Film im Ersten

"Mord mit Aussicht": Hengasch, wie es liebt und zuschlägt

22.12.2015, 06.10 Uhr
von Detlef Hartlap
Treffpunkt Polizeirevier: Den Geburtstag von Dietmar (Bjarne Mädel) hatte Chefin Haas ganz vergessen.
Treffpunkt Polizeirevier: Den Geburtstag von Dietmar (Bjarne Mädel) hatte Chefin Haas ganz vergessen.  Fotoquelle: WDR/Michael Böhme

Die Kränkung, in Köln abgewiesen worden zu sein und dafür in Hengasch (Eifel) Dienst tun zu müssen, verfolgt die Polizeibeamtin unseres Vertrauens bis in die Träume. Nicht einmal Liebesnächte mit Bürgermeister Schulte können Sophie Haas (Caroline Peters) darüber hinwegtrösten, am falschen Ort zu sein.

So träumt sie wild und schlagwütig in den Morgen. Schulte (Johann von Bülow) kann ein Lied davon singen, wird er doch von einem traumhaften Sophie-Haas-Haken niedergestreckt. War aber auch zu furchtbar, was sie im Schlaf erleben musste: Durch ihr geliebtes Kölner Polizeirevier schwebend wird sie gewahr, dass ausgerechnet Intimfeindin Heike (Petra Kleinert) den Job als Kommissarin bekommen hat. "Und ich hab' mich noch nicht mal beworben", raunt Heike ihr zu.

"Mord mit Aussicht" war über 39 Folgen von 2008 bis 2014 Deutschlands beliebteste Serie, ein Krimi absurd. Zieht immer. Man kennt das von Münster-Tatorten. Die Serie machte Caroline Peters berühmt, Petra Kleinert zur Kult-Dicken der Nation, derweil Bjarne Mädel unerschöpfliche Kostproben von Blödheit gab und Meike Droste das Landei vom Dienst.

Aus der Serie wird ein Film

Jetzt, Montag nach Weihnachten, kommt die Serie als Film, 90 Minuten statt 50, und das bei gleichbleibend dünner Story. Kann das gutgehen? Es geht.

Es gibt reichlich Traum- und Fantasy-Sequenzen, die ausgewalzt werden wie die Übertragung eines Fußballspiels, doch befinden sich die erwähnten Akteure in Hochform. Methode Hengasch: Matter Scherz und brillante Gags wechseln einander ab. Bei so manchem Tatort dauern 90 Minuten spürbar länger.

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