Ein Fall für Conti - Spieler
19.04.2024 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Thriller
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Originaltitel
Conti - Wer wir waren
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
Fernsehfilm, Thriller

Sie verteidigt einen Bankräuber mit Doppelleben: Désirée Nosbusch geht als Anwältin in Serie

Von Maximilian Haase

Ein Familienvater mit Doppelleben überfällt eine Bank: Im zweiten Film der neuen Justizkrimireihe "Ein Fall für Conti" übernimmt Désirée Nosbusch in der Hauptrolle der titelgebenden Anwältin seine Verteidigung. Doch was kann sie ihm eigentlich glauben?

Große Verteidigungsreden, strategische Verhandlungen, dramatische Szenen im Saal: Trotz ihres enormen Potenzials für mitreißende Geschichten hatten Gerichtsserien in Deutschland lange einen schweren Stand. Abgesehen von Anwalts-Dramedy à la "Liebling Kreuzberg" und "Danni Lowinski" galten Juristinnen und Juristen im fiktionalen Fernsehen höchstens als verschroben-spießiger Sidekick für Kommissare. Dann kam Ferdinand von Schirach, der mit Reihen wie "Verbrechen" das Genre auch hierzulande aufwühlte und modernisierte. Selbst wenn von einem Hype noch lange keine Rede sein kann, sieht man die Dinge inzwischen offensichtlich anders. Charaktere mit juristischem Hintergrund sind als Hauptfiguren keine Seltenheit mehr – zumindest solange sie wenigstens ein bisschen in krimihafter Manier mitermitteln. Wie etwa in der neuen Reihe "Ein Fall für Conti", die nach der Pilotfolge im vergangenen Jahr nun bei ARTE und im ZDF durchstarten soll. In ihrem zweiten Fall "Spieler" verteidigt Désirée Nosbusch als Anwältin Anna Conti einen Familienvater, der aus unerfindlichen Gründen zum Bankräuber wird.

Ein herausragender Mark Waschke spielt den Angeklagten Frank Stolpe, der jahrelang ein Doppelleben führte. Zwei Familien, zwei Frauen, zweifache Vaterpflichten: Da kann man schon mal durcheinanderkommen und aus der Not heraus eine Bank überfallen. So lautet zumindest die Version des unergründlichen und zugleich überaus charmanten Hallodris, der auf seine Anwältin eine eigenartige Faszination ausübt.

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Als Pflichtverteidigerin legt sich Conti trotz aller Skepsis mächtig ins Zeug – mit Erfolg: Der Verdächtige kommt auf Bewährung frei, was die karriereorientierte Staatsanwältin Henry Mahn (überzeugend: Malaya Stern Takeda) ungläubig zur Kenntnis nehmen muss. "Ich bin nicht hier, um gemocht zu werden", lautet ihr Motto – und so beginnt sie zu recherchieren und entdeckt prompt einen ungelösten Fall, bei dem Stolpe ebenfalls ins Visier gerät. Hat er auch einen bewaffneten Raubüberfall auf ein Wettbüro zu verantworten? Als die Tatwaffe in seiner Wohnung gefunden wird, zweifelt Verteidigerin Conti immer mehr.

Kann sie ihrem Mandanten glauben?

Wie schon in der Premierenfolge nimmt die spannend erzählte Geschichte nicht nur den Angeklagten in den Blick, sondern auch die titelgebende Juristin und deren Vergangenheit: Einst als erfolgreiche Strafverteidigerin auf dem Weg nach oben, zog eine mediale Schmierenkampagne Anna Conti plötzlich den Boden unter den Füßen weg. Kompromittierende Aufnahmen hatten die einstige Hamburger Staranwältin beim Fremdgehen und unter Drogen gezeigt, gefolgt vom Karriereabsturz und einer veritablen Ehekrise.

Nun rappelt sie sich langsam wieder auf – ein juristisches Comeback, das Hauptdarstellerin Nosbusch vor der Kamera glaubhaft und nuancenreich umzusetzen weiß. Die 59-jährige Schauspielerin ("Bad Banks", "Der Irland-Krimi") überzeugt sowohl als gebrochene Frau, die Schritt für Schritt wieder in die Spur findet, als auch als selbstbewusste Anwältin, die vor Gericht klug und emotional nachvollziehbar argumentiert,

Und natürlich – so viel Zugeständnis an die krimiverwöhnte Zuschauerschaft muss sein – gibt Conti nicht nur die strafgesetzesbuchsichere Verteidigerin, sondern schlüpft auch in die Ermittlerinnenrolle: Ihr Mandant Stolpe leugnet schließlich hartnäckig, etwas mit dem Raub und Mord zu tun zu haben. Er verweist die rätselnde Hauptfigur auf seinen Bruder, einen drogenabhängigen Künstler. Was kann Conti dem zwielichtigen Mandanten überhaupt glauben? "Ich habe drei Regeln: kein Lustmord, keine Lügen, keine Liquiditätsprobleme", stellte die Anwältin schon früh klar.

Nun werden die Fragezeichen immer größer: Wer ist dieser Stolpe wirklich? Was hat sein Bruder mit den Fällen zu tun? Und was seine Frau? Conti gräbt tief im vergangenen Leben des Verdächtigen – wie eben auch in ihrem eigenen. Unterstützt wird sie dabei übrigens von Assistent Carlo, herrlich leger gespielt von Netflix-Star Maximilian Mundt ("How to Sell Drugs Online (Fast)").

Regisseur Nathan Nill inszeniert die Episode "Spieler" als stringentes Courtroom-Drama mit Krimieinsprengseln und einigen überraschenden Wendungen. Nosbusch und Waschke tragen den Film fast im Alleingang und harmonieren im süffisanten Zusammenspiel prächtig. Unterhaltsame Dialoge, unvorhersehbare Handlung – und sogar ein wenig Humor: "Ein Fall für Conti" funktioniert. Eines zeigt das vielversprechende Format auch im zweiten Fall: Gerichtsserien bekommen langsam auch im hiesigen TV die Anerkennung, die das Genre verdient.

Ein Fall für Conti – Spieler – Fr. 19.04. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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