Nicht nur Hubert Aiwanger und Markus Söder werden sich warm anziehen müssen, wenn sie Urban Priols satirischen Jahresrückblick "TILT 23" über sich ergehen lassen wollen. Der Aschaffenburger versteht es gewiss, mit gebremster Wut den Wahnwitz dieses Jahres zu beklagen.
An Stoff wird es Urban Priol, dem leidenschaftlichen Satiriker mit der wilden Mähne, beim großen "Tilt" am Ende des Jahres 2023 weniger mangeln denn je zuvor. Ein Riesenloch im Staatssäckel, die Ampel nah am Platzen, die unzulängliche Bundeswehr, die Entwicklung in der Migration. Vor allem Markus Söder und Hubert Aiwanger werden wohl die Köpfe einziehen müssen ob Priols satirischer Granaten. Keiner kann Wut so gut wie er, bei aller Schärfe schwingt bei dem Aschaffenburger aber immer auch ein Stück Bodenständigkeit mit.
"2023 – das Jahr der großen Fragen", so behauptet er: "Werden wir in diesem Winter schon wieder erfrieren, weil die Heizungen stillgelegt werden, nachdem wir doch schon im letzten Jahr erfrieren mussten, weil kein Gas mehr aus Russland kam?" Und was die 25 Fragen an Hubert Aiwanger anbetrifft, so labt er sich an dessen Auskunft: "Es ist besser, nichts zu antworten, als falsch zu antworten." Von Priols Pointen-Feuerwerk bekommen alle etwas ab, der Scholz und die SPD, der Merz und die CDU, die FDP sowieso, und vielleicht ja auch die Grünen.
Angesichts des politischen Chaos reibt sich Priol jedenfalls die Augen und fragt staunend: "Meinen die das eigentlich ernst? Wollen sie uns wirklich unsere Arbeit so leicht machen?" 3sat bringt eine Aufzeichnung aus dem Steintor-Varieté in Halle (Saale).
Urban Priol: TILT 2023 – Der Jahresrückblick – Sa. 30.12. – 3sat: 20.15 Uhr