sind und worauf geachtet werden sollte.
Lisa Feller in "Ladies Night"
HALLO!

Eine Bühne für Frauen: "Ladies Night" mit Lisa Feller

Am 1. November wird die 100. Folge der ARD „Ladies Night“ ausgestrahlt. Prisma sprach mit Gastgeberin Lisa Feller über das Erfolgsformat.
Eine Spritze im Arm.
Gesundheit

Weltdiabetestag am 14. November

Am Weltdiabetestag am 14. November klären Organisationen weltweit über Diabetes auf. In Berlin findet am 16. November eine Veranstaltung zum Thema "40 Jahre erster Insulin-Pen" statt. Mehr als 90 Prozent der Diabetes-Patienten in Deutschland haben Typ-2-Diabetes.
Prof. Dr. med. Joachim Dissemond
Gesundheit

Kleine Wunden, große Gefahr

Bei Diabetes kann die Wundheilung problematisch werden. Unterschätzte Wunden können sich entzünden und schwere Infektionen verursachen. Frühzeitige ärztliche Hilfe ist entscheidend.
Doc Julia Fischer
Gesundheit

Bluthochdruck – Risikofaktor mit schweren Folgen

Hoher Blutdruck erhöht das Risiko etwa für Schlaganfall oder Herzinfarkt. Deshalb ist es wichtig, zu hohe Werte schnell zu erkennen und in den Griff zu bekommen. Doch nicht immer helfen Medikamente.