Die ersten Fliegerinnen - Zwischen Triumph und Tragödie
28.06.2025 • 20:15 - 21:45 Uhr
Info, Menschen
Lesermeinung
Melli Beese (Lilith Häßle) nimmt als Pilotin an Flugshows teil und wird vom Publikum für ihre Flugkünste gefeiert. (Spielszene)
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Melli Beese (Lilith Häßle) und Charles Boutard (Tanguy Sanglier) sitzen im Cockpit der „Taube“.
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Für viele Pilotinnen wie Lilly Steinschneider (Alina Weillechner) bedeutete der Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Einstellung der zivilen Luftfahrt und damit das Ende ihrer fliegerischen Laufbahn. (Spielszene)
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Melli Beese (Lilith Häßle) konstruierte zusammen mit Charles Boutard ein Flugboot. Das fertige Flugboot konnte nie der Öffentlichkeit präsentiert werden, da es zu Beginn des Ersten Weltkriegs von den Behörden zerstört wurde. (Spielszene)
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Originaltitel
Himmel der Fliegerinnen - Kampfgeist und Wagemut der ersten Pilotinnen
Produktionsland
A, D
Produktionsdatum
2025
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Frauen fliegen nicht schlechter

Von Hans Czerny

Jeder kennt Charles Lindbergh oder die Brüder Wright. Doch von Anfang an fanden sich auch Frauen unter den Flugpionieren der erstern Stunde. Die NDR / ARTE- Doku setzt ihnen ein Denkmal.

Charles Lindbergh wurde mit serinem Nonstop-Flug über den Atlantik 1927 weltberühmt. Doch wer weiß schon, dass auch Frauen unter den frühen Flugpionieren waren. Ab 1910, als der Motorflug aufkam, kämpften Frauen um die Erlaubnis zu fliegen. Die Männer wiederum machten ihnen das Leben schwer, verweigerten die Ausbildung. Zudem waren die Flugscheine teuer. So dauerte es noch ein paar Jahrzehnte, bis die Psychologin Michaela Auer in der NDR-Produktion "Die ersten Fliegerinnen – Zwischen Triumph und Tragödie" von Stefan Ludwig feststellen kann: "Frauen haben die gleichen Grundvoraussetzungen wie Männer, sie fliegen nicht schlechter."

Die Doku schildert am Werdegang dreier Fliegerinnen aus Deutschland, Österreich-Ungarn und Frankreich, wie schwer das Fliegen den Frauen in den Anfangsjahren der Motorfliegerei, also ab 1910, gemacht wurde. Doch Melli Beese, Lilly Steinschneider und Marie Marvingt setzten sich mit Willen und Ausdauer in der Domäne der Männer durch. Alleine das Leben der Melli Beese, der ersten Frau, die in Deutschland den Flugschein machte, wäre eine gesonderte Doku wert. Dramatisch die Widrigkeiten bei der Prüfung in Berlin-Johannisthal, der alsbald die Gründung einer Flugschule und eine Konstruktionsfirma folgten. Der Erste Weltkrieg unterbrach die Karriere jäh, danach nahm sich Beese gar das Leben.

Auch für die in Budapest geborene Lilly Steinschneider und für die Französin Marie Marvingt endeten die Karrieren mit der Militärfliegerei, die den Männern vorbehalten war, abrupt. In den Augen der Männer taugten sie als frühe Bomberpiloten oder als Kampfflieger nicht. Mit allerlei Weltrekorden und gewagten Unternehmungen hatten sie jedoch bis dorthin zum historischen Aufschwung der Fliegerei beigetragen. Und dies nicht zuletzt auch mit einem gewissen "Fliegerinnen-Schick" – hier die taffe Fliegerin, dort die feine Frau am Abend, die den Verpflichtungen der Sponsoren nachkommen musste.

Dass Frauen die Minderheit in der Welt des Fliegens ausmachen, ist bis heute mit einem sechsprozentigen Anteil so geblieben. Nur wenige Airline-Pilotinnen gibt es in Frankreich seit 1973, in Deutschland seit 1988. Als junge Mutter hatte eine Linienpilotin immerhin zehn Jahre um ihre Weiterbeschäftigung zu kämpfen.

Die ersten Fliegerinnen – Zwischen Triumph und Tragödie – Sa. 28.06. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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