Weltspiegel
01.06.2025 • 18:30 - 19:15 Uhr
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Originaltitel
Weltspiegel
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
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Russland: Kasan – von Sanktionen was zu spüren? Der Kreml von Kasan ist der Touristenmagnet von Tartastan – und er steht für das, was die Millionenstadt an der Wolga ausmacht: Kasan ist ein Schmelztiegel tatarischer, russischer und islamischer Kultur. Der Krieg scheint weit weg, die Cafés auf der Flaniermeile sind voll, Urlaubsstimmung überall. In der russischen Föderation zählt die autonome Republik Tartastan wirtschaftlich zu den Vorzeigeregionen. Und doch ist hier alles zu spüren, was den Menschen auch im übrigen Russland Sorgen macht: Die Preise steigen, die Herausforderungen für Familien auch. Wir begleiten die Modedesignerin Venera Moiseeva durch ihren Alltag, kaufen mit ihr Stoffe in Kasan und spüren ihrem Leben in Arks nach, wo sie ihr Atelier hat. Eine Kleinstadt mit langer tartarischer Vergangenheit, aber auch einem großen Erinnerungspark mit modernem Kriegsgerät und einem Monument für jene, die als Soldaten in den vergangenen Jahren gefallen sind – in der "Spezialoperation", wie der Krieg mit der Ukraine hier offiziell genannt wird. Es wirkt wie ein Fremdkörper in einer Region, in der der Wunsch nach friedlichem Leben zwischen Religionen und Ethnien überall zu fühlen ist. Ukraine: Unterirdische Hochkultur in Charkiw: Zum Klatschen in den Keller: Charkiw ist Frontstadt, Russland nur etwa 30 Kilometer entfernt. Trotz der massiven russischen Angriffe lebt die Kultur in der Millionenmetropole weiter. Die Aufführungen des Operntheaters wurden in den Keller verlegt - das hat Auswirkungen auf Licht- und Sounddesign, die Bühne ist kleiner, es gibt weniger Plätze. Aber: Die Menschen bekommen so die Möglichkeit, Hochkultur - wie die Oper "Carmen" - zu genießen. Kultur findet aber nicht nur unterirdisch statt: Jazzsängerin Sofia tritt mit ihrer Band in einer beliebten Kneipe auf. Zu Beginn des Krieges flüchtete sie zunächst in die Türkei und arbeitete als Sängerin in einem Hotel. Wegen der vielen russischen Touristen sollte sie dort Russisch sprechen und singen. Sie fühlte sich unwohl und kehrte in ihre Heimatstadt zurück. Obwohl auch ihr Haus durch russischen Beschuss beschädigt wurde, will sie Charkiw nicht verlassen. Für den "Weltspiegel" dokumentieren wir das Kulturleben in einer Stadt, die seit fast 1.200 Tagen mit ständigen Angriffen leben muss. Israel: Sderot – Kriegstourismus und Proteste: Wer den so genannten "Hügel der Schande" am Rande der Stadt Sderot nahe des Gazastreifens besucht, kann direkt auf den Krieg dort schauen. Viele Menschen, manchmal Schaulustige, manchmal Soldaten, manchmal national-religiöse Radikale, kommen dorthin, um die israelischen Luftangriffe live mitzuverfolgen, nicht wenige empfinden dabei Genugtuung und halten den Krieg in Gaza für richtig und auch den Kurs von Premier Netanjahu - bei manch einem hört man das Wort "Rache". Inzwischen wurde auf dem Aussichtshügel sogar ein Besucherzentrum errichtet. Währenddessen stehen nicht weit entfernt, an einer vielbefahrenen Kreuzung in Sderot, regelmäßig Demonstranten, die gegen den Krieg protestieren und einen Deal wollen, damit die Geiseln freikommen. Auch dort werden – wie bei anderen Protesten in ganz Israel – nun immer öfter auch Bilder von getöteten Kindern in Gaza gezeigt. Und immer wieder kommt es bei diesen Protesten zu gewaltvollen Auseinandersetzungen, Kriegsbefürworter greifen Kriegsgegner verbal oder körperlich an. Indien: Neuanfang für afghanische Näherinnen: Aus Stoffabfall soll Kunsthandwerk entstehen. Das ist die Idee der Gründerin von SilalWali, einer kleinen Firma in Neu Delhi, und dem Geschick der afghanischen Frauen zu verdanken. Alle Frauen in einer Näherei in Neu Delhi sind aus Afghanistan geflohen, wie Salima Hami: "Wegen der Taliban war die Situation sehr schlecht. Vor allem für uns Frauen war es schwierig, zu arbeiten oder zu lernen. Deswegen haben wir Afghanistan verlassen und sind nach Indien gekommen.'' In Afghanistan ist mehr als die Hälfte der 41 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Auf der Flucht vor den Taliban sind sie jetzt in Indiens Hauptstadt gestrandet. Sie kamen mit wenig Gepäck und wenig Perspektive, aber mit viel Talent für Handarbeit. Für die afghanischen Frauen hier in Neu-Delhi bedeutet das ein Stück Unabhängigkeit. Die Firma ist international erfolgreich. Die Handarbeiten werden auf Messen und online verkauft. Auch das Flüchtlingshilfswerk der UN wirbt für die Produkte. Afghanistan konnten die Frauen verlassen. Delhi bietet ihnen jetzt mehr Freiheiten. Japan: Im Land der Meerfrauen: Sie nennen sich "Ama", frei übersetzt: Meerfrauen. Im Küstenmeer tauchen sie ohne Sauerstoff nach Muscheln und anderen Seetieren, mehrmals die Woche. Die japanische Region Mie ist berühmt für die Frauen, die mit dem Tauchen ihren Lebensunterhalt verdienen. Die Ama-Taucherinnen sind in Japan legendär. Es gab früher Tausende. Doch ihre Zahl geht seit Jahren zurück, auch wegen schwindender Ressourcen. Die junge Meeresbiologin Aiko Ono hat sich den letzten Taucherinnen angeschlossen. Sie will dazu beitragen, den Beruf und die bedrohte Unterwasserwelt zu retten. Das war eine Entscheidung für ein anderes, naturverbundenes Leben.

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