Zwischen Wolf und Klimawandel - Tiroler Almen unter Druck
18.06.2025 • 21:05 - 21:50 Uhr
Natur + Reisen, Tiere
Lesermeinung
Auf der Verwall-Alm im Arlberg-Gebiet wird ein Herdenschutzprogramm durchgeführt.
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Die Bodenalm im Zillertal ist eine der letzten Tiroler Melkalmen ohne Zufahrt. Das ist eine Strapaze für Mensch und Tier. Wenn keine Straße gebaut wird, wollen die Bauern die Alm auflassen.
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Von der Zillertaler Bodenalm müssen die Kühe über uralte, steile Steinstufen ins Tal klettern. Danach haben sie Muskelkater.
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Viele Tiroler Bauern sind besorgt und überlegen angesichts der zahlreichen Rissen durch Wolf und Bär, ob sie ihre Tiere überhaupt noch auf die Alm treiben sollen.
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Originaltitel
Zwischen Wolf und Klimawandel - Tiroler Almen unter Druck
Produktionsland
A
Produktionsdatum
2023
Natur + Reisen, Tiere

Zwischen Wolf und Klimawandel - Tiroler Almen unter Druck

Der Lebensraum Alm verändert sich: Wölfe und Bären kehren in den Alpenraum zurück und bedrohen Weidetiere. Die touristische Nutzung der Bergwelt ist in der Coronapandemie gestiegen. Und der Klimawandel verschiebt die Baumgrenze: Almflächen wachsen zu, wenn sie nicht beweidet werden. In Tirol werden derzeit noch 2000 Almen bewirtschaftet, doch immer mehr Bauern denken darüber nach, sie aufzugeben. Neue Strategien sind gefragt. Eine Alm aufzulassen ist ein Tabu in Tirol, doch immer mehr Bäuerinnen und Bauern denken darüber nach. Derzeit werden noch 2000 Tiroler Almen bewirtschaftet, doch die Tendenz ist fallend. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die "großen Beutegreifer" Bär und Wolf kehren in den Alpenraum zurück und reißen immer mehr frei im Gelände weidende Schafe. Bereits zu Beginn der Almsaison wurden 76 Schafrisse durch den Wolf per DNA-Analyse nachgewiesen. Die Diskussion wird längst nicht mehr sachlich geführt. Die einen fordern den Abschuss der EU-weit streng geschützten Wölfe. Die anderen erkennen, der Wolf sei gekommen, um zu bleiben, und fordern den Schutz der Schafherden mit Elektrozäunen und Herdenschutzhunden. Die Nutzung des Lebensraums birgt Konfliktstoff wie nie zuvor: Immer weniger Milchkühe werden auf die Almen getrieben, dafür nimmt die Zahl der E-Biker und der Wanderer zu. Die Alm ist ein Wirtschaftsraum für die Bauerinnen und Bauern und ein Sehnsuchtsort für die Gäste: Was den Tourismus freut, stresst manche Tiere, und es kommt zu gefährlichen Kuhattacken. Auch die Klimaerwärmung macht sich im Gebirge bemerkbar: Durch die höheren Temperaturen steigt die Waldgrenze nach oben, und die Almflächen wachsen kontinuierlich zu, wenn nicht genug Tiere auf den Weiden grasen. Die Tiroler Almen sind massiv unter Druck. Teresa Andreae hat mit ihrem Team mehrere entlegene Almen besucht und mit Bauern, Hirten, Jägern und anderen Experten gesprochen. Die ehemalige Buchhalterin Anita Gnigler tut als Hirtin alles für ihre Schafe. Sie versucht, dem Wolf mit einem aufwendigen Herdenschutzprogramm im Arlberggebiet zu trotzen. Auf die Zillertaler Bodenalm klettern sportliche Kühe über steile Steinstufen aus der Barockzeit in die Höhe, und im Karwendel versucht es ein Bauer mit Schweinen auf der Alm. Das Leben im Hochgebirge verändert sich, und neue Strategien sind gefragt.

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