Seine Karriere ist beeindruckend, er hatte Engagements an nahezu sämtlichen großen und bedeutenden deutschen Schauspielhäusern und hinterließ überall einen bleibenden Eindruck. Er ist durch und durch ein Bühnendarsteller, überzeugt durch ausdrucksstarkes Spiel und durch die richtigen Töne. Er setzt seine Mimik und Gestik eindrucksvoll ein und kann auch durch seine Stimmgewalt punkten. Nach mehr als 20 Jahren intensiver Theaterarbeit schlägt er nun einen Weg ein, der auf den ersten Blick nach einem Neuanfang ausschaut. Die Rolle als "Tatort"-Kommissar ist nicht der erste Ausflug vor die Kamera und auch nicht der erste Ausflug in eine "Tatort"-Produktion, doch finden seine Auftritte auf der Leinwand oder dem Bildschirm überwiegend jenseits des Sonntagabend Hauptprogramms und leider viel zu oft in Spartenprogrammen statt.
Außer in einigen Theaterfilmen wie "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" (1996), "Die Bernauerin" (1997), "Dämonen" (2000) und "Hamlet_X" (2003), sieht man Martin Wuttke vor allem in hochklassigen Verfilmungen, wie Volker Schlöndorffs "Die Stille nach dem Schuss" (2000) und Margarethe von Trottas "Rosenstraße" (2003).
Die Rolle seines Lebens ist die Titelrolle in Bertolt Brechts "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui". In mehr als 300 Vorstellungen spielte er seit 1995 die Hauptrolle in der Inszenierung von Heiner Müller. Seine Laufbahn beginnt er Anfang der 1980er Jahre mit einer Ausbildung am Figurentheaterkolleg und an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum. Im Anschluss erhält er ein Engagement am Schauspiel in Frankfurt am Main. Seither hat er mehrfach bewiesen, dass er zu den großen Bühnenstars in Deutschland gehört und zweimal die Auszeichnung "Schauspieler des Jahres" von "Theater Heute" erhalten, sowie den Boy-Gobert-Preis der Körber-Stiftung und den Gertrud-Eysoldt-Ring. Martin Wuttke lebt zusammen mit der Schauspielerin Margarita Broich und den zwei gemeinsamen Söhnen in Berlin. Einer der beiden Jungen lieferte als Uli von Simmern in der 2003er Verfilmung des Erich Kästner Klassikers "Das fliegende Klassenzimmer" sein Schauspieldebüt ab.
Seine Auftritte als Hauptkommissar Andreas Keppler im Leipziger "Tatort": "Tatort - Todesstrafe", "Tatort - Ausweglos", "Tatort - Unbestechlich", "Tatort - Mauerblümchen" (alle 2008), "Tatort - Schwarzer Peter", "Tatort - Falsches Leben" (beide 2009), "Tatort - Absturz", "Tatort - Heimwärts", "Tatort - Schön ist anders" (alle 2010), "Tatort - Rendezvous mit dem Tod", "Tatort - Nasse Sachen" (beide 2011), "Tatort - Todesbilder", "Tatort - Kinderland", "Tatort - Ihr Kinderlein kommet", "Tatort - Todesschütze" (alle 2012), "Tatort - Türkischer Honig" (2013).
Weitere Filme und Mehrteiler mit Martin Wuttke: "Moskau - Petuschki", "Buster's Bedroom" (beide 1991), Christoph Schlingensiefs durchgeknallte Fassbinder-Hommage "Die 120 Tage von Bottrop" (1997), "Geiselfahrt ins Paradies", "Tatort - Ein Hauch von Hollywood" (beide 1998), "Marianne Hoppe - Die Königin", "Scheitern als Chance", "Bella Block - Blinde Liebe", "Die Unberührbare" (alle 2000), "Hand in Hand" (2001), "Liebesau - die andere Heimat" (Mehrteiler), "Delusion" (beide 2002), "Hotel Nooteboom" (Sprecher, 2004), "Detektive oder Die glücklosen Engel der inneren Sicherheit" (Kurzfilm), "Call Me Agostino", "Die Tote vom Deich", "Tatort - Pauline" (alle 2006), "Weiße Lilien" (2007), "Delta" (2008), "Inglourious Basterds" (2009), "Wer ist Hanna?" (2011), "Cloud Atlas - Der Wolkenatlas" (2012), "George" (2013).
Foto: ARD