Fünf Berufsanfänger beginnen ihre Arbeit in einem Krankenhaus in Toronto – und schon nach fünf Minuten bricht das Chaos aus. Die Krankenhausserie "Nurses" ist zwar wenig realistisch, aber kurzweilig.
Krankenhausserien gibt es fast wie Sand am Meer – man erinnere sich an "Grey's Anatomy", "Emergency Room", "Scrubs" oder auch an die beliebten deutschen Serie wie "In aller Freundschaft" oder "Doctor's Diary". Das Konzept ist immer ähnlich: Die Helfer in den weißen Kitteln verarzten ihre Patienten, nebenbei erleben sie die ein oder andere Romanze, schließen Freundschaften oder planen fiese Intrigen gegen ihre Kollegen. Generell nichts Neues – und trotzdem erfreuen sich solche Serien bis heute großer Beliebtheit. So bietet nun auch Universal TV Einblicke in einen ereignisreichen Krankenhausalltag: Der Sender holt sich die kanadische Arztserie "Nurses" ins Programm und zeigt die zehn Folgen der ersten Staffel ab Montag, 17. August, 21.00 Uhr, immer montags in Doppelfolgen. Eine zweite Staffel wird bereits produziert.
Es vergehen keine fünf Minuten, da bricht das Chaos bereits herein: Die fünf Hauptfiguren Grace (Tiera Skovbye), Ashley (Natasha Calis), Keon (Jordan Johnson-Hinds), Nazneen (Sandy Sidhu) und Wolf (Donald Maclean Jr.) starten in ihren ersten Arbeitstag im St. Mary's Hospital in Toronto. Noch während der Begrüßung durch Oberschwester Sinead O'Rourke (Cathy White) werden mehrere Verletzte ins Krankenhaus gefahren: Ein Autofahrer ist in eine Menschenmenge gerast.
Für die Einweisung bleibt also nicht viel Zeit. In der Hektik werden die fünf Berufsstarter schnell eingeteilt: Während Ashley als Aufsicht an die Rezeption gesetzt wird und sich vor allem langweilt, ist Wolf auf der Suche nach einem Mann, dem zwei Finger fehlen. Keon muss sich um eine Schwangere kümmern, während Nazneen gleich am ersten Tag mit dem Tod konfrontiert wird. Und Grace erfährt mit Schrecken, dass ihr Patient verantwortlich ist für den Unfall. Wie soll sie nun mit ihm umgehen?
Bereits die erste Folge verrät die Bandbreite der Gefühle, die die Serie bedient. Es wird emotional, romantisch, traurig, witzig, und immer wieder lockern Freudenmomente den stressigen Arbeitsalltag des Quintetts auf. Und so geht es munter weiter: In jeder Episode der Serie, die von den Machern der kanadischen Polizeiserie "Rookie Blue" produziert wird, werden die Neulinge mit jeweils einer neuen Aufgabe konfrontiert, die sie mehr oder weniger fordert. "Nurses" ist eine typische Dramaserie, die neben all dem Berufschaos auch das Zwischenmenschliche nicht vergisst.
Allerdings – das muss man der Serie vorwerfen – ist der dargestellte Krankenhausalltag doch weit von der Realität entfernt. So nehmen sich die Neulinge viel Zeit für ihre Gefühle und Patienten und beschäftigen sich fast schon zu eingehend mit ihren zugeteilten Fällen. Und auch wenn immer mal wieder hektisch gesprochen wird und manche Aufgaben routiniert schnell erledigt werden, wird man das Gefühl nicht los, als hätten sie wenig zu tun – ein großer Realitätsanspruch oder gar dokumentarische Genauigkeit darf daher nicht erwartet werden.
Nichtsdestotrotz ist die Serie angenehm abwechslungsreich und für einen unterhaltsamen und entspannten Abend allemal geeignet. Vor allem punktet "Nurses" mit den fünf charakterlich doch sehr unterschiedlichen Hauptfiguren – sie weisen allesamt eine andere Persönlichkeit auf und gehen anders mit Problemen um. Nur eines haben sie alle gemeinsam: Die Patienten stehen für sie an erster Stelle. Aber das ist wohl in jeder Krankenhausserie der Fall.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH