Was wir verbergen - Ein Fall für Katharina Tempel
03.04.2023 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Kriminalfilm
Lesermeinung
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Originaltitel
Was wir verbergen
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2022
Fernsehfilm, Kriminalfilm

Ehen, die nicht so sind, wie sie scheinen

Von Wilfried Geldner

Die neue Hamburger Kommissarin Katharina Tempel (Franziska Hartmann) ist gerade vom LKA zur Polizei gewechselt und wird dort sofort mit einem rätselhaften Fall konfrontiert: Ein Ärzte-Ehepaar ist verschwunden, nach einem Überfall. Doch dann wird der Mann auf dem eigenen Hausboot gefesselt gefunden.

Ein Ärzte-Ehepaar ist wie vom Erdboden verschwunden, ein Notruf wurde jäh unterbrochen. Schnelle Schnitte, häufiger Schauplatzwechsel suggerieren Tempo in diesem Krimi. Es gibt ja auch viel zu erzählen in "Was wir verbergen", denn offensichtlich will das ZDF mit dem vor wenigen Monaten bei ARTE erstausgestrahltem Film eine neue Reihe etablieren. "Ein Fall für Katharina Tempel" soll sie heißen. Die Parallele zu der gleichnamigen Kriminalhauptkommissarin aus der "Helen Dorn"-Reihe kommt nicht von ungefähr: "Katharina Tempel" ist eine Produktion der Network Movie Film- und Fernsehproduktion, die auch hinter der erfolgreichen "Helen Dorn"-Krimireihe steht. Und tatsächlich handelt es sich bei der von Franziska Hartmann gespielten Rolle um eine Figur aus "Helen Dorn", die inzwischen allerdings vom LKA zur Mordkommission gewechselt ist. Der Pilotfilm der neuen Reihe, verheißt allerdings nichts Gutes. Zu vordergründig sind die familiären Verhältnisse der Kommissarin, ist ihre Ehe mit dem eigentlichen Krimistoff verflochten.

Was gab es nicht schon alles zu erleben an privatem Malheur der Kommissare und Kommissarinnen in deutschen Fernsehkrimis? – Verlorene Söhne, störrische Töchter und stalkende Ehegatten, die es abzuschütteln galt. Katharina Tempel aber wird irgendwann von ihrem so tüchtigen Polizeisprecher-Gatten derart gewalttätig bedrängt, dass man sich ungläubig die Augen reibt. Katharina wird ausziehen, man ahnt es zu Beginn eines möglicherweise langen Krimireihen-Lebens.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Wollen sich Abtreibungsgegner rächen?

Eine unglückliche Ehe: Könnte so etwas auch dem verschwundenen Ehepaar widerfahren sein? Hier wie dort ein langer, intensiver Kuss. Und doch täuscht offensichtlich die gespielte Szenerie. Alsbald finden die Kommissare den ärztlichen Ehemann im Hausboot des Paares auf, wer hatte ihn dorthin entführt? Und vor allem: Wo ist die Frau abgeblieben?

Beide führten zusammen eine "Kinderwunschklinik". Dass sie auf Initiative der Frau ins Leben gerufen wurde, ist nicht ausgeschlossen, ein jahrzehntelanger Kinderwunsch des Paares selbst blieb unerfüllt. Hier nun kommt ein heikler Punkt ins Spiel, der den Verdacht auf Klinikfeinde lenkt. Weil in der Klinik auch pränatale Vorsorge betrieben und im Falle einer Down-Syndrom-Diagnose abgetrieben wird, geraten die Mitglieder einer aggressiven Gruppe namens "Prolife 21" in Verdacht. Wollen die sich an "Kindsmördern" rächen?

Knapper Ton, empathielose Recherche

Der Ton unter den Kommissaren ist meist knapp und soldatisch (Regie: Francis Meletzky), ihren Recherchen fehlt Empathie mit Verdächtigen oder Opfern. Häufig wird zwischen Kommissar und Kommissarin die Lage besprochen, müssen die beiden die Erklärbären machen. Allerdings, zugegeben: Es kann kompliziert werden, wenn eine Frau ihren Mann loswerden will.

Für Franziska Hartmann, die zuletzt in Filmen wie "Sterne über uns" (als obdachlose Mutter eines Sohnes) und "Kalt" (als schuldig gewordene Erzieherin) sowie in der ZDF-Serie "Neuland" beeindruckte, hätte man sich, wenn schon, einen besseren Krimi-Einstieg gewünscht. Aber der Ehrentitel "Krimikommissarin" muss ja hierzulande wohl leider sein. Informationen zu einer Fortsetzung gibt es bislang nicht.

Was wir verbergen – Mo. 03.04. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Darsteller

Florian Stetter
Lesermeinung

Top stars

Das beste aus dem magazin

Harald Lesch im Interview.
HALLO!

Harald Lesch: "Ein kapitalistisches Weltbild hingegen gefährdet unsere Lebensbedingungen"

Harald Lesch bringt seit Jahren dem TV-Publikum unsere faszinierende Welt und wissenschaftliche Erkenntnisse näher. Im Interview spricht der Astrophysiker unter anderem über kommende Generationen, seine Lehrtätigkeit in München und wie Religion und Wissenschaft für ihn zusammenpassen.
Das „phaeno“ in Wolfsburg.
Reise

Wenn Architektur eine Stadt verändert

Viele Museen sind von außen genauso imposant wie von innen. Ein gutes Beispiel ist das Guggenheim-Museum, das in Bilbao zu einem wirtschaftlichen Boom geführt hat. Doch nicht nur die nordspanische Stadt profitiert vom „Bilbao-Effekt“.
Dr. Julia Fischer moderiert montags die SWRGesundheitssendung „Doc Fischer“, ist Buchautorin („Medizin der Gefühle“) und medizinische Expertin in Talkshows wie „hart aber fair“ (ARD). Als Host des neuen ARD Gesund Youtube-Kanals erklärt sie anschaulich medizinische Themen.
Gesundheit

Demenz verhindern – durch die richtige Prävention

Die Diagnose Demenz ist ein Schock für Betroffene. Doch mindestens ein Drittel aller Fälle könnte verhindert werden – mit der richtigen Prävention. Dr. Julia Fischer gibt in der Arzt-Kolumne Informationen und Ratschläge zum Thema.
Claudia Michaelsen ist als "Polizeiruf 110"-Kommissarin zu sehen.
HALLO!

Claudia Michelsen: "Es geht um zunehmend verloren gehende Empathie"

"Polizeiruf"-Kommissarin Claudia Michelsen spricht im Interview über ihre Figur, Moral in Krimis und ihre kommenden Projekte.
Stefan Fink ist Leiter einer Apotheke in Weimar 
und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen 
Apothekerverbands.
Weitere Themen aus dem Magazin

Haarausfall – was hilft?

Stefan Fink ist Fachmann für das Thema Haarausfall. In der Arzt-Kolumne gibt der Apotheker Tipps für eine Behandlung.
Michael Kaeshammer ist ab Mitte Mai auf Deutschland-Tournee.
Weitere Themen aus dem Magazin

Michael Kaeshammer: „Wenn man nichts zu sagen hat, kann man nichts Echtes kreieren“

Michael Kaeshammer füllt in Nordamerika große Säle und hat im kanadischen TV sogar seine eigene Kochshow namens „Kaeshammer‘s Kitchen“. Seine Musik, natürlich vom Jazz beeinflusst, vereint Pop, Blues und Rock’n‘Roll - und überzeugt nicht zuletzt durch Kaeshammers einzigartigen und mitreißenden „Crossover Style“. Mit seinem neuen Album „Turn It Up“ möchte der gebürtige Offenburger, der in jungen Jahren ausgewandert ist, auch in Deutschland den Durchbruch schaffen. prisma hat mit dem Musiker gesprochen.