Zwei Wochen Quarantäne für die Crew

Film-Drehs trotz Corona: Das sind die Pläne in Hollywood

Die wegen der Corona-Pandemie verhängten Drehstopps setzen Hollywood massiv zu. Nun haben Filmproduzenten ein Dokument veröffentlicht, in dem sie ihre Pläne verraten. Kann die Filmproduktion möglicherweise bald wieder anlaufen?

Kameras ruhen, Produktionsstätten sind verwaist, Schauspieler, Regisseure und alle am Dreh Beteiligten bleiben zu Hause – die Pandemie setzt auch der Filmbranche schwer zu. Millionen gehen durch verschobene Kino- und Serienstarts verloren. Und ein Ende der Einschränkungen ist nicht in Sicht. Nichtsdestotrotz versuchen Produzenten, einen Ausweg aus dem Dilemma zu finden und veröffentlichten nun ihre Ideen für Corona-Zeiten.

Dem Branchenblatt "Variety" liegt der sogenannte "Isolation Based Production Plan" (isolationsbasierter Produktionsplan) der Produzenten Brian Kavanaugh-Jones und Chris Ferguson vor, der verlange, strenge Regeln einzuhalten, um die Verbreitung des Coronavirus zu minimieren.

Zu den Empfehlungen zählen unter anderem stark verkleinerte Filmsets und breite Quarantänemaßnahmen. So schlagen Kavanaugh-Jones und Ferguson vor, den gesamten Cast und die komplette Crew vor Beginn einer Produktion unter eine zweiwöchigen Quarantäne zu setzen und zu testen. In dem Vorschlag sollen auch Kostüm- und Requisitenabteilung sowie Bühnenbilder unter Quarantäne gestellt werden. Locations und Kulissen würden bestückt und anschließend drei Tage lang versiegelt, "damit Viren auf Oberflächen sterben können".

Nach der Quarantäne solle die Produktion in drei Gruppen eingeteilt werden: Gruppe 1 arbeitet am Set, Gruppe 2 kümmert sich andernorts um Haare, Make-up und Catering und Gruppe 3 um Produktionsdesign. Zudem solle jede Produktion einen "Quarantäne-Supervisor" bekommen, der für die Überwachung und Durchsetzung von Quarantäne- und Desinfektionsmaßnahmen verantwortlich ist. Des Weiteren schlagen die Produzenten vor, dass Drehtage maximal zehn Stunden lang sein dürfen, und dass es pro Schauspieler nur einen Maskenbildner geben dürfe, der das Zubehör ausschließlich für diesen besorgt und benutzt.

Ziel ihres Dokumentes sei es, eine Diskussion über die Machbarkeit anzuregen. Brian Kavanaugh-Jones und Chris Ferguson versendeten es an Kollegen und Branchenfreunde mit der Bitte um Rückmeldung darüber, was in dem Plan funktionieren würde und was nicht. Das Konzept scheint am einfachsten auf Filme im unteren bis mittleren Budgetbereich anwendbar zu sein. "Alles in diesem Dokument, alles woran wir denken, läuft daraus hinaus, dass wir Sicherheit über alles andere stellen. Und wenn das bedeutet, dass die Dinge etwas mehr kosten oder ein bisschen länger dauern, dann müssen wir eben entscheiden, ob das möglich ist oder nicht", resümiert Kavanaugh-Jones.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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