Noah und die Sintflut
13.11.2021 • 20:15 - 21:05 Uhr
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Originaltitel
Große Mythen aufgedeckt
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2020
Info, Geschichte

Ein alter Text mit starker Wirkung

Von Hans Czerny

Jedes Kind kennt die biblische Geschichte von der Sintflut und der Arche Noah. Dem siebten Jahrhundert vor Christus entstammend, erzählt sie, wie Noah und seine Familie vor einer riesigen Flut, die als Strafgericht Gottes über die Menschen kam, gerettet wurden. Wie wahr ist sie, wie aktuell?

Mit bärtigen Gestalten, die Bibel spielen, aber auch mit Wissenschaftlern und Theologen aller Couleur zeichnet die neue ARTE / ZDF-Dokumentation aus der Reihe "Große Mythen aufgedeckt" die Geschichte Noahs und seiner Arche nach. Gab es Noah und die Arche wirklich? Wie sah die Sintflut aus? – "Nur Noah fand Gnade in den Augen des Herrn", so steht's in der Bibel, im Buch Genesis. – Die Faszination der Geschichte ist so groß, dass sich Klima- und Altertumsforscher immer wieder damit beschäftigen. Wo könnte der Schauplatz der Sintflut gewesen sein, wie sah die Arche aus? Rund oder eckig, riesig groß oder eher Nussschalen-klein? Aber vor allem: Kann die Sintflut im Zeichen der Klimakatastrophe wiederkommen?

Eine alte Keilschrift warnt vor der großen Flut

Die Bibelforscher und Archäologen haben in der mit vielfachem Reenactment durchsetzten Wissenschaftsdoku (Drehbuch: Dorothea Nölle) das erste Wort. Fast scheint es, als solle der fantastische Bibeltext von der Arche, die Noah baute, und von den Tieren, die – "zwei von jeder Art" – gerettet wurden, entzaubert werden. Der 700 Jahre alte Text hat vielfache Vorläufer, beispielsweise in Babylonien. Ein assyrischer Text in Keilschrift, den ein britischer Forscher wie ein Smartphone in Händen hält, wirkt wirklich wie ein "kleines Wunder". Alles drauf, was den Bau der Arche betrifft: Größe (zwei Fußballfelder), Material und die Abdichtungen mit Pech – auch die Tiere, die es mitzunehmen gilt.

Eine Religionswissenschaftlerin verfolgt die Entstehung des Bibeltextes damals in Jerusalem nach, die Aneignung des Mythos im babylonischen Exil. Doch dann schlägt die Stunde der Paläoklimatologen. Die gibt's wirklich und sie können die Wetterlage bis auf zigtausend Jahre zurückverfolgen. Floss zur Eiszeit vor 17.000 Jahren, als die Kontinente sich trennten, das Mittelmeer ins Schwarze Meer – oder umgekehrt? Wo waren Noahs Vorfahren zu Hause, wo versanken sie?

Fakt ist: Wenn die Polarkappen morgen vollständig schmelzen, wird der Meeresspiegel um 65 Meter steigen, Dörfer und Städte versinken im Meer – und weit und breit kein rettender Ararat. Im Film werden Bilder vom stürzenden Polareis gezeigt, und – rührend – auch der überschwemmte Markusplatz in Venedig ist nochmals zu sehen. Eine neue Sintflut droht, das ist die Botschaft dieser apokalyptischen Dokumentation. Sie ist nicht so poetisch wie der Genesis-Text in der Bibel, aber mindestens genauso bedrohlich.

Noah und die Sintflut – Sa. 13.11. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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