Eine Trennung kann gerade für Frauen ein existenzbedrohendes Desaster bedeuten. Sie müssen von jetzt auf gleich schauen, wie sie sich und ihre Kinder durchbringen. Der unvermeidliche Neustart gerät gerade im Hinblick eines Neustarts zum Problem. Vielen droht die Altersarmut.
Es heißt, dieses Rollenverständnis sei althergebracht – und dennoch lassen sich Frauen immer wieder darauf ein. Doch das Prinzip "Er arbeitet, und sie kümmert sich um den Haushalt und die Kinder" kann für viele in ein existenzbedrohendes Desaster führen – wenn "er" sich urplötzlich trennen will. Und "sie" fortan sich selbst und die Kinder durchbringen muss. In ihrem Film über Frauen in der Geldfalle, der nun im Rahmen von "37°" im Zweiten zu sehen ist, begleitet Catherine von Westernhagen drei Scheidungsopfer.
Allen Protagonistinnen gleich ist, dass sie sich in ihrer Lebensplanung allesamt verrechnet haben. Der Liebe folgte die Ehe und schließlich der Absturz. Claudia beispielsweise war eine respektierte Krankenschwester. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder hat sie sich bei Geldangelegenheiten voll und ganz auf ihren Mann verlassen. Sie ging davon aus, im Alter abgesichert zu sein. Doch ihre Vorstellung erwies sich als Trugschluss. Ausgereicht dafür hat eine simple Scheidung – nach 30 Jahren Ehe. Mit 59 zieht Claudia das erste Mal ohne Familie in eine kleine Wohnung. Sie ist auf der Suche nach einem Job. Für die gelernte Krankenschwester bedeutet das: Alles auf null – und das in diesem Alter, mit Angst vor der drohenden Altersarmut.
37°: Verliebt, verheiratet, verrechnet – Di. 04.08. – ZDF: 22.15 Uhr