Spuren und Wunden der NSU-Morde
30.10.2025 • 02:20 - 03:10 Uhr
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Birgit Mair, Ausstellungsmacherin von „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“, erklärt eine Schautafel, die sich mit den sogenannten V-Leuten beschäftigt.
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Am 11. Juli 2018 endet in Deutschland der NSU-Prozess – nach fünfeinhalb Jahren und 438 Prozesstagen. Es war eines der längsten Gerichtsverfahren nach den Nürnberger Prozessen.
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Tatort Nürnberg: Hier fand der Mord an Ysmail Yasar statt.
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Adile Simsek am Grab ihren Mannes Enver Simsek in Konya in der Türkei
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Originaltitel
Spuren - Die Opfer des NSU
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2019
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Spuren und Wunden der NSU-Morde

Zwischen September 2000 und April 2007 wurden acht Männer mit türkischen Wurzeln, ein Mann griechischer Abstammung und eine deutsche Polizistin ermordet. Die Ermittlungen wurden zunächst ausschließlich im Umfeld der nicht-deutschen Opfer mit Verdacht auf Drogenhandel und organisierte Kriminalität geführt. Nach einem gescheiterten Bankraub führte die Spur schließlich zu der rechtsextremen Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU). Nach dem Suizid der beiden Haupttäter begann 2013 der Prozess gegen die einzige Überlebende des NSU-Trios, Beate Zschäpe, sowie vier mutmaßliche Helfer und Unterstützer. Der Hass, der das NSU-Trio bei der Auswahl ihrer Opfer leitete, richtete sich gegen die zweite und dritte Generation türkischer Migranten in Deutschland. Generationen, die sich darauf verlassen hatten, dass der Staat Rassismus nicht duldet und sie davor schützen würde. Stattdessen versagten die Institutionen: Die Ermittlungen in den Mordfällen selbst waren geleitet von Misstrauen, Ressentiments und rassistischen Motiven. Die NSU-Morde sind mehr als menschliche Schicksale, sie sind für die zweite und dritte Einwanderergeneration ein dramatischer Wendepunkt in ihrem Verhältnis zu Deutschland und ihrer Sehnsucht nach einer Heimat, die Deutschland vielleicht einmal war. Mit ihrer Dokumentation hat sich die Regisseurin Aysun Bademsoy auf die Suche nach den Spuren der NSU-Morde gemacht. Herausgekommen ist ein Film, der das Scheitern von Ermittlern und Justiz beleuchtet und den Angehörigen der Opfer endlich eine Stimme gibt.

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