Zum Glück zurück
01.04.2021 • 20:30 - 22:00 Uhr
Fernsehfilm, Komödie
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Originaltitel
Zum Glück zurück
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2021
Fernsehfilm, Komödie

Clash der Generationen

Von Wilfried Geldner

Ex-Lehrerin Luise ist auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Noch einmal kiffen und Jimmy Hendrix hören und einen Roadtrip mit dem Bulli machen – das wär's. Doch Luise ist ein Familienmensch durch und durch, genauso wie Anna, ihre Tochter. Das schafft Konflikte, quer durch die Generationen.

Nach dem nostalgischen Roadmovie "Der Sommer nach dem Abitur" (ZDF, 2020), in dem drei Mittvierziger ihre Lieblingsband aus den 80er-Jahren wiedersehen wollen, greift Erfolgsautor Marc Terjung ("Edel & Stark", "Danni Lowinski") in der etwas anderen Familienkomödie "Zum Glück zurück" noch einmal das Nostalgie-Thema auf. Das ZDF zeigt den stark besetzten Film nun zur besten Sendezeit.

Spätestens als die bald 70-jährige Ex-Lehrerin Luise (Michaela May) auf dem Kindergeburtstag ihres Enkels von einer früheren Schülerin ("Zehnte Klasse!") darauf angesprochen wird, dass sie sich so gar nicht verändert habe in all den Jahren ("Also, Sie sehen toll für ihr Alter aus! Ihre Tochter könnte ihre Schwester sein"), packt sie die ungeheure Lust, ihr altes Hippieleben wieder aufleben zu lassen. Andererseits ist Luise aber auch ein Familientier, das an den Enkeln seine Freude hat.

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Weniger gut kommt sie mit ihrer Tochter aus. Anna (Diana Amft) ist gleichfalls Lehrerin, wie einst sie selbst. Als es Luise endlich gelingt, ihren Mann Kurt ("Hubert und/ohne Staller"-Star Michael Brandner) davon zu überzeugen, in die eigene Vergangenheit aufzubrechen, plant die Tochter mit ihrem Mann Nils (Maximilian Grill) eine Reise an die Seine. "Back to the roots" lautet die Devise hier wie dort.

Im Bienenkostüm zur Klima-Demo

Vom Frust sind sie alle irgendwie ergriffen, vom bräsigen Opa und der jung gebliebenen Großmutter über die Elterngeneration von Anne und Nils einschließlich des schwulen Bruders Sebastian (Marc Benjamin), der seinen Partner (Valentin Schreyer) partout zur Heirat und zum Kindersegen zwingen will. Selbst die Kleinsten führen schon mächtig Klagen: Pubertiere wie aus dem Bilderbuch. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, wenn sie sich beharken: "Ist halt Scheiße, wenn man behindert ist", kommentiert Schwester Mascha die Platzwunde ihres Bruders, der am Geburtstag einen Baseball an die Stirn bekommen hat. Andererseits werden Opa und Oma, die sich gerade in einer Nostalgie-Boutique eingekleidet haben, einigermaßen zutreffend als "lächerliche Althippies" umschrieben.

Vieles "stimmt" in dieser wohlwollend-satirischen Familienbeobachtung (Regie: Dirk Regel), irgendein Fett kriegt jeder ab, von der Großmutter, die nicht altern will, bis zum Küken Anna, die Greta-Thunberg-mäßig den Aufstand gegen die Klimakatastrophe probt. Selbst Sohn Sebastian und sein Partner bleiben da keineswegs verschont.

Die säuerlichen Mutter-Tochter-Dialoge zwischen Michaela May und Diana Amft wirken lebensnah, als wären sie den beiden auf den Leib geschrieben. Mit Jauchzen kommentiert Michaela May ihr neu gewonnenes Familienglück, Diana Amft schmollt und schmort im eigenen Saft. Am Ende muss sie die heimlichen Umtriebe ihres Mannes in einem Etablissement namens "Caligula" enträtseln.

Dass sich zur Klima-Demo – "Eine Million Arten sterben aus!" – dann alle noch als Bienen verkleiden müssen, während Karel Gott im Autoradio von der "Biene Maja" singt, ist eine nicht ganz so gute Idee. Wie überhaupt manches Bilderbuch-Klischee – wie aus der Zeit gefallene Hippies oder nervige Helikopterväter im Klassenraum – dem sonst waltenden Esprit nicht recht entsprechen. Und was ist nun wohl die Moral von der Geschicht'? – Es gibt keine. Höchstens ein Fazit: Familie ist möglich, aber anstrengend ist sie auch.

Zum Glück zurück – Do. 01.04. – ZDF: 20.30 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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