Warum suchen immer mehr Menschen nach neuen Glaubensansätzen und an welchen Ritualen halten sie fest? Dagmar Gallenmüller liefert in ihrer Dokumentation "Rituale, Esoterik, Aberglaube: Sinnsuche zwischen Spiritualität und Wissenschaft" die gesuchten Antworten.
Die Deutsche Bischofskonferenz und 27 (Erz-)Diözesen der katholischen Kirche in Deutschland veröffentlichten im Juni 2022 die jährlichen Kirchenstatistiken aus dem Vorjahr: 359.338 Bürgerinnen und Bürger haben die Kirche verlassen – über ein Drittel mehr als im Jahr zuvor. Gleichzeitig suchen immer mehr Menschen nach neuen Ritualen und Glaubensansätzen, die ihnen Halt und Hoffnung geben sollen. Dagmar Gallenmüller nimmt sich in ihrer Dokumentation "Rituale, Esoterik, Aberglaube: Sinnsuche zwischen Spiritualität und Wissenschaft" dieses Themas an. Im Anschluss diskutiert dazu Gert Scobel mit seinen Gästen.
Im Film werden verschiedene Glaubensansätze vorgestellt, die in den vergangenen Jahren an großer Beliebtheit gewonnen haben: Horoskope, Sternzeichen und Ritualdesigner sorgen für Lebenshilfe und öffnen das Tor zur Spiritualität. Gerade Spiritualität wird zunehmend in der Medizin angewendet, um kranken Menschen auf einer neuen Ebene Unterstützung zu geben. Lifecoaching-Experten laden bei Social Media ihre Follower zum Meditieren ein und schicken ihnen aufmunternde Botschaften. Warum immer mehr Menschen ihrem Beispiel folgen und sich dieser Entwicklung anschließen, zeigt die Dokumentation.
Parallel wird im Film geprüft, ob es sich bei den verschiedenen Ansätzen um Aberglaube handelt oder nicht. Hierbei greifen unter anderem Astrophysiker auf die Kognitionspsychologie zurück. Doch auch Neurowissenschaftler kommen zu Wort und erklären, was bei Ritualen im Gehirn passiert: So enthalten manche Bräuche durchaus Elemente, die biologisch wahrzunehmen sind und die verstärkte Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem haben.
Rituale, Esoterik, Aberglaube: Sinnsuche zwischen Spiritualität und Wissenschaft – Do. 15.12. – 3sat: 20.15 Uhr