Aufregung im "Doppelpass"

Lukas Podolski kritisiert Marcel Reif wegen "Jungtürken"-Aussage

Mit einer Aussage im Sport1-"Doppelpass" hat Marcel Reif die Kritik vieler Zuschauer auf sich gezogen. Auch Lukaas Podolski kritisierte den früheren Sportreporter scharf. Inzwischen hat auch der Sponsor der Talksendung reagiert.

Aufatmen bei den Fans von Borussia Dortmund: Mit 3:1 bezwang die Mannschaft des neues Trainers Edin Terzić am Samstag RB Leipzig. Das Bundesliga-Spitzenspiel des aktuellen Spieltags war auch Thema beim Fußball-Talk "Doppelpass" am Sonntag. Hier jedoch gab es einen bitteren Nachgeschmack. Grund dafür war eine Aussage des frühreren Fußballkommentators und Sport1-Experten Marcel Reif.

Der 71-jährige Schweizer, der beim "Doppelpass" regelmäßig als Experte fungiert, erinnerte an die 1:5-Niederlage des BVB gegen Stuttgart vor wenigen Wochen: "Nach dem Spiel gegen Stuttgart gab's ja die Herren Reus und Hummels, nicht etwa irgendwelche Jungtürken, sondern schon die Herren, um die es geht, die gesagt haben: 'Pass auf, wir sind eine Mannschaft, die kann nicht verteidigen.'"

Die Verwendung des Begriffs "Jungtürken" sorgte für empörte Reaktionen in den sozialen Medien. Marcel Reif, der offenbar die Bedeutung erfahrener Führungsspieler herausheben wollte, wurde von vielen Usern ein rassistischer Unterton unterstellt. Unter anderem Ex-Nationalspieler Lukas Podolski, der derzeit in der türkischen Süper Lig aktiv ist, meldete sich zu Wort. Bei Twitter schrieb Podolski: "Marcel #Reif – der Name ist leider nicht Programm, stattdessen diese dumme Aussage". Der Stürmer riet: "Beim nächsten Mal einfach die Klappe halten."

Auch der Sponsor des Fußball-Talks äußerte sich kritsch. Konfrontiert mit dem Tweet eines Users ließ das Preisvergleichsportal CHECK24 verlauten: "Wir von CHECK24 verurteilen Rassismus in jeglicher Form. Es tut uns daher sehr leid, dass es im Doppelpass zu dieser Äußerung gekommen ist. Wir werden dazu mit den Dopa Verantwortlichen rasch das Gespräch suchen."

Marcel Reif: "Helft mir mal bitte"

Marcel Reif wies unterdessen den Rassismus-Vorwurf von sich: "Ich gebe zu, dass ich das Wort 'Jungtürken' manchmal im Sprachgebrauch habe. Aber ist da ein rassistischer Unterton? Helft mir mal bitte, falls ich da etwas verpasst habe. Sollte ich irgendjemandes Gefühle verletzt haben, entschuldige ich mich dafür in aller Form. Mir fehlt aber so ein bisschen die Tiefe des Gedankens."

Der SPORT1-"Doppelpass" ist nicht zum ersten Mal wegen Aussagen einzelner Talk-Teilnehmer in die Schlagzeilen geraten. Zuletzt hatte Steffen Freund im November für Entrüstung gesorgt. Der Ex-Nationalspieler und TV-Experte hatte nahegelegt, die Spieler Amine Harit und Nabil Bentaleb wären aufgrund ihrer marokkanisch-französischen beziehungsweise algerisch-französischen Herkunft dem FC Schalke 04 keine Hilfe im Abstiegskampf.

Freund entschuldigtes sich im Anschluss für seine Wortwahl: "Niemand ärgert sich darüber mehr als ich, dass ich mich in der live Sendung #dopa leider so missverständlich ausgedrückt habe. Dafür möchte ich mich aufrichtig entschuldigen. Jeder der mich und meine Karriere als Spieler und als Trainer ein wenig kennt, weiß, dass ich jede Form von Rassismus zutiefst verabscheue."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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