"Großstadtrevier"-Star

Jan Fedder gestorben: Schauspieler wurde 64 Jahre alt

von Kai-Oliver Derks

Einer der populärsten Volksschauspieler Deutschlands ist tot. Jan Fedder ist in seiner Heimat Hamburg gestorben.

Ein Polizeisprecher bestätigte erste Pressemeldungen gegenüber der Deutschen Presseagentur: "Um 18.47 Uhr ist der Hamburger Ehrenkommissar Jan Fedder tot in seiner Wohnung gefunden worden." Mit Fedder verliert die Stadt Hamburg einen seinen populärsten Bürger und die Fernsehwelt ein echtes Original.

Seit Langem war Fedder schwer erkrankt. So wurde 2012 bei ihm die Vorstufe eines Mundhöhlenkarzinoms diagnostiziert. Bei einem Sturz im Jahr 2016 erlitt er mehrere Knochenbrüche. Zuletzt war er einem Interview zufolge auf den Rollstuhl angewiesen. Fedder hatte über viele Jahre hinweg das Leben in seiner Weise genossen. Er führte ein dem eigenen Bekunden nach "exzessives Leben". Nach der Diagnose verriet er in einem Interview vor einigen Jahren der Nachrichtenagentur teleschau: "Ich habe vorher und hinterher immer so gelebt, als wäre es mein letzter Tag. Man kann es auch so sagen: Ich habe immer sehr gut gelebt, damit ich nichts verpasse. Aber insgesamt wird man ein wenig ruhiger mit dem Alter."

Jan Fedder wurde am 14. Januar 1955 in Hamburg geboren. Er wuchs als Sohn eines Kneipenbesitzers in St. Pauli auf. Fedder sang schon als Kind im Chor, nahm gar Ballettunterricht und stand mit 13 Jahren erstmals als Schauspieler auf der Bühne. Seine erste größere Rolle machte ihn deutschlandweit populär: Als "Pilgrim" in "Das Boot" (1980) bleibt er unvergessen.

1990 übernahm er in der ARD-Serie "Großstadtrevier" die Rolle des Polizisten Dirk Matthies, für die er unter anderem im Jahr 2000 zum Ehrenkommissar der Hamburger Polizei ernannt wurde. Mit seiner Frau Marion war Jan Fedder seit 2000 verheiratet. Mit ihr, so gestand er, sei sein größter Wunsch in Erfüllung gegangen. "Ach, meine ganzen Häuser und die alten Autos. Das größte Geschenk war natürlich, dass ich Marion kennenlernen durfte. Sie ist für mich die tollste und liebste Frau, die man sich überhaupt nur vorstellen kann."

NDR-Intendant Lutz Marmor würdigte in einem ersten Statement den großen Hamburger Schauspieler: "Ich bin traurig. Jan Fedder war ein Norddeutscher durch und durch: ehrlich, echt, direkt, manchmal raubeinig, aber im Kern herzlich. Ein echter Volksschauspieler. Er verkörperte verschmitzte Typen genauso überzeugend wie melancholische und wortkarge Menschen. Der NDR hat Jan Fedder viel zu verdanken, die Zuschauerinnen und Zuschauer haben ihn geliebt. Der Tod dieses einzigartigen Schauspielers hinterlässt eine große Lücke. Mein Mitgefühl gilt vor allem seiner Frau."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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