Heimat.Hafen.Hamburg.
20.06.2025 • 20:15 - 21:15 Uhr
Natur + Reisen, Land + Leute
Lesermeinung
Es lohnt sich den Tag im Hafen früh zu beginnen, denn die Sonnenaufgänge dort sind oft magisch.
Vergrößern
Christian Jürgensen und Carsten Haas arbeiten für die Wasserschutzpolizei am WSPK1 in Waltershof.
Vergrößern
Am Elbstrand in Blankenese hat man die beste Sicht auf die vorbeifahrenden Containerschiffe.
Vergrößern
Seit 2019 arbeitet Ahmad Alsayed für die HADAG im Hamburger Hafen. Er fährt die Linie 62. Morgens bringt er die Arbeiter in den Hafen. Nachmittags sind hauptsächlich Touristen auf seinem Schiff.
Vergrößern
Originaltitel
Heimat.Hafen.Hamburg. - Hamburg ist besonders!
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Natur + Reisen, Land + Leute

Heimat.Hafen.Hamburg.

Containerriesen mitten in der Großstadt: Entlang der Elbe lassen sich fast täglich die Superfrachter live verfolgen, wie sie die Elbe heraufkommen oder Richtung Nordsee den Hafen wieder verlassen. Schon bei der Einfahrt werden große Schiffe besonders gewürdigt. Seit 1952 ertönt aus dem Lautsprecher der Schiffsbegrüßungsanlage: "Willkommen in Hamburg, wir freuen uns, Sie im Hamburger Hafen begrüßen zu dürfen" am Schulauer Fährhaus. Dazu schallt die Nationalhymne des Landes, unter dessen Flagge das jeweilige Schiff fährt, über das Elbwasser. Mit der Begrüßungsanlage ist das Willkomm Höft eine ganz besondere Station auf dem Weg in den Hamburger Hafen. Meldet sich die Crew beim Begrüßungskapitän an, kann sie sich auch eine Hymne wünschen. Kapitän Ahmed Kamran ist aus Pakistan und hat sich die Hymne seines Heimatlandes gewünscht. Während er auf dem mehr als 300 Meter langen Containerschiff an Wedel vorbeigleitet, singt er die Hymne mit. Einzigartig findet er diese Zeremonie. Und auch generell mag der Kapitän, der alle Häfen der Welt gesehen hat, Hamburg besonders gerne. "Ich habe mir da sogar beim letzten Aufenthalt eine Kapitänsmütze gekauft", sagt er. "Wenn ich nach Hamburg komme, versuche ich immer etwas Zeit zu haben, um auch von Bord gehen zu können." Knapp sechs Seemeilen später kommen die Hafenlotsen an Bord des Containerriesen. Denn nur mit Unterstützung ist die Einfahrt genehmigt. 68 Hafenlotsen sind es insgesamt, die nach der sogenannten Börtordnung eingeteilt werden. Übersetzt heißt das, wer Dienst hat, geht auf das Schiff, das gerade einen Lotsen braucht. Vorab kann man das kaum planen. An Bord übernimmt der Lotse das Kommando; offiziell liegt das natürlich weiter beim Kapitän, dem er beratend zur Seite steht. "Man muss sich das vorstellen, als würde man mit dem Auto in einem guten Hotel ankommen. Der Portier bekommt den Schlüssel und parkt den Wagen", lautet die gängige Erklärung des Lotsen-Jobs. Bei bestimmten Schiffsgrößen und wenn schwierige Manöver gefahren werden müssen, kommt sogar zusätzlich ein zweiter Lotse an Bord. Genauso wichtig wie die Lotsen, sind auch die Schlepper für die Containerriesen. Einmal in der Elbe, wären sie ohne Schlepper nahezu manövrierunfähig. Die kleinen Kraftprotze mit Namen wie "Boxer", "Bear" oder "Pilot" ziehen und schieben die Schiffe in die vom Lotsen vorgegebene Richtung. Knapp 6000 PS haben die kleinen Kraftprotze mit ihren zwei Motoren. Die Schlepperkapitäne arbeiten, wie fast alle im Hafen, im Schichtbetrieb. Flapsig nennen sie ihren Job "Escort-Service", weil sie die dicken Pötte von Wedel bis in den Hafen begleiten. Auf Höhe der Strandperle, wo die Hamburger mit den Füßen im Sand ihre Kaltgetränke bei gutem und auch nicht so gutem Wetter schlürfen, beginnt der Showdown der Schlepper. Das Containerschiff muss im Strom gedreht werden, denn zum Liegeplatz geht's rückwärts. Per Funk kommen die Befehle des Lotsen zu Schub und Richtungen. Die Möwen finden das Manöver übrigens auch interessant. Geraten Fische in den Antrieb, gibt's für sie nämlich "Schlepper-Bouillabaisse". Zum Finale übernehmen die Festmacher. Sie haben einen der ältesten Jobs im Hamburger Hafen, der sich über die Jahre wenig verändert hat und körperlich am anstrengendsten ist. Einzig der Wettbewerb um die Schiffe wird mittlerweile nicht mehr auf den kleinen Booten ausgetragen. Denn die Regel wie früher, wer zuerst am Schiff ist, gilt heutzutage nicht mehr. Einblicke in das Geschehen auf dem Hafengelände bekommen Touristen von der Wasserseite, wenn sie eine Rundfahrt buchen oder mit einer der HADAG-Linienfähren unterwegs sind. In den Sicherheitsbereich kommen Touristen nur per Bus. Die Fahrt hinter die Kulissen der Terminals des Hamburger Hafens ist europaweit einzigartig. Drei Stunden lang geht es von der Speicherstadt aus über die Köhlbrandbrücke in den Hafen. "Unter den riesigen Containerbrücken fällt dann eigentlich allen die Kinnlade runter", sagt Christoph Heilmann, der den Deal mit der HHLA, eine solche Tour überhaupt anbieten zu können, vor Jahren eingetütet hat. Dieser Film ist wie ein Wimmelbuch. Er schaut aus vielen verschiedenen Perspektiven auf den Hafen, gibt Einblicke, guckt auch weit in die Vergangenheit und zeigt die Schönheit des Hafens, die nicht nur von der Sonne geküsst atemberaubend ist, sondern sogar im klassisch hamburgischen Schietwetter zutage kommt.

Das beste aus dem magazin

Dr. Melanie Ahaus ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Sachsen.
Gesundheit

Plötzlicher Säuglingstod: Schnuller kann Risiko senken

Der Schnuller: Segen oder Fluch? Er kann Babys beruhigen, birgt aber auch Risiken. Was Eltern beachten sollten, um die Entwicklung ihres Kindes nicht zu gefährden.
Venedig verlangt immer öfter eine Tagesgebühr für Touristen.
Reise

Neues aus der Reisewelt

Ab 2025 erhebt Venedig an mehreren Tagen eine Gebühr für Tagestouristen. Tickets sind online erhältlich, mit Preisunterschieden je nach Buchungszeitpunkt. Hotelgäste und Kinder unter 14 Jahren sind ausgenommen. Ziel ist die Eindämmung des Massentourismus.
Helmutt Zerlett spricht über seine Arbeit als Komponist und seine Zeit in der "Harald Schmidt Show".
HALLO!

Helmut Zerlett: Der Komponist hinter den Hits

Helmut Zerlett, bekannt aus der "Harald Schmidt Show", gibt Einblicke in sein Schaffen als Komponist für Kino und TV. Er spricht über aktuelle Projekte wie "Die Ältern", die neue Staffel von "Der Letzte Bulle" und seine Herangehensweise an die Filmmusik.
Aktuelles Album von Avantasia: "Here Be Dragons"
HALLO!

Avantasia feiert 25 Jahre: Das große Jubiläum

Avantasia feiert mit "Here Be Dragons" einen grandiosen Erfolg in den Charts. Tobias Sammet erzählt von der Entstehung des Albums, seiner Begeisterung für neue musikalische Wege und der Zusammenarbeit mit großen Namen der Rockszene.
Letztes Jahr gab es 411 Todesfälle im Wasser.
Gesundheit

Vorsicht am Wasser

Mit 411 Ertrinkungsfällen im Jahr 2024 ist das Risiko in deutschen Gewässern hoch. Die DLRG fordert verstärkte Aufsicht und warnt vor unzureichenden Schwimmhilfen. Eltern sollten besonders im Sommer auf die Sicherheit ihrer Kinder achten.
Urlaub im Norden: Keine Hitze, stattdessen angenehme Temperaturen und die Möglichkeit, einen Norweger-Pulli zu tragen.
Reise

Reisen mit kühlem Kopf

Helsinki statt Hurghada: „Coolcation“ heißt ein aktueller Trend, bei dem Reisende bewusst Regionen besuchen, in denen ein gemäßigtes und kühleres Klima herrscht.