Die wilden Jahre - Unser Land in den 70ern
30.07.2025 • 22:15 - 23:45 Uhr
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Lesermeinung
Marie-Luise Marjan (l) erinnert sich im Film an die Dreharbeiten zum Film "Smog" in dem sie die weibliche Hauptrolle gespielt hat.
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Erzählt wird der Film über Unser Land in den 70ern von WDR 2-Moderator Thorsten Schorn, selbst ein Kind der 70er.
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Die am 13.10.1977 auf dem Flug von Mallorca nach Frankfurt/Main von vier Terroristen entführte Lufthansamaschine "Landshut" auf dem Flughafen von Mogadischu. Mit der Aktion sollten elf Angehörige der Rote Armee Fraktion (RAF) aus deutscher Haft, darunter Baader, Ensslin und Raspe, sowie zwei in der Türkei festgehaltene Palästinenser freigepresst werden. Zur gleichen Zeit war der damalige Arbeitgeberpräsident Schleyer von der RAF entführt worden. Die Geiseln der "Landshut" konnten befreit werden, Schleyer wurde von der RAF ermordet.
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Der WDR startet eine neue zehnteilige Dokumentationsreihe über die 70er in Nordrhein-Westfalen. Die Filme sind weit mehr als eine Chronologie der Ereignisse hier im Westen. Sie erzählen bewegende Geschichten von Menschen, für die dieses Jahr zu einem Meilenstein in ihrem Leben wurde. So taucht Berti Vogts noch einmal in sein persönliches Erfolgs-Jahr 1970 ein: erst Deutscher Meister mit Borussia Mönchengladbach, dann WM-Halbfinale mit der Nationalmannschaft.
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Originaltitel
Zeitenwende - Unser Land in den 70ern
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2017
Info, Zeitgeschichte

Die wilden Jahre - Unser Land in den 70ern

Das Leben ist eine Baustelle, heißt es. NRW ist eine Dauerbaustelle. Das gilt ganz besonders für die 70er: Nordrhein-Westfalen wurde umgebaut, von Grund auf. Lebensadern wie der Ruhrschnellweg wurden fertig gestellt, und eine ganze Handvoll Fußballstadien eigens für die WM 74. Hochhäuser kratzten plötzlich am Himmel. Anderen fiel der Himmel auf den Kopf: Schornsteine und Fabriktürme wurden dem Erdboden gleichgemacht. Der Wandel kam mit Macht: Noch rauchten die Kamine der Schwerindustrie und trieben die Wirtschaft an. Doch das Zechensterben war in vollem Gang, Hochöfen und Stahlwerke machten reihenweise dicht. Computer-Firmen wie Nixdorf in Paderborn zeigten schon Anfang der 70er, wohin die Reise ging. High-Tech statt Schwerindustrie. So ergab sich ein seltsames Nebeneinander von Alt und Neu: Von Bergarbeitersiedlungen und futuristischen Wohnkonzepten, wie das Colonia-Hochhaus in Köln, bis heute eins der höchsten Wohnhäuser Europas. Auch im Verkehr prallte Altes auf Neues: Dampflokomotiven waren noch keine Museumsstücke, sondern fuhren nach Fahrplan, während in Hochschulstädten wie Aachen kräftig am ersten Elektro-Auto gearbeitet wurde. In manchen Gegenden von Siegerland und Eifel wurden die Felder noch mit Ackerpferden bestellt, während im Tal von Effelsberg ein riesiges Ohr ins All entstand - für viele Jahre das größte voll bewegliche Radioteleskop der Welt. Und das nicht nur in der Wirtschaft: Die kommunale Gebietsreform machte mächtig Ärger. Bürger ließen sich nicht mehr alles vor die Nase setzen. Im Gefolge der 68er kam eine regelrechte Protestkultur auf: Proteste kleiner Gemeinden gegen die Vereinnahmung durch die großen Städte; Proteste für den Minirock und gegen die Fremdbestimmung der Frau; Proteste gegen Atomkraftwerke. Die 70er waren ein verrücktes Jahrzehnt, in NRW vielleicht noch wilder als anderswo, geprägt von gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, von RAF-Terror, Angst, Rasterfahndung. Aber auch von fantastischen Höhenflügen, für die Menschen aus NRW sorgten. Menschen wie Fußball-Legende Berti Vogts, der 1970 zunächst mit der Borussia Mönchen-Gladbach Deutscher Meister wurde, und vier Jahre später mit der Nationalmannschaft auch noch die Weltmeisterschaft gewann. Menschen wie Juliane Werding aus Essen, die mit dem Lied "Der Tag, als Johnny Kramer starb" die Hitparaden eroberte. Menschen wie Ulrike Meyfarth aus Wesseling, die bei den Olympischen Spielen 1972 nicht nur die Goldmedaille im Hochsprung gewann, sondern gleich noch einen neuen Weltrekord aufstellte. Ebenfalls dabei sind auch der damalige NRW-Innenminister Burkhard Hirsch, Schauspielerin Marie-Luise Marjan, Frauenrechtlerin Alice Schwarzer und Undercover-Journalist Günter Wallraff. Im 90-minütigen Kinofilm "Die wilden Jahre" erzählen sie ihre Geschichten, teils mit bislang unbekannten Details und selten gezeigtem Filmmaterial aus dem WDR-Archiv. Wie Mosaiksteine ergeben alle Geschichten ein lebendiges Bild vom Leben in den 70ern in NRW als ein Leben im Wandel, im Um- und Aufbruch. Erzählt wird der Film über Unser Land in den 70ern von WDR 2-Moderator Thorsten Schorn, selbst ein Kind der 70er: Seinen bis heute anhaltenden Faible für die Farbe Orange führt er auf ein frühkindliches Kinderwagen-Trauma zurück.

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