Ein "Großkampftag"
13.12.2025 • 23:20 - 23:50 Uhr
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Der Dokumentarfilmer Dieter Ertel drehte 1957 eine besondere Sozialstudie über einen Großkampftag des Boxens in Stuttgart. Dort traten erfahrene Weltmeister ebenso an wie hoffnungsfrohe Neulinge.
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Der Dokumentarfilmer Dieter Ertel drehte 1957 eine besondere Sozialstudie über einen Großkampftag des Boxens in Stuttgart. Dort traten erfahrene Weltmeister ebenso an wie hoffnungsfrohe Neulinge.
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Der Dokumentarfilmer Dieter Ertel drehte 1957 eine besondere Sozialstudie über einen Großkampftag des Boxens in Stuttgart. Dort traten erfahrene Weltmeister ebenso an wie hoffnungsfrohe Neulinge.
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Originaltitel
Ein Großkampftag - Beobachtungen bei einer Boxveranstaltung
Produktionsland
D
Produktionsdatum
1957
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Ein "Großkampftag"

Im Juni 1956 boxte in Stuttgart der langjährige Weltmeister im Halbschwergewicht Archie Moore gegen den belgischen Meister Alain Chervielle um den Weltmeistertitel. Ein Großkamptag wurde ausgerufen und damit der Abend auch wirklich viele Menschen anzieht, boxte in einem der Vorkämpfe u.a. auch der deutsche Boxliebling Bubi Scholz gegen einen Spanier, einen allerdings recht unbekannten. Und um dem Ganzen die Marketing-Krone aufzusetzen, gewann man als Ringrichter für den Hauptkampf keinen Geringeren als Max Schmeling. So ein Ereignis, so einen Großkampftag, wollte sich der Dokumentarfilmer Dieter Ertel keinesfalls entgehen lassen. Freilich, er drehte für den SDR keinen Boxfilm, kein Sportfilm, er drehte einen Film über die Hintergründe und über das, was womöglich den Reiz des Boxsports ausmacht. "Was ist das für ein Fluidum, von dem arm und reich sich brüderlicher vereinen lassen?", fragt er sich. Ein schwieriges Unterfangen. Nach dem Kampf von Bubi Scholz gegen den Spanier konstatiert er: "Zehn Minuten Pause. Diejenigen Zuschauer, die ihren gesunden Appetit behalten haben, greifen zu Bier und Bockwürsten." Und nach dem Hauptkampf, den der damals bereits 40-jährige Moore gegen den jungen Belgier souverän durch k.o. in der sechsten Runde gewonnen hat, meint Dieter Ertel, der dem Boxen durchaus nicht feindlich gegenüberstand, zum Fotoshooting mit Sieger und Verlierer mitsamt Betreuern: ""Es wurde das obligate Familienfoto hergestellt - wie von glücklichen Menschen, die sich in einer glücklichen Stunde knipsen lassen. Freilich sah der Belgier nicht mehr sehr gut aus: Er war ein lebender Beweis, dass das Motto "gesund durch Sport" beim Berufsboxen nur mit Einschränkungen gilt." Aber alleine schon die Frisuren und Moden der besseren Damen im Publikum sind das Zuschauen wert. Und erst die Gesichter, die immerzu zwischen Abscheu und höchster Gebanntheit wechseln. Daran dürfte sich bis heute in Sachen Boxsport und Publikum nichts geändert haben.

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