Für den BND kam die Nachricht einem Schlag in die Magengrube gleich: In den eigenen Reihen soll es einen Maulwurf geben, der den russischen Geheimdienst FSB mit Informationen versorgte. Das Politmagazin "Kontraste" verfolgt die Spuren der russischen Spione in Deutschland.
Was klingt, wie das Drehbuch eines Hollywood-Agententhrillers ist insbesondere in Zeiten des Ukraine-Kriegs ein nicht zu entschuldigender Skandal: Mitte Dezember ging durch die Medien, dass es beim Bundesnachrichtendienst (BND) einen Maulwurf geben soll. Der Mann wird verdächtigt, sensible Informationen an Russland weitergegeben zu haben. Ausgerechnet beim Auslandsgeheimdienst der Bundesrepublik spielte sich die wohl größte Spionageaffäre der vergangenen Jahre ab.
Das ARD-Politmagazin "Kontraste" dröselt im Beitrag "Im Visier des Kreml"die gesamte Geschichte um Carsten L. auf, die Recherchen offenbaren laut "tagesschau.de" Mängel bei dessen Sicherheitsüberprüfung. Nach Informationen des "Spiegel" gab es genug Hinweise auf eine problematische Gesinnung – der Militärische Abschirmdienst ermittelte im Jahr 2006 bereits wegen Rechtsextremismusverdachts, damals wurde der Verdacht ausgeräumt. Beim BND ging man dem jedoch offenbar nicht nach.
Allerdings beschränkt sich der halbstündige Film von David Hoffmann, Daniel Laufer und Markus Pohlkonzentriert nicht alleine auf den Spionage-Fall rund um Deutschlands Auslandsgeheimdienst. "Kontraste" verfolgt die Spuren weiterer russischer Agenten und geht der Frage nach, wie viel Einfluss Putins Nachrichtendienste hierzulande wirklich ausüben. Zusätzlich zur Ausstrahlung im Ersten ist der Film ab Donnerstag, 30. März, 9.45 Uhr, auch in der ARD Mediathek zu sehen.
Kontraste: Im Visier des Kreml – Do. 30.03. – ARD: 21.45 Uhr