Trump - der wütende Kandidat
09.04.2024 • 20:15 - 21:00 Uhr
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Wird er wieder US-Präsident? Im Wahlkampf 2024 zeigt sich Donald Trumps mit immer schärferer Rhetorik.
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Die TV-Doku "Trump - der wütende Kandidat" porträtiert auch Trump-Anhänger, die den Republikaner kultisch verehren.
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An der Grenze zu Mexiko: Trumps Wahlkampf dreht sich viel um das Thema Migration.
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Originaltitel
Trump - der wütende Kandidat
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
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Wird Donald Trump wieder US-Präsident? TV-Doku blickt auf seine Chancen – und mögliche Folgen

Von Maximilian Haase

Die USA stehen vor einer entscheidenden Wahl: Gelingt es Donald Trump tatsächlich ein zweites Mal, US-Präsident zu werden? Eine ZDF-Doku beleuchtet die Chancen des 77-Jährigen, blickt auf mögliche Folgen und porträtiert die Anhänger des polarisierenden Kandidaten.

Es geht um fast alles. So könnte man die Stimmung in den Vereinigten Staaten im Wahljahr 2024 wohl zusammenfassen. Wenige Monate vor den Präsidentschaftswahlen scheint die Spaltung der US-Gesellschaft in zwei unversöhnliche Lager unaufhaltsam fortzuschreiten. Während die Demokraten um Noch-Präsident Joe Biden um die Wiederwahl bangen, geben sich viele Trump-Anhänger schon siegesgewiss. Mit einigem Grund, schließlich liegt der 77-Jährige in den Umfragen seit Monaten vor dem Amtsinhaber. Warum ist der Ex-Präsident so beliebt? Was passiert, wenn Donald Trump tatsächlich siegt? Wird er noch radikaler regieren? Und welche Folgen hätte das für Europa? Und für die NATO? Die ZDF-Doku "Trump – Der wütende Kandidat" blickt zur Primetime auf Chancen, Prognosen, Gefahren – und porträtiert Trump-Fans im ganzen Land.

Die Filmemacher Carsten Oblaender und Alexander Landsberger beleuchten die komplexen Dynamiken hinter Donald Trumps anhaltender Popularität, liefern aber auch konkrete Einblicke in die Lebensrealitäten all jener, die ihn vergöttern. Da wären etwa die "Superfans" Sharon und Mike, die Trump wie einen Messias verehren. Da wäre der Grundbesitzer, der die USA durch illegale Einwanderung am Abgrund sieht und deshalb Trump unterstützt. Und da wäre Blake Marnell, der im Mauer-Kostüm verkleidet für Trumps Mauerplan wirbt und an der mexikanischen Grenze das angebliche Scheitern der aktuellen Migrationspolitik illustrieren will.

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Gefeiert wird Trump auch von vielen Menschen im "Rust Belt" und in den verarmten Regionen des mittleren Westens, die in ihm den Job- und Heilbringer erblicken. Selbst innerhalb der Minderheiten, gegen die Trump gerne austeilt, findet er inzwischen Anhänger – ganz zu schweigen von Stars wie Kanye West und 50 Cent, die den populistischen Republikaner öffentlich unterstützen.

Eindringliche Warnung

Ausführlich widmet sich der Film natürlich auch dem alten, neuen Präsidentschaftskandidaten selbst: Trump, sein Team und seine Unterstützer bestimmen mehr oder minder, worum sich der Wahlkampf in seiner nun heißen Phase dreht. Im Fokus stehen insbesondere kontroverse Themen wie Einwanderung und innere Sicherheit.

Ein Dauerbrenner bleibt auch die für viele Menschen prekäre wirtschaftliche Lage. Anhand von Reden und Interviewaussagen analysieren die Autoren Trumps Rhetorik, die in den letzten Monaten immer radikaler wurde. Wer glaubte, dass seine Einlassungen kaum provokanter geraten könnten, sieht sich angesichts zahlreicher diskriminierender und beleidigender Äußerungen getäuscht. Die Wut, auf die der Titel des Films verweist, ist im Vergleich zu vor vier Jahren in jedem Wort zu spüren.

Doch was folgt wirklich, wenn Donald Trump die Wahl für sich entscheiden und im Januar 2025 eine zweite Amtszeit antreten kann? Dieser Frage nähert sich die ZDF-Doku anhand von Experteneinschätzungen. Einige Fachleute warnen davor, dass der Rechtsstaat zu erodieren droht. Was Trump im Falle eines Wahlsieges plant, hat er bereits durchscheinen lassen: Als Präsident will er die Regierung von Grund auf umbauen und Schlüsselpositionen mit loyalen Gefolgsleuten besetzen. Expertinnen und Experten sehen darin nichts weniger als die Ankündigung diktatorischer Maßnahmen. Mit Sorge blickt die Dokumentation zudem auf die möglichen globalen Auswirkungen eines US-Präsidenten Trump mit seiner Kritik an der NATO und der Nähe zu autokratischen Herrschern wie Putin. Nicht zuletzt droht auch seine Leugnung des Klimawandels jegliche internationalen Fortschritte zu torpedieren.

Die Autoren Oblaender und Landsberger machen aus ihrer klaren Haltung keinen Hehl und warnen "eindringlich vor den Gefahren, sollte der radikale Republikaner noch einmal die Macht ergreifen", wie es in der Ankündigung zum Film heißt. Das von ihnen attestierte Auseinanderdriften der US-Gesellschaft scheint jedenfalls – wie so oft – ein unheilvoller Vorschein auch auf die hiesige politische Zukunft.

Trump – Der wütende Kandidat – Di. 09.04. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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