Wenn der Abend den Morgen trifft

Dirigenten, Musiker, Komponisten und Sänger aus Litauen, Lettland und Estland gibt es auffallend viele, die seit geraumer Zeit international Karriere machen: Mariss Jansons, die Järvi-Familie, Andris Nelsons, Mirga Gražinytė-Tyla, Gidon Kremer, Pēteris Vasks, Arvo Pärt, Erkki-Sven Tüür, Elīna Garanča oder Kristīne Opolais - um nur einige zu nennen. Woher rührt das große musikalische Potential, was verbindet und unterscheidet die Musikkulturen der drei baltischen Länder? Abgesehen von der gemeinsamen Geschichte und der Leidenschaft des Singens - die den Unabhängigkeitskampf der Balten beflügelte - verbindet diese Länder wenig, behauptet die in Hamburg lebende lettische Komponistin Ruta Paidere. Ist dem wirklich so? Komponisten wie Raminta Šerkšnytė, Pēteris Vasks, Jēkabs Janševskis, Erkki-Sven Tüür, Musiker wie Iveta Apkalna, Laima Jansone und Tõnu Kaljuste sowie Mitglieder der international erfolgreichen Kremerata Baltica, die sich aus den begabtesten Musikern Lettlands, Litauens und Estlands zusammensetzt, setzen sich in Beziehung zu den eigenen Wurzeln und denen ihrer Nachbarländer und zu den traumhaft schönen Naturlandschaften des Baltikums. Die Filmemacher besuchten auf einer frühsommerlichen Reise die großen Sängerfeste in Vilnius, Riga und Tallin und bekannte Volksmusiker, die tradierte Instrumente spielen und bewahren. Mit Witz und Charme zeigen die Musiker dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Musikkultur, führen auf dem Landweg und zu Wasser von den großen Städten in die musikalische Provinz, zaubern spontane Sessions und stellen so ganz nebenbei auch die bewegte Geschichte des Baltikums vor. Es entsteht ein facettenreiches und unterhaltsames Bild der drei kleinen Ostseeländer mit ihrem riesigen musikalischen Potential. (ARTE)