Sieben Minuten nach Mitternacht
13.08.2022 • 20:15 - 22:25 Uhr
Spielfilm, Fantasyfilm
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Originaltitel
A Monster Calls
Produktionsland
GB, USA, E
Produktionsdatum
2016
Altersfreigabe
12+
Kinostart
Do., 04. Mai 2017
Spielfilm, Fantasyfilm

Mach deinen Frieden mit dem Monster

Von John Fasnaugh

Brutal, künstlerisch anspruchsvoll und erfrischend unkommerziell: Juan Antonio Bayona und Patrick Ness produzierten mit "Sieben Minuten nach Mitternacht" ein mutiges Sterbedrama für Kinder, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Wohl jeder kennt diese Sorte Film: solche, die man als Kind gesehen hat, die sich einbrannten ins Gehirn, die einem fürs Leben im Gedächtnis bleiben. Nicht die gezuckerten Disney-Klassiker, an die man sich als Erwachsener mit einem "Hach, schön" erinnert. Sondern jene zwei oder drei Filme, die etwas entschieden Abgründiges an sich hatten und für die man damals eigentlich noch etwas zu jung war. Für die einen war das vielleicht "Animal Farm", für andere "Unten am Fluss" oder "Das letzte Einhorn". Die internationale Koproduktion "Sieben Minuten nach Mitternacht" (2016), die nun als Wiederholung bei SAT.1 ausgestrahlt wird, könnte für viele junge Menschen von heute auch ein solcher Film sein, den sie nicht vergessen.

Die FSK hat "Sieben Minuten nach Mitternacht" ab zwölf Jahren freigegeben und geht damit auf Nummer sicher. Die bedrohlichen Bilder und die schiere Intensität dieses einzigartigen Werkes erlauben nichts anderes. Dabei scheint die Geschichte, der zweifellos auch etwas sehr Kindliches anhaftet, doch für ein jüngeres Publikum gemacht.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

"Sieben Minuten nach Mitternacht", entstanden nach einem Roman von Patrick Ness, der auch das Drehbuch verfasste, ist ein Sterbedrama für Kinder und erzählt vom jungen Conor (Lewis MacDougall). Seine Mutter Elizabeth (Felicity Jones, "Rogue One: A Star Wars Story") ist schwer krank. Immer neue Therapien werden ausprobiert, aber nichts hilft. Der Zustand seiner Mutter verschlechtert sich, und der 13-jährige Conor weiß insgeheim, worauf diese Geschichte hinausläuft. Er will es nur nicht wahrhaben.

Wie ist das für ein Kind, wenn es der Mutter beim Sterben zusehen muss? Es ist nicht zu fassen, nicht für Conor, der völlig den Boden unter den Füßen verliert. Sein Vater (Toby Kebbell) lebt schon lange getrennt von der Mutter; gegen seinen Willen – er möchte bei seiner Mama bleiben – muss der Junge zur strengen Großmutter (Sigourney Weaver) ziehen. Da ist Conor bereits dabei, in eine angsteinflößende Fantasiewelt voller Gewalt, Blut und Tod abzudriften.

Jeden Abend, genau sieben Minuten nach Mitternacht, erwacht ein Baum vor Conors Schlafzimmer zum Leben – ein aufbrausendes, furchterregendes Monster (verkörpert und gesprochen von Liam Neeson), das irgendetwas von Conor will. Oder ist es Conor, der eigentlich etwas von dem Ungetüm will? Drei Geschichten werde das Monster Conor erzählen – es werden drei grauenhafte, aber visuell atemberaubend umgesetzte Horror-Parabeln; die vierte solle und wird am Ende Conor dem Monster erzählen.

Brutale Geschichte mit Herz

Es geht in dieser Geschichte, klar, ums Loslassen und Erwachsenwerden. Selten wurden diese Themen in einem Film für Kinder so virtuos bearbeitet wie in "Sieben Minuten nach Mitternacht" und womöglich nie so brutal und kompromisslos. Doch haben der spanische Regisseur Juan Antonio Bayona, der sich als Visionär vom Schlage eines Guillermo del Toro erweist, und Autor Patrick Ness mitnichten einen Film ohne Herz fabriziert. Der Härte ihres bewundernswert unkommerziellen Werkes setzen sie ein enormes Maß an Einfühlungsvermögen entgegen. Zwar gibt es über die gesamte Spieldauer nicht einen Sonnenstrahl, aber doch viel Wärme und manchen Moment, der zu Tränen rührt.

"Sieben Minuten nach Mitternacht" – Sa. 13.08. – SAT.1: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Der Trailer zu "Sieben Minuten nach Mitternacht"

Darsteller

Spielt ganz oben mit: Felicity Jones.
Felicity Jones
Lesermeinung
Schauspieler Liam Neeson ist auch für seine Vorliebe für Actionfilme bekannt.
Liam Neeson
Lesermeinung

Top stars

Lässiger Typ: Schauspieler Karl Urban.
Karl Urban
Lesermeinung
August Zirner in "Milchgeld. Ein Kluftingerkrimi".
August Zirner
Lesermeinung
Jung, attraktiv, erfolgreich: Maria Simon, hier
als "Polizeiruf 110"-Hauptkommissarin Olga Lenski
Maria Simon
Lesermeinung
In Film und Fernsehen erfolgreich: Gabriel Byrne
Gabriel Byrne
Lesermeinung
Preisgekrönter Charakterkopf: Michael Gwisdek.
Michael Gwisdek
Lesermeinung
Der Mann mit dem Schnauzbart: Tom Selleck.
Tom Selleck
Lesermeinung
Ich baller genauso gerne wie Sabata! Yul Brynner 
als Indio Black
Yul Brynner
Lesermeinung
Wurde als "Dreizehn" in "Dr. House" bekannt: Olivia Wilde.
Olivia Wilde
Lesermeinung
Als Dr. House weltberühmt: Hugh Laurie
Hugh Laurie
Lesermeinung
Publikumsliebling mit markanten Gesichtszügen: Jean Reno
Jean Reno
Lesermeinung

Das beste aus dem magazin

Katharina Wackernagel spielt in „Mord mit Aussicht“ Marie Babler.
Weitere Themen aus dem Magazin

Katharina Wackernagel: „An die Stelle von Skepsis ist Vorfreude getreten“

Fans des fiktiven Eifel-Örtchens Hengasch können sich freuen: Ab Dienstag, 16. April, läuft die fünfte Staffel der Erfolgsserie "Mord mit Aussicht" immer dienstags um 20.15 Uhr in der ARD. prisma hat mit Hauptdarstellerin Katharina Wackernagel anlässlich dieses Starts gesprochen.
"Reisen Reisen" ist Deutschlands beliebtester Reise-Podcast.
Reise

Reise-Tipp fürs Wochenende: Utrecht

Wer auf der Suche nach Inspiration rund ums Verreisen ist, kommt an Deutschlands beliebtestem Reise-Podcast „Reisen Reisen“ nicht vorbei. Jochen Schliemann und Michael Dietz nehmen Euch mit zu Zielen, die „um die Ecke“ oder am Ende der Welt liegen. Einer ihrer Lieblinge in den Niederlanden: Utrecht!
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie, Buchautor und bekannt als „Doc Esser“ in TV und Hörfunk.
Gesundheit

In wenigen Tagen den Darm auf Trab bringen

Rund 20% aller Menschen in Deutschland leiden unter Verstopfung. Doc Esser verrät, was wirklich hilft.
Henning Krautmacher setzt sich für die Organisation „yeswecan!cer“ ein.
HALLO!

Henning Krautmacher: „Haben gemerkt, wie wichtig der Austausch untereinander ist“

Henning Krautmacher, früherer Frontmann der Höhner, stellt bei der „Yes!Con“ im Mai einen Song vor, mit dem er die Krebserkrankung seiner Frau Anke und ihren gemeinsamen Weg durch die Höhen und Tiefen der Krankheit und Therapie verarbeitet. Beide freuen sich auf die Gelegenheit, sich bei der Convention in Berlin mit anderen auszutauschen.
"Der Millionen Raub"-Regisseur Lars Becker im exklusiven Interview.
HALLO!

Lars Becker: "Viele deutsche Serien haben ein simpel gestricktes Frauenbild"

Lars Becker ist der Fachmann, wenn es um das Genre Krimi geht. Das beweist der Filmregisseur und Drehbuchautor erneut mit "Der Millionen Raub", zusehen am 8. April im ZDF. Lesen Sie hier das interessante Interview mit dem Filmemacher.
Dr. Julia Fischer moderiert mittwochs um 
20.15 Uhr die SWR-Gesundheitssendung 
„Doc Fischer“, ist Buchautorin („Medizin der 
Gefühle“) und medizinische Expertin in Talkshows wie „hart aber fair“ (ARD). Als Host 
des neuen ARD Gesund YouTube-Kanals erklärt sie anschaulich medizinische Themen
Gesundheit

Inkontinenz – was Männer gegen unkontrollierten Harndrang tun können

Harninkontinenz wird häufig als Frauenleiden wahrgenommen, doch besonders im höheren Alter stimmt das nicht, auch viele Männer sind betroffen. Dr. Julia Fischer gibt in der Kolumne Tipps, was Männer gegen unkontrollierten Harndrang tun können.