Presseclub
27.07.2025 • 14:15 - 15:00 Uhr
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Originaltitel
Presseclub
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
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Der Druck auf die Bundesregierung wächst, sich im Nahost-Konflikt nicht weiter einseitig auf die Seite Israels zu schlagen. Nicht nur im Auswärtigen Amt und in der SPD-Koalition, sondern auch international wird die Kritik an der zögerlichen Haltung der Merz-Regierung lauter. Stein des Anstoßes ist unter anderem die Weigerung Berlins, sich einer Erklärung von mehr als 30 Staaten anzuschließen, in der von der israelischen Regierung ein sofortiges Kriegsende verlangt wird und wieder mehr Hilfslieferungen hineinzulassen. Denn die humanitäre Situation in Gaza wird immer verzweifelter. Wie soll sich Deutschland verhalten, dessen Staatsräson aufgrund des Holocausts darin gründet, für das Existenzrecht Israels einzustehen - genauso wie für die Einhaltung des internationalen Völkerrechts? Hätte die Stimme Berlins überhaupt Gewicht in diesem Konflikt oder verfügen einzig die USA über genügend Einfluss auf Israel? Der französische Präsident Macron hat jetzt als erster der G7-Staaten angekündigt, einen eigenen palästinensischen Staat anzuerkennen. Kanzler Merz lehnt das "kurzfristig" ab, sollte er das aber langfristig doch erwägen? Verantwortlich für den französischen Vorstoß dürfte die sich zuspitzende humanitäre Lage in Gaza sein. Der Vorwurf lautet: Die israelische Kriegsführung sei nicht mehr verhältnismäßig, weil sie den Gazastreifen einerseits dem Erdboden gleich macht und Hilfslieferungen nicht ins Land lässt, die die zwei Millionen Menschen ernähren könnten. Auslöser für das Vorgehen des israelischen Premiers Netanjahu in Gaza war der brutale Überfall der Hamas am 7.10.2023, bei dem 1200 Menschen auf zum Teil bestialische Weise ermordet wurden. Noch immer ist die Terrororganisation nicht besiegt. Sie weigert sich bis heute, alle Geiseln freizulassen - darunter auch sieben Deutsche. Die Waffenstillstandsverhandlungen sind an einem weiteren Totpunkt angekommen. Nach israelischer und amerikanischer Darstellung ist die Hamas mit überzogenen Forderungen dafür verantwortlich. Wie kann die humanitäre Katastrophe in Gaza beendet werden? Die Gäste: * Tomas Avenarius Tomas Avenarius studierte Politologie und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. 1986 begann er seine journalistische Laufbahn beim "Bayerischen Rundfunk" und dem "Deutschen Depeschen Dienst" (DDP). 1991 wechselte er als Redakteur zur Süddeutschen Zeitung und war von 1999 bis 2004 Auslandskorrespondent der Zeitung in Moskau. Er berichtete gemeinsam mit Florian Hassel von der "Frankfurter Rundschau" über den Tschetschenienkrieg wofür beide mit dem "Wächterpreis der deutschen Tagespresse" ausgezeichnet wurden. Ab 2005 war Tomas Avenarius Nahost-Korrespondent der "Süddeutschen Zeitung" mit Sitz in Kairo und im Anschluss als Korrespondent in Istanbul für die Türkei, den Iran und Afghanistan zuständig. Heute ist er Auslands- und Krisenreporter mit Sitz in Berlin. * Jan Fleischhauer Jan Fleischhauer studierte deutsche Literatur und Philosophie in Hamburg und absolvierte die Henri-Nannen-Schule für Journalismus. Von 1989 an arbeitete er für das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Er war Reporter in Leipzig, leitete stellvertretend das Wirtschaftsressort und dann das Hauptstadtbüro des Magazins. 2001 bis 2005 berichtete Jan Fleischhauer als Wirtschaftskorrespondent aus New York und ging dann zurück nach Berlin. 2011 begann er mit seiner Kolumne "Der schwarze Kanal" bei Spiegel Online, mit der er schnell bekannt wurde. Im August 2019 wechselte Jan Fleischhauer als Kolumnist zum Nachrichtenmagazin "Focus". * Daniel Gerlach Daniel Gerlach, geboren 1977, ist Mitherausgeber und Chefredakteur des Nahost-Fachmagazins zenith sowie Direktor der in Berlin ansässigen Candid Foundation. Gerlach studierte Geschichte und Orientalistik an den Universitäten Hamburg und Paris Sorbonne. 2018 war er Poynter Fellow der Universität Yale. Zu seinen derzeitigen thematischen Schwerpunkten zählen Geschichte und Gegenwart des Nahen Ostens, insbesondere Syrien, Irak und die interna

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