Die Wahrheit über Arbeit und Geld
17.06.2025 • 20:15 - 21:00 Uhr
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Für "Die Wahrheit über Arbeit und Geld - Was verdient Deutschland?" schlüpft Schauspieler Martin Brambach in die fiktive Rolle des Versicherungskaufmanns Schrader.
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Für die ZDF-Doku "Die Wahrheit über Arbeit und Geld" schlüpft Schauspieler Martin Brambach in die fiktive Rolle des Versicherungskaufmanns Schrader.
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Schauspieler Martin Brambach als Versicherungskaufmann Schrader in der Sarah Tacke Doku "Die Wahrheit über Arbeit und Geld" im ZDF.
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Sarah Tacke, ZDF-Journalistin und Presenterin der ZDF-Doku "Die Wahrheit über Arbeit und Geld - Was verdient Deutschland?".
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Originaltitel
Die Wahrheit über Arbeit und Geld: Was verdient Deutschland?
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
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Die Wahrheit über Arbeit und Geld

"Was verdient Deutschland?", fragt die ZDF-Journalistin Sarah Tacke und wagt sich auf ein Feld vor, das hierzulande nach wie vor eines der bestgehüteten Geheimnisse ist: das Gehalt. Im Rahmen der 45-minütigen Dokumentation trifft sie verschiedene Menschen, die auf unterschiedlichen Stufen der Gehaltsleiter stehen. Dabei bekommt Tacke prominente Hilfe: "Tatort"-Kommissar und Deutscher-Fernsehpreis-Gewinner Martin Brambach. Er schlüpft in die fiktive Rolle des Versicherungskaufmanns Schrader, der einen Termin beim Chef hat: Gehaltsverhandlung. "Alle machen sich den Teller voll. Ich möchte auch was vom Kuchen abhaben!" Brambach alias Schrader transportiert in fiktionalen, humorvollen Szenen die komplizierten Zusammenhänge, Statistiken und Fakten rund um ein Thema, das hierzulande noch immer ein großes Tabu ist: Wer verdient wie viel? Allein 87 Vorstände, CEOs oder Geschäftsführer der größeren und größten Unternehmen in Deutschland haben für den Film abgesagt: "Spannendes Thema, aber nein, danke." Sie wollen nicht öffentlich über ihr Gehalt sprechen. Auch haben beinahe genauso viele Beschäftigte abgesagt, die lediglich den aktuellen gesetzlichen Mindestlohn verdienen: "Spannendes Thema, aber nein, danke." Auch ihnen ist es unangenehm, öffentlich über ihr Gehalt zu reden. Zwischen oben und unten liegt eine beträchtliche Lücke: Eine Vollzeitstelle im Mindestlohnsegment bringt etwa 2220 Euro im Monat. Einer der bestverdienenden deutschen DAX-Manager, Telekom-CEO Timotheus Höttges, erhält 38.350 Euro - pro Tag. In Norwegen ist diese Lücke deutlich kleiner, und das hat mutmaßlich einen einfachen Grund: Gehälter sind dort maximal transparent; jede Norwegerin und jeder Norweger kann online das versteuerte Einkommen von allen Landsleuten einsehen, ganz legal und regulär. Das heißt, jede und jeder in Norwegen kann wissen, dass Ståle Kyllingstad als CEO eines großen Öl- und Gaskonzern in Stavanger rund fünf Millionen Euro verdient. "Für mich ist das kein Problem, das macht mir nichts aus. Wenn Leute hinter meinem Rücken tuscheln, kann ich damit umgehen. Und ehrlich gesagt, es ist mir auch ziemlich egal!" Fakt ist: Noch nie waren die Bedingungen für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen so gut wie jetzt. Der Fachkräftemangel gibt ihnen einen Hebel an die Hand, Firmen müssen sich zunehmend bemühen, attraktiv zu sein. Und mehr Geld ist ein probates Mittel. 2024 war zudem ein gutes Jahr für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland: Inflationsbereinigt sind die Löhne im Durchschnitt um 3,1 Prozent gestiegen, seit dem 1. Januar 2025 ist auch der gesetzliche Mindestlohn auf 12,82 Euro pro Stunde gestiegen. Davon profitiert etwa Hannelore Jobski, die in Steinhagen, Nordrhein-Westfalen in einer Reinigungsfiliale arbeitet. "Ich bin seit 25 Jahren in der Branche. Die Arbeit macht mir Spaß, aber das Geld reicht nur, weil wir in meinem Elternhaus wohnen und keine Miete zahlen müssen." Fakt ist auch: Knapp 30 Prozent der Haushalte verdienen weniger als die sogenannte Mitte, gehören also zur sogenannten Unterschicht. Es sind Welten, die in diesem Film aufeinanderprallen: Die Telekom-Managerin Simone Carstens jongliert in Bonn Familie und Karriere. Dabei verdient sie sehr gut und ist überzeugt davon, dass es einfach "einer gewissen Leistung bedarf, um weiterzukommen. Lernen, Disziplin. Also man bekommt nichts geschenkt!" Noch wohlhabender und 30 Jahre älter stimmt Ingrid Hofmann zu. Sie ist Geschäftsführerin einer Zeitarbeitsfirma mit weltweit rund 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, hat klein angefangen und Karriere gemacht: "Geld ist für mich umgewandelte Energie." "Ich habe verstanden", sagt Sarah Tacke: "Wer auf dem Niveau arbeitet und Geld verdient, bringt Disziplin, Fleiß und Ehrgeiz mit. Doch was ich mich immer noch frage: Gibt es nicht viele, die genau diese Tugenden auch haben und das Geld nicht verdienen?" In der Dokumentation "Die Wahrheit über Arbeit und Geld - Was verdient Deutschland" von den Autoren Maik Gizinski und Juliane Kussmann trifft Sarah Tacke in ganz Deutschland und in Norwegen Menschen, die für ihre Arbeit gleich viel Respekt aber unterschiedlich viel Geld verdienen.

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