Queer Cinema
21.12.2025 • 00:30 - 01:10 Uhr
Kultur, Film + Theater
Lesermeinung
Das queere Kino gibt es in Deutschland seit gut 100 Jahren.
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Rick Okon spielte im Film "Romeos" (2011) die Hauptrolle des Transgender Lukas. Für diese Rolle wurde er 2013 beim Deutschen Schauspielerpreis als bester Nachwuchsschauspieler nominiert.
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Wieland Speck war Regisseur des Films „Westler“ von 1985, bekannter ist er aber als Panorama-Programmleiter der Berlinale und als Mitbegründer des TEDDY Award, dem queeren Filmpreis der Berlinale.
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Skadi Loist ist Professor*in für Produktionskulturen in audiovisuellen Medienindustrien an der Filmuniversität Babelsberg. Zu Loists Forschungsschwerpunkten gehören queere Filmkultur und Gender/Queer-Theorien in Medien und der Kommunikationswissenschaft.
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Originaltitel
Queer Cinema - Eine Reise durch 100 Jahre deutschen Film
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2021
Kultur, Film + Theater

Queer Cinema

Der weltweit erste schwule Film erscheint 1919 in Deutschland. Seitdem haben sich deutsche Filmemacherinnen und Filmemacher immer wieder mit dem Thema queer beschäftigt. "Queer Cinema" blickt zurück auf 100 Jahre deutsche, queere Filmgeschichte. Ein Stummfilm macht den Anfang, viele Filme, Skandale und Debatten folgten. Die Darstellung queerer Protagonisten verändert sich stark über die Jahre, ebenso die Rezeption der Filme. Die Dokumentation skizziert nicht nur die Debatten von damals, sondern ebenso aktuelle Diskurse. Der deutsche Stummfilm "Anders als die Andern §175", der als erster Film der Welt Homosexualität offen behandelt, wird bereits kurz nach dem Erscheinen verboten. Er gilt als die Geburtsstunde des "Queer Cinema". Etwa 50 Jahre später löst Rosa von Praunheim mit seinem Film "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" einen Skandal aus - wegen seiner Darstellung schwulen Lebens. 2020 wird Faraz Shariat für seinen zum Teil autobiografischen Film "Futur Drei" gefeiert, in dem queer sein nicht mehr das Hauptthema ist, sondern mit einer Beiläufigkeit erzählt wird. Während dieser Zeitspanne erscheinen in Deutschland immer wieder Filme, die sich mit Homo- und Transsexualität beschäftigen. Das Thema wächst und verändert sich mit der gesellschaftlichen Debatte darüber. Die Filme sind ein Spiegel dessen, wie die Gesellschaft mit transidentischen, homosexuellen und queeren Menschen umgeht. Zudem sind sie oft ein mutiges Plädoyer für mehr Toleranz und Offenheit in einer Zeit, in der gleichgeschlechtliche Liebe noch mit Gefängnis bestraft wird. Die Dokumentation macht sich auf die Suche nach Meilensteinen dieser Entwicklung und fragt: Wie queer war, ist und wird das deutsche Kino in Zukunft sein? Die Frage ist berechtigt - Anfang Februar haben sich 185 deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler unter dem Hashtag #actout kollektiv als lesbisch, schwul, bi, queer, nicht-binär oder trans geoutet. Sie fordern damit mehr Anerkennung für unterschiedliche sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten und zugleich mehr Sichtbarkeit in Film und Fernsehen. Bei der Kampagne geht es nicht nur um queer, sondern um Vielfalt allgemein. Zu Wort kommen Regisseurinnen und Regisseure, Film- und Fernsehwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Journalistinnen und Journalisten, darunter: Rosa von Praunheim: LGBTIQ*-Aktivist und "Godfather des German Queer Cinema". Sein Film "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" von 1971 sowie er selbst gelten bis heute als treibende Kräfte der Schwulen- und Lesbenbewegung der 1970er-Jahre in Deutschland. Wieland Speck: Regisseur des Films "Westler" von 1985, bekannter als Panorama-Programmleiter der Berlinale, in der von 1992 bis 2017 über 1800 Filme unter seiner Leitung laufen. 1987 ist Wieland Speck Mitbegründer des "TEDDY Award", dem queeren Filmpreis der Berlinale. Der "Teddy Award" ist der weltweit erste offizielle LGBTIQ*-Filmpreis auf einem A-Festival. Skadi Loist: Professorin für Produktionskulturen in audiovisuellen Medienindustrien an der Filmuniversität Babelsberg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören queere Filmkultur und Gender/Queer Theorien in Medien und der Kommunikationswissenschaft. Faraz Shariat: Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent. Sein zum Teil autobiografisch geprägtes Spielfilmdebüt "Futur Drei" feiert im Februar 2020 im Rahmen der Berlinale seine Premiere. Für den Film erhält Shariat den "First Steps Award 2019" als bester abendfüllender Spielfilm und wird mit dem "Teddy Award 2020" als "Bester Spielfilm" ausgezeichnet. Manuela Kay: Journalistin, Autorin und Verlegerin der queeren Magazine "SIEGESSÄULE" und "L-MAG". Kay ist neben Axel Schock Autorin des Buchs "Out im Kino. Das lesbisch-schwule Filmlexikon" (2004), ein bis dato einzigartiges Nachschlagewerk, das Filme mit homosexueller Thematik bis Ende 2003 erfasst. Kays journalistische Schwerpunktthemen sind unter anderem lesbische Kultur, Sexualität und Film. Außerdem äußern sich die Regisseurin und Drehbuchautorin Angelina Maccarone sowie die Schauspieler Rick Okon und Brix Schaumburg.

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