Schauspieler Sebastian Ströbel wagt in einer neuen zweiteiligen "Terra X"-Doku ein Abenteuer. Gemeinsam mit Experten bereitet sich der "Bergretter" auf eine Alpenüberquerung vor. Was halten die Gletscher für ihn bereit?
Steinböcke geraten vermutlich ab circa 20 Grad Celsius in Hitzestress, Gletscher sowie Permafrost tauen und lassen das Pitztaler Urgestein bröckeln. Auch die Bedrohung durch Felsstürze nimmt beispielsweise im Taschachtal zu: Das sind nur ein paar Auswirkungen und Meldungen rund um den Klimawandel im Bezug auf das Ökosystem Alpen, mit denen sich "Die Bergretter"-Star Sebastian Ströbel (46) im Rahmen einer neuen, zweiteiligen Doku aus der "Terra X"-Reihe näher befasst. Wie der Titel erahnen lässt, gerät der Abenteuerliebhaber im ersten Teil "Extreme der Berge" an seine Grenzen.
Sein lang gehegter Traum ist eine Alpenüberquerung, sagt der Schauspieler. Von der körperlichen Herausforderung einmal abgesehen, ist das Unterfangen nicht zu unterschätzen. Die Filmemacher David Enge und Verena Schönauer zeigen, wie der Sportler während der Tour auf rund 3.800 Meter Höhe in eine Schlechtwetterfront gerät. Bricht er ab? Oder wählt er – wie mit Polarexperte Hans Honold auf dem Dachsteingletscher geprobt – die Nacht in einem Notbiwak bei einer Eiseskälte von minus 15 Grad und Schneesturm? Die Doku klärt auf.
Es war gewissermaßen ein Rollentausch für den "Bergretter". "Ich glaube, dass ich Angst habe, wenn ich merke, dass selbst die beste Planung nichts gebracht hat, weil es einfach Dinge gibt, die man nicht planen kann", erklärt Ströbel. Nun liefert er durchaus spektakuläre Reportage-Bilder frei Haus. Da weht ein Hauch vom "Nordwand"-Thrill am Mittwochabend durchs ZDF-Programm.
Da die Wildspitze, der mit 3.768 Metern zweithöchste Berg Österreichs, im Spaltenlabyrinth des Gletschers liegt, manövriert sich Ströbel gemeinsam mit Thomas Gesell vom Deutschen Alpenverein und Bergführer Raphael Eiter in eine heikle Situation: dünne Höhenluft, aufziehender Nebel und Wetterkapriolen zehren an der Dreierseilschaft. Ströbel begibt sich schließlich in eine 14 Meter tiefe Gletscherspalte. Er ist zwar durch Seil und Eisschrauben gesichert, muss aber nichtsdestotrotz die steile Nordwand der Wildspitze emporklettern – jenseits des Komforts eines Filmsets. "Wenn man an all die Menschen denkt, die in diese Spalten reinfallen – das muss so ein scheiß Gefühl sein, vor allem diese Stille", überlegt der 46-Jährige in seinem Video-Tagebuch. Wie es ihm darüber hinaus angesichts der extremen Witterungen ergeht, zeigen die Filmemacher.
Kalte Tage werden bedingt durch den Klimawandel allerdings immer seltener. Auf lange Sicht hat das für viele Lebewesen und die Menschen dramatische Folgen – so die zentrale Botschaft der Doku. Um die Auswirkungen auf Flora und Fauna zu erfassen, baut Ströbel gemeinsam mit der Wildhüterin Martina Just im Kaunertal eine Steinbockfalle. Mit dieser auf den ersten Blick etwas brutalen Art der Forschung wollen die beiden mithilfe eines GPS-Halsbandes wertvolle Daten gewinnen. Kombiniert mit den Ergebnissen von Drohnenflügen und künstlicher Intelligenz erhofft sich Just Aufschluss darüber, ob sich die Tiere in den Alpen an die steigenden Temperaturen anpassen können.
Den zweiten Teil, "Terra X: Sebastian Ströbel – Meine Alpen. Menschen der Berge" gibt es am Donnerstag, 21. Dezember, um 22.15 Uhr, zu sehen. Beide Folgen stehen ab Mittwoch, 13. Dezember, in der ZDFmediathek zur Verfügung.
"Sebastian Ströbel – Meine Alpen" – Mi. 20.12. – ZDF: 22.15 Uhr