Krimi im Ersten

"Tatort": Uli, der Tukur – ein Mörder?

22.12.2015, 06.30 Uhr
von Detlef Hartlap
Schauspieler Ulrich Tukur spielt im "Tatort: Wer bin ich?" Ermittler Felix Murot - so scheint es zumindest.
BILDERGALERIE
Schauspieler Ulrich Tukur spielt im "Tatort: Wer bin ich?" Ermittler Felix Murot - so scheint es zumindest.  Fotoquelle: HR/Kai von Kröcher

Der letzte neue Tatort im Jahr ist ein echter Tukur. Dabei stammt er von Bastian Günther (Buch und Regie), der die Aufgabe zu bewältigen hat, an den Tukur-Tatort "Im Schmerz geboren" vom letzten Herbst anzuknüpfen. Damals war vor allem das Twitter-Publikum entzückt ob der vielen erlesenen Morde im Italowestern-Stil.

Bastian Günther macht's besser, viel besser. Er hat Ulrich Tukur eine Doppelrolle auf den Leib geschrieben, eine als LKA-Ermittler Murot, eine als Uli, der Tukur.

Tukur als Täter?

Der LKA-Ermittler Murot schreitet nach durchsoffener Tukur-Nacht in eine Tiefgarage, um eine zum Film gehörende Leiche zu inspizieren. Zu dumm, dass sich gleich noch eine Leiche findet, diesmal echt. Zu dumm, dass einiges auf Tukur als Täter hinweist.

Es entspannt sich ein Film im Film, eine "Amerikanische Nacht" à la Truffaut: Der Tatort muss weitergedreht und ein reales Verbrechen aufgeklärt werden. Beide Male hängt alles an Ulrich Tukur, der darob gänzlich verhärmt.

Spiel um Eitelkeiten und Feigheiten

Von seinen Tatort-Kollegen Margarita Broich und Martin Wuttke kann er keine Hilfe erwarten. Nur Wolfram Koch (Tatort Frankfurt) rafft sich zögerlich auf, dem Kollegen beizustehen.

Der Tatort: Wer bin ich? ist ein köstliches Spiel um Eitelkeiten und Feigheiten des Fernsehens und die Frage: Wo beginnt der Mensch hinter der Rollenmaske?

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