Bei der Liveübertragung aus dem Mainzer Kurfürstlichen Schloss, Tradition seit 1955, ist diesmal turnusgemäß wieder das ZDF an der Reihe. Die "Mutter aller Fastnachtssitzungen" ist nach einem Sinkflug in den vergangenen Jahren wieder im Aufwind.
Das war doch wieder was: Fast sechs Millionen Zuschauer im vergangenen Jahr! – Ob des Gleichklangs von Gags und Showeinlagen der emsigen Fastnachter mag sich manch einer verwundert die Augen reiben. Von Top-Qoten wie 1964 (89 Prozent) lässt sich heute jedoch nur noch träumen – Verjüngungen im Büttenprogramm schlugen weitgehend fehl. Fastnacht und Karneval versetzen die jüngeren Zuschauer nicht leicht in die erhoffte Verzückung, und die Musikeinlagen haben es gegenüber den Witzen der Büttenredner schwer. Hinzukommt, dass der Karneval, vor allem live im TV, in Zeiten, in denen der politische Bezug allgegenwärtig ist und jedes Wort auf die mediale Goldwaage gelegt wird, mithin zu einer heiklen Angelegenheit wird.
Doch: Als Traditionssitzung hat "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" immer noch ein treues Publikum. 2016 wurde ein Rekordniveau von 6,8 Millionen Zuschauern (23,5 Prozent) erreicht. Im vergangenen Jahr waren es 5,8 Millionen, landesweit immer noch einsamer Karnevalsrekord.
Feste Größen wie Friedrich Hofmann als "Till" oder Hans-Peter Betz als "Guddi Gutenberg" treten bei der Live-Übertragung aus dem Kurfürstlichen Schloss in die Fußstapfen ihrer großen Vorbilder. An Politthemen ist, von Trump bis Brexit, wieder mal kein Mangel. Andreas Schmitt wird wieder den unverdrossenen Messdiener und zugleich Sitzungspräsidenten geben. "Mainz bleibt Mainz" wird seit 1973 von ZDF und ARD im Wechsel ausgestrahlt. Die Sendung ist bis 2024 vertraglich gesichert.
Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht – Fr. 21.02. – ZDF: 20.15 Uhr