Gerade mit dem Zug in Leipzig angekommen, wird Hauptkommissar Andreas Keppler direkt zu einem Tatort gerufen. Hier erwartet ihn schon seine neue Kollegin Eva Saalfeld, mit der ihn mehr verbindet als die zukünftige gemeinsame Arbeit - sie waren einmal miteinander verheiratet. Die Ehe wurde geschieden, und jetzt sind beide vor dem Wiedersehen nervös. Zeit für Privates bleibt ihnen aber nicht, denn sie müssen gemeinsam einen Mord aufklären. Hans Freytag, Betreiber des Veranstaltungszentrums "Fabrik", ist erstochen worden. Er restaurierte gerade mit einigen Jugendlichen ein Boot, an dessen Bug das Wort "Todesstrafe" gesprüht wurde. Die Kommissare ermitteln, dass Freytags "Fabrik" bereits mehrfach von Unbekannten mit dem Wort "Kinderschänder" beschmiert worden war. Hintergrund könnte eine Strafanzeige seiner von ihm getrennt lebenden Frau Sibylle sein, die behauptet, dass Freytag ihre gemeinsame kleine Tochter missbraucht habe. Gegen Freytag herrschte Pogromstimmung im Stadtteil. Eine Zeugin hat zur Tatzeit einen Jugendlichen aus der "Fabrik" laufen sehen. So stoßen die Kommissare Saalfeld und Keppler auf Max Lornsen, der als letzter mit Freytag telefoniert hat. Allerdings war der junge Mann mit dem Opfer befreundet - welches Motiv für einen Mord sollte er haben? ...
"Todesstrafe" von "Tatort"-Regiedebütant Patrick Winczewski nach einem Script von Mario Giordano ("Das Experiment", "Tatort - Fettkiller", "Tatort - Verraten und verkauft") und Andreas Schlüter ist der erste Auftritt des neuen Leipziger Duos Simone Thomalla und Martin Wuttke, das damit die Nachfolge von Peter Sodann und Bernd Michael Lade antritt. Und schon ihr erster Fall führt sie in ein Stadtviertel, in dem Hysterie und Selbstjustiz herrschen. Das ist routiniert inszeniert und von Wuttke überzeugend gespielt. Simone Thomalla hingegen agiert hier so übertrieben, dass man fast glaubt, sie stände für einen weiteren "Veltins"-Werbespot mit ihrem Ex Rudi Assauer vor der Kamera.
Foto: MDR/Junghans