Iran - Wut aufs Regime
18.03.2025 • 21:55 - 23:30 Uhr
Info, Gesellschaft + Soziales
Lesermeinung
Sima Moradbeigiw wurde von Schüssen verletzt - während der Protestwelle im Jahr 2022 im Iran.
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Zaniyar Tondro zog sich bei Demonstrationen gegen das Regie eine Augenverletzung zu - durch Schüsse.
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Ebenfalls am Auge getroffen: Mersedeh Shahinkar trug 2022 eine Schussverletzung davon.
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Der iranische Journalist Ruhollah Zam arbeitete von Frankreich aus gegen das Regime in Teharan.
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Mächtige Stimme: Ruholla Zam betrieb die Website AmadNews, die sich mit den Protestaktionen befassen.
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Ruhollah Zams Tochter Niaz versucht vom Exil im französischen Montauban aus Kontakt in die Heimat zu halten.
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Die Islamische Revolution entwickelte zunehmend Anti-westliche Züge. Die USA wurde zum "Satan" erklärt.
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Originaltitel
Iran - Rage against the System
Produktionsland
GB
Produktionsdatum
2024
Info, Gesellschaft + Soziales

Lebensgefährlicher Widerstand

Von Rupert Sommer

ARTE widmet dem Kampf mutiger Dissidenten im Kampf gegen die Islamische Republik Iran, in der Meinungsfreiheit missachtet und Menschen-Rechte unterdrückt werden, einen Themenabend mit mehreren brisanten Doku-Berichten.

Nach dem weitgehend friedlich vollzogenen vorläufigen Machtwechsel in Syrien, wo Diktator Assad über Jahre Freiheitsbestrebungen unterdrückt hatte, war zuletzt die Hoffnung groß, dass sich auch in der alten Kulturnation Persien etwas zum Besseren ändern könnte. Der Dokukentarfilm "Iran – Wut aufs Regime", der bei ARTE in deutscher Erstausstrahlung gezeigt wird, erzählt von der brutalen Repression im Land – und von der Verzweiflung, aber auch vom kühnen Mut der Widerstandskräfte.

Schon seit Herbst 2022 rollt die Protestwelle durch den Iran, die längste, seit dort im Jahr 1997 mit der Islamischen Revolution einen düstere neue Ära begann. ARTE beleuchtet das Pulverfass in der Nahost-Region – und den Kampf mutiger Protestierender gegen das Mullah-Regime.

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Verschleppt, gefoltert und getötet

Regisseur James Newton erzählt in "Iran – Wut aufs Regime" ab 21.55 Uhr aus einem Spitzelstaat mit übermächtigen, selbsternannten Sittenwächtern, in der selbst kleinste Übertritte der rigiden Alltagsvorschriften verhängnisvolle Folgen haben können. So werden auf offener Straße Frauen von der Sittenpolizei verhaftet, nur weil ihr Schleier angeblich nicht korrekt sitzt. Wer offen Widerstand leistet und sich etwa den Demonstrationen anschließt, riskiert Folter oder Tod in den Gefängnissen. Öffentliche Hinrichtungen sollen eine abschreckende Wirkung erzielen.

Und doch gibt es immer mehr Mutige, die trotz aller Gefahr Außerordentliches wagen: So kommen im Dokumentarfilm Aktivisten zu Wort, die ganz offen schwerste Strafen oder potenzielle Misshandlungen riskieren – um dem Protest Sichtbarkeit zu geben. Man lernt unter anderem eine junge Frau kennen, die sich – verkleidet in Männerkleidung – Zugang zu einem Fußballstadion verschafft. Dort filmt und fotografiert sie sich selbst, um die Bilder in den sozialen Medien zu veröffentlichen.

Wie es dazu kam, dass sich die ohnehin brisante Lage im Iran aktuell dramatisch zuspitzt, beleuchtet ARTE schon ab 20.15 Uhr in der zweiteiligen Dokumentation "1979 – Aufstieg des Islamismus". Darin geht es um wichtige historische Hintergründe, etwa die Schockwirkung durch den gewaltsamen einstigen Regime-Wechsel und die Flucht des Schahs aus Persien. Seitdem hat sich auch die geopolitische Lage in der von Dauerkrisen und brutalen Kriegen geprägten Nahost-Region radikal verändert. Die Entwicklung vor Ort führte zu einem repressiven Regierungskonzept, das sich immer stärker einem "Gottesstaat" annäherte.

ARTE schließt den Themenabend ab 23.30 Uhr mit dem Dokumentarfilm "Verraten und hingerichtet – Der Sohn des Mullahs". Darin erfährt man Beklemmendes über den Tod des iranischen Journalisten und Dissidenten Ruhollah Zam. Es geht um einen Regimegegner, der ursprünglich aus einer Familie hochrangiger Geistlicher stammte und sich nach seiner Politisierung dazu gezwungen sah, seine Heimat zu verlassen. Im französischen Exil gründete Zam einen Nachrichtensender, der immer öfter die brutalen Praktiken im Iran thematisierte. 2019 lockten Auslandsagenten Zam in eine Falle. Er wurde zurück in den Iran verschleppt – und dort nach 14 Monaten in Haft – exekutiert.

Iran – Wut aufs Regime – Di. 18.03. – ARTE: 21.55 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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