"Europa wählt Feindbild Brüssel – Was wollen Europas Rechtspopulisten?"

ARD-Doku: Der Aufstieg der Rechtspopulisten in Europa

von Julian Weinberger

Bei der Europawahl 2019 wird ein deutlicher Aufschwung rechtspopulistischer Parteien erwartet. Warum ist das so? Eine ARD-Doku geht auf die Suche nach Antworten.

ARD
"Europa wählt Feindbild Brüssel – Was wollen Europas Rechtspopulisten?""
Dokumentation • 13.05.2019 • 20:15 Uhr

Ob die Lega in Italien, das Rassemblement National in Frankreich oder die AfD hierzulande – überall in Europa legen rechtspopulistische Kräfte seit Jahren in der Wählergunst zu. Für die anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament erwarten viele Experten einen deutlichen Rechtsruck. Guido Reil, der für die AfD antritt, sagte kürzlich beim Politischen Aschermittwoch: "Um den Wahnsinn und die Dekadenz am besten deutlich zu machen, macht es Sinn, wenn man drin ist. Man kann von innen besser was kaputt machen als von draußen."

Doch was bewegt Wähler dazu, Parteien zu wählen, die offen europafeindliche Politik betreiben? Für ihre Dokumentation "Europa wählt: Feindbild Brüssel – Was wollen Europas Rechtspopulisten?" gingen die Filmemacher Simon Riesche und Marie-Kristin Boese auf Spurensuche.

Unter anderem treffen sie im nordfranzösischen Denain den Barbesitzer Joseph Sauvage, der überzeugter Anhänger Marine Le Pens ist. Er prangert den ökonomischen Abstieg der Region und den Umgang mit den Migranten an: "Die Einwanderer, die hierher kommen, haben die gleichen sozialen Vorteile, sie bekommen Unterkunft und Geld, obwohl sie hier nie gearbeitet haben". Ähnlich argumentiert auch Luca Davide, Parteimitglied der italienischen Lega: "Wir brauchen keine Drogendealer, keine Illegalen!".

Ebenfalls Station macht die 45-minütige Doku in Ungarn, wo seit 2010 Viktor Orban mit eiserner Hand an der Macht ist. Doch in dem osteuropäischen Land regt sich Widerstand gegen den Ministerpräsidenten. Viele junge Ungarn wünschen sich, dass statt Flüchtlingen und Einwanderung eher die grassierende Korruption oder Arbeitnehmerrechte auf die politische Agenda rücken.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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