Spielend in den Abgrund - Wenn Wetten und Glücksspiel süchtig machen
25.09.2025 • 21:45 - 22:15 Uhr
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Glücksspiel in der Spielhalle
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Spielhallenbetreiber Wolfgang - Wolle - Förster in der Spielhalle
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Thomas Melchior auf einer Tribüne im Stadion
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Originaltitel
Spielend in den Abgrund - Wenn Wetten und Glücksspiel süchtig machen
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
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Spielend in den Abgrund - Wenn Wetten und Glücksspiel süchtig machen

"Exakt - Die Story" spricht mit Betroffenen, Therapeuten und Menschen, die mit der Spielsucht Geld verdienen. "Spielsüchtige spielen nicht, um Geld zu verdienen. Auch wenn sie wissen, sie werden verlieren, machen sie es trotzdem", sagt Marco, der seit seinem 15. Lebensjahr Glücksspiele zockt. Warum das so ist, beschäftigt Deutschlands bekanntesten Glücksspielforscher Dr. Tobias Hayer von der Uni Bremen. Die Betroffenen beschreiben ihm immer wieder das intensive Wohlbefinden beim Spielen. Seine Erklärung: Das Belohnungszentrum im Gehirn wird aktiviert, das "Glückshormon" Dopamin ausgeschüttet. Das Gefühl kennt auch Thomas Melchior. Der Dynamo-Dresden-Fan weiß alles über Regionalfußball und die Bundesliga. Er ist überzeugt, Spielergebnisse voraussagen zu können. Er gewinnt bei seiner ersten Fußballwette. Einen Euro bei 10 Euro Einsatz. 10 % Rendite! Das begeistert den Bankkaufmann. Schon am nächsten Tag setzt er 400 Euro, bis Monatsende 6.000. Am Ende aber hat er Millionen verspielt und 800.000 Euro Schulden. Er muss für drei Jahre ins Gefängnis. Von einem Moment auf den anderen verändert sich mit dem ersten Gewinn das eigene Leben, bestätigen auch andere Glücksspielsüchtige. Davon gibt es in Deutschland 4,6 Millionen. Was als Spiel beginnt, endet in massiver Verschuldung, psychischen Störungen, kriminellen Delikten, Privatinsolvenzen, zerstörten Familien, Suiziden. Trotzdem spielen 30 Prozent der Deutschen regelmäßig. Über 44 Milliarden setzen sie jährlich dafür ein. Ein Riesengeschäft, an dem auch der Staat mitverdient. Die Steuereinnahmen betragen 6 Milliarden Euro - doppelt so viel wie bei der Alkoholsteuer. Gleichzeitig ist der Staat verpflichtet, Spielsuchtgefährdete zu schützen. "Solche Interessenkonflikte haben wir in vielen Bereichen" stellt Burkhard Blienert, Bundesbeauftragter für Sucht und Drogen, emotionslos fest. Meint aber, mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag, der zentralen Spielersperrbank OASIS und einer Glücksspielbehörde wäre es jetzt möglich, die Sucht zu bekämpfen. Glücksspielsucht ist eine anerkannte Erkrankung. Allerdings gibt es viel zu wenig Kliniken, die Behandlungen anbieten. Deshalb gründen "trockene" Spielsüchtige und Angehörigen Selbsthilfegruppen wie beispielsweise in Zwickau.

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