23.07.2019 Digitales Leben

Wie Streaming die Fernsehwelt verändert

Von Antje Rehse
Kabellose Unterhaltung: Streaminginhalte lassen sich auch direkt auf dem Tablet darstellen.
Kabellose Unterhaltung: Streaminginhalte lassen sich auch direkt auf dem Tablet darstellen. Fotoquelle: Tim Robinson / Getty Images, amazon

Sich von den Sendern das Unterhaltungsprogramm vorgeben lassen oder selbst den Film, den man sehen möchte, auswählen? Immer mehr Menschen greifen zur zweiten Methode. In der jungen Zielgruppe hat das Streaming dem linearen TV teilweise schon den Rang abgelaufen. Die TV-Sender reagieren darauf und bauen ihr digitales Angebot aus. Teilweise sind Inhalte schon vor der TV-Ausstrahlung in der Mediathek verfügbar, teilweise produzieren die Sender sogar bestimmte Inhalte nur für ihre Streamingportale, wie z.B. die RTL-Gruppe für TVNOW.

Video on demand

Was früher die Videothek war, sind heute die Video-on-demand-Plattformen. Sie ermöglichen es dem Nutzer, Filme und Serien immer dann zu streamen, wenn er Lust darauf hat. In Deutschland sind Amazon Prime Video und Netflix die Marktführer, in einer Umfrage unter prisma-Lesern gaben 27 % an, den Steaming-Dienst von Amazon zu nutzen oder schon einmal genutzt zu haben, 23 % waren es bei Netflix. Beide bieten für einen Abo-Preis ein vielfältiges Angebot an Serien, Filmen und Dokus. Doch die zwei Platzhirsche haben Konkurrenz. So bietet Sky mit dem Sky Ticket auch einen eigenen VoD-Streamingdienst an, mit dem man Sky-Inhalte sehen kann, ohne sich langfristig zu binden. Mit Spannung erwartet wird die Einführung des Streamingdienstes von Disney. In Deutschland soll Disney+ Ende 2019/Anfang 2020 auf den Markt kommen. Und auch Apple will in Zukunft mitmischen.

TV-Streaming

Auch, wer lineares Fernsehen schauen möchte, braucht dafür nicht mehr unbedingt einen Kabel-, Satelliten- oder Antennenanschluss. Denn auch TV lässt sich per Internet streamen. Sender bieten in ihrer Mediathek neben Inhalten auf Abruf auch einen Livestream an. Anbieter wie Zattoo oder Waipu bündeln diese Inhalte und bieten zusätzliche Features wie Aufnahme- oder Pausefunktion. Die Basisangebote sind kostenlos, allerdings fehlen dann zahlreiche Sender und Funktionen, zudem ist die zeitliche Nutzung begrenzt und man muss Werbung beim Umschalten in Kauf nehmen.

Seit Juni neu auf dem Markt ist Joyn, der Streamingdienst von ProSiebenSat.1 und Discovery. Joyn bietet eine Mischung aus Video on Demand, TV-Livestreaming und Mediathek. Aktuell ist das Angebot noch komplett kostenlos und ohne Registrierung verfügbar. Ende des Jahres soll ein kostenpflichtiges Premium-Angebot dazukommen.

Sport-Streaming

Wer sich für Sport interessiert, verliert beim TV- und Streaming-Angebot schnell den Überblick. Die Bundesliga teilten sich in der vergangenen Saison Sky und der Eurosport Player auf, die Champions League läuft bei Sky und DAZN. Wenige Wochen vor dem Bundesliga-Start wurde nun bekannt: DAZN hat die Rechte von Eurosport gekauft. Hier hilft nur, sich regelmäßig über die Situation bei den Übertragungsrechten zu informieren. 

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