Tierschützer schlagen Alarm. Ihre Behauptung: Niemand schere sich mehr um die Transport-Gesetze, sobald Tiere die EU verließen. Im Rahmen von "37°" liefert der Journalist Manfred Karremann die erschreckenden Bilder dazu.
Nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes muss bei Transporten das Wohl der Tiere bis zum letzten Zielort sichergestellt sein. Das Problem allerdings: Der boomende Export von lebenden Rindern und Schafen aus der EU führt vor allem in die Türkei, den Nahen Osten und nach Nordafrika. Welchen Stellenwert dort EU-Gesetze haben, belegen die Beobachtungen vieler Tierschützer: keine! Sie schlagen Alarm: Niemand schere sich mehr um die Gesetze, sobald unsere Tiere die EU verließen, so ihre Aussagen. Unter anderem berichten sie von verdursteten Rindern am türkischen Grenzübergang. Von einer unsäglichen Quälerei auf alten Viehfrachtern und nach der Ankunft im Nahen Osten und Nordafrika.
Der renommierte Journalist Manfred Karremann, der seit 1991 im Rahmen der Reportage-Reihe "37°" immer wieder von Langstreckentransporten berichtete, hat sich in seinem Film "Geheimsache Tiertransporte" dieser Vorwürfe angenommen. Sind die Bilder vom Tierleid Ausnahmen?
Seine investigative Recherche führte ihn von deutschen Bauernhöfen über Bulgarien und die Türkei bis in den Libanon. Schlimm ist: Die Bilder, die Karremann gerade aus den Ländern jenseits der EU-Außengrenze liefert, übertreffen noch einmal die Befürchtungen.
Erst im August haben Tierschutzorganisationen der EU-Kommission eine Million Unterschriften gegen die gängige Praxis der Tiertransporte übergeben. Der Film zeigt, es ist höchste Zeit, dass gehandelt wird.