La Grande Bellezza - Die große Schönheit
07.05.2018 • 21:50 - 00:05 Uhr
Spielfilm, Drama
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Der große Charmeur Jep Gambardella (Toni Servillo) umgibt sich stets mit der High Society Roms.
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Jep Gambardella (Toni Servillo) steuert auf die 65 zu und lebt ein mondänes Leben in Rom.
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Lello Cava (Carlo Buccirosso, li.) und Jep Gambardella (Toni Servillo, re.) auf einem Gartenfest
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Jep Gambardella (Toni Servillo) besucht nicht nur eine glamouröse Party nach der anderen; auch er selbst veranstaltet rauschende Feste.
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Die Stripperin Ramona (Sabrina Ferilli)
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Jep Gambardella (Toni Servillo, li.) und Alfredo (Luciano Virgilio, 2.v.l.) im strömenden Regen
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Originaltitel
La grande bellezza
Produktionsland
Frankreich / Italien
Produktionsdatum
2013
Kinostart
Do., 25. Juli 2013
DVD-Start
Do., 06. März 2014
Spielfilm, Drama

Die Maske fällt

Von Jasmin Herzog

Federico Fellini hätte seine Freude gehabt: Mit seinem Rom-Epos "La Grande Bellezza – Die große Schönheit" gelang Paolo Sorrentino ein Meisterwerk für die Ewigkeit.

Ein Oscar für den besten fremdsprachigen Film, dazu noch einen Golden Globe und vier Europäische Filmpreise: 2013 war sich die Kritik einig, dass Paolo Sorrentinos "La Grande Bellezza – Die große Schönheit" zu den besten Filmen des Jahres gehört. Regisseur Sorrentino, der zuletzt die fabelhafte Serie "The Young Pope" drehte und derzeit an einem Biopic über Silvio Berlusconi arbeitet, zeichnet in seinem fast zweieinhalbstündigen Meisterwerk ein episches Gemälde von einer dekadenten Gesellschaft und schuf nebenbei den vielleicht schönsten Rom-Film seit Fellinis "Roma". ARTE zeigt "La Grande Bellezza" nun erstmals im Free-TV.

Im Sorrentinos Rom prägt seit Jahrzehnten Jep Gambardella (Toni Servillo) das glamouröse Nachtleben der High Society. Seine Anwesenheit veredelt Partys, um ihn schart sich eine Entourage, die den Worten des alternden Journalisten bedächtig lauscht und seinen feinen, zynischen Humor schätzt, mit dem er stilsicher und mit messerscharfer Zunge über Wohl und Wehe richtet. Die schönsten Frauen liegen dem perfekten Gentleman mit den schicken Anzügen und den gepflegten Manieren zu Füßen. Und doch macht sich mit seinem 65. Geburtstag Melancholie in ihm breit. Jep stellt sich Fragen und sich infrage.

Was bleibt? Wer wird sich an mich erinnern? Und weshalb? Setzt der Hedonist seine strengen Maßstäbe am eigenen Leben an, so wird er diesen kaum gerecht. Sein Debütroman öffnete ihm einst die Pforte zu dem süßen Leben, das er nun seit Jahrzehnten auskostet. Doch geschrieben hat der damals gefeierte Nachwuchsliterat seither nur noch als Journalist und über die Werke von anderen. Das Schicksal war ihm wohl gesonnen, und doch trauert Jep immer häufiger seiner mittlerweile verstorbenen Jugendliebe nach.

Zwischen den Feiern, Frauen und Exzessen, die Jeps Alltag nun schon so lange prägen, macht Sorrentinos wundervoller Antiheld sich auf eine Suche nach sich selbst. Inmitten der schönen Dinge des Lebens, wie sie sich der Zuschauer in seinen Träumen ausmalt, steht dieser grübelnde, alternde Mann, der nach vielen Jahren die Sinnlosigkeit und Leere bemerkt, die ihn umgibt, während er sich nach dem Versäumten sehnt.

Italiens Regie-Ikone Paolo Sorrentino zeichnet mithilfe seines Lieblings-Hauptdarstellers Toni Servillo, der unter anderem auch in dessen 2008er-Werk "Il Divo" die Rolle des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Giulio Andreotti übernahm, ein funkelndes wie brüchiges Bild der römischen Gesellschaft. Die Fassade der italienischen Hauptstadt leuchtet gnadenlos grell, ohne Rücksicht auf die Sorgen und Nöte seiner Bewohner zu nehmen. Eine Gesellschaft, die nirgendwo mehr hinwill und dekadent um ihren Erhalt kämpft. Machtmenschen jeglicher Couleur prägen sie, von der Politik über die Mafia bis hin zur Kirche.

Alle eint, dass sie sich selbst die nächsten sind – und dass Sorrentino sie lustvoll vorführt. Er macht das mit opulenten, schwelgerischen Bildern, wie man sie selten in einer derartigen Schönheit zu sehen bekommt. Einen Film wie "La Grande Bellezza" gibt es nur alle paar Jahre einmal. Ein zeitloses Meisterwerk, das seinesgleichen sucht.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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